》Das Universum hat sich nicht getäuscht, Tara.《
》Aber ich mich offenbar in dir. 《
Das Leben hat es nicht immer gut mit mir gemeint. Aber ich wäre nicht Tara Delaney, wenn es mich nicht stärker gemacht hätte. Doch dann kam der sarkastische Mr. Watson...
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Ich versenke meinen Blick in der bernsteinfarbenen Flüssigkeit meines Whiskeyglases und presse mir die Knöchel auf den Mund.
Es ist keine Lüge, wenn ich sage, dass mir furchtbar schlecht ist. Aber der Alkohol ist nicht schuld daran. Es ist das bevorstehende Gespräch, das mir auflauert und meinen Kiefer mahlen lässt.
Tara wird mich hassen, falls sie es nicht bereits tut. Immerhin hat sie mich nach unserem Kuss weggeschickt und seitdem auch nichts mehr von sich hören lassen.
Eine Verbindung zu ihr aufzubauen war ebenfalls unmöglich. Die Sterne haben gestreikt, wollten sich offenbar nicht zu einer passenden Konstellation formen. Schlaflose Nächte und schweißtreibende Albträume haben mich seitdem verfolgt.
Ich habe mit der Berührung ihrer Lippen eine Grenze überschritten und diese Tatsache in der Sekunde erkannt, in der ich den tobenden Sturm in ihren Augen gesehen habe. Er hat all die glänzenden Herbstblätter von den Bäumen geweht und nichts als Chaos hinterlassen.
„Was ist mir dir, hm?“, reißt mich eine höhnische Stimme aus meinen Gedanken. „Angst, dass du dein Püppchen nicht flachlegen kannst?“
Ich folge dem Geräusch und blicke direkt in Elijahs belustigte Miene. Seine Augen sind so dunkel und kalt wie schwarzes Gestein.
„Halt die Klappe, Bennet“, zische ich mit zusammengebissenen Zähnen und weiß hervortretenden Knöcheln, da ich meine Hände zu Fäusten balle. „Und nenn Tara nie wieder Püppchen, sonst..“
„Sonst was?“, unterbricht er meine Drohung mit hochgezogenen Augenbrauen und verschränkten Armen. Während er ganz gelassen an der Küchentheke lehnt und genüsslich von seinem Cognac schlürft, brodelt heiße Wut durch meine Adern.
Er liebt es, mich zu provozieren und kennt meine wunde Stelle ganz genau. Am liebsten bohrt er so lange darin herum, bis ich mich nicht mehr halten kann. Doch heute muss ich mich zusammenreißen. Für meine Kleine.
Weshalb ich ihm einfach nur ein gepresstes „Fick dich“ entgegenschleudere, das er mit einem hämischen Lachen auffängt.
„Fick sie, muss es heißen“, erwidert er, immer noch spöttelnd. Ich kneife die Augen zusammen und umklammere das Glas fester mit meinen Fingern, damit es nicht an seinem Hinterkopf landet, bevor er den Raum verlassen kann.
Gott, ich hasse ihn. Ich hasse ihn so sehr.
Doch als ich wieder alleine bin, verwandelt sich die Wut in meinem Körper in unsägliche Angst. Der Whiskey in meinem Rachen schürt sie bloß, anstatt sie einzudämmen und verwandelt die Funken in meinem Inneren in ein verheerendes Flammenmeer, das mein Herz versengt.
Taras bunter Wald wird ebenso niederbrennen, wenn sie von ihrem vorbestimmten Schicksal erfährt. Und diese Erkenntnis schmerzt mehr in meiner Brust, als mir lieb ist.
Der Plan ist beschissen. Ein vorgegaukelter Urlaub mit ihrer besten Freundin in den kanadischen Wäldern, wo außer uns keine Menschenseele lebt, damit wir Zeit zusammen verbringen können? Hoffentlich grenzt das nicht an Entführung.
Das einzige, was mich beruhigt, ist die Tatsache, dass sie sich vor allem von Julie hintergangen fühlen wird. Vielleicht kann ich sie auffangen, ihr Anker in der Not sein. Doch alleine dieser Gedanke macht mich zu einem schlechten Menschen.
Julie hat einfach nur die Arschkarte gezogen. Sie darf nichts verraten, immerhin spielt das gegen die Regeln des Universums. Das ist einzig und alleine meine Aufgabe. Obgleich es ihr unsäglich schwer gefallen ist, hat sie nichts gesagt, aber viel länger hätte sie die Geheimniskrämerei nicht mehr ertragen.
Ich stöhne verzweifelt auf, als mein Blick an der Wanduhr hängen bleibt. Die beiden Mädels sollten bald in Saint-Come eintreffen und dann wird es nicht mehr lange dauern, bis sie das Chalet etwas abseits des zweitausend Einwohner Städtchens erreichen.
Unter anderen Umständen würde Tara es hier lieben. Das Holzhaus steht inmitten der unberührten Natur und ist eine Mischung aus unseren beiden Eigenheimen. Holzelemente in jedem Raum, die eine gemütliche, heimelige Atmosphäre ausstrahlen, gepaart mit großen Fenstern und zeitgemäßen Möbelstücken, die meine Villa in New Jersey widerspiegeln und dem Chalet eine moderne Note verleihen.
Ich kann mir gut vorstellen, wie Tara an dem Holztisch gegenüber von mir sitzt, wir gemeinsam Tee schlürfen und miteinander lachen. Die Wintersonne mit ihrem derzeit tiefen Stand würde durch die mannshohen Glasscheiben scheinen und ihrem Gesicht einen goldenen Teint verleihen, die grünen Sprenkel ihrer Augen würden heller leuchten als die sonnengeküssten Wipfel der Tannen.
Doch als ich Schritte und zwei Stimmen im Flur höre, verschwindet die Wärme des Himmelskörpers und eine Eiszeit macht sich breit.
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Je näher wir unserem Ziel kommen, desto heftiger wird der Schneefall und desto weniger unsere Gespräche. Die Stille legt sich genauso über uns wie die weißen Flocken sich über die Landschaft.
Normalerweise kann ich stundenlang mit Julie schweigen. Wir brauchen keine Worte, um uns zu verstehen. Doch heute hinterlässt die Ruhe einen bitteren Beigeschmack in meinem Mund und verkündet mir ein weiteres Mal, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich bin mir absolut sicher in der Annahme, dass meine beste Freundin mir etwas verschweigt.
“Warum bist du so still, Juls?”, frage ich sie deshalb mit zusammengezogenen Augenbrauen.
Dabei entgeht mir nicht, dass sich ihre schmalen Finger fester um das Lenkrad klammern, bevor sie sich ein schwaches Lächeln abringt. “Wir sind gleich da, Tara.”
“Das ist keine Antwort auf meine Frage”, stelle ich fest und gehe gedanklich die verschiedensten Möglichkeiten ihres komischen Verhaltens durch. “Du verheimlichst mir was. Ich kann nur nicht zuordnen, was es ist und das macht mich...nervös.”