Kapitel 37 - Guten Morgen, liebe Sorgen

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Am nächsten Morgen kitzelte mich ein warmer Sonnenstrahl an der Nase. Der kleine Spalt in der Gardine blendete mich. Ich blinzelte mich regelrecht wach und versuchte mich zu strecken. Als ich aber merkte, dass neben mir ein knapp 70 Kilo schwerer Vollpfosten lag, schreckte ich zurück. Stimmt ja, ich war ja gestern neben Katsuki eingeschlafen. Ich drehte mich vorsichtig zu ihm um und spürte, dass er seinen halben Körper auf mir liegen hatte. Mit aller Kraft drehte ich mich unter ihm auf den Rücken, um ihn besser von mir runter zu heben. Als er dann aber eine noch bequemere Schlafposition auf meiner Schulter gefunden hatte, war es so gut wie unmöglich ihn von mir weg zu bekommen. Gefrustet ließ ich meine Arme auf die Bettdecke fallen und sah auf Katsuki runter, der immer noch wie ein Engel zu schlafen schien. Seine Haare waren auf einer Seite plattgelegen und fiel über seine Augen, die friedlich geschlossen waren. Sein Arm lag locker über meinem Bauch. Sein Kopf lag so auf meiner Schulter, dass sein Atem meinen Hals kitzelte. Er war so warm, dass auch mir das Blut in den Kopf strömte. Seine Haare strichen an meinem Ohr vorbei. Der angenehme süße Geruch, den er ausströmte, machte mir ein wohliges Gefühl in der Bauchgegend. Mein Herz klopfte bis zum Hals, als er seinen Kopf so an hob, dass seine Lippen fast an meinem Hals lagen.
Okay, das war schon einwenig peinlich. 
    "Katsuki...?" ,flüsterte ich und tippte ihm vorsichtig auf den Kopf. Keine Reaktion. Er war tief im Land der Träume und kuschelte sich stattdessen weiter in meine Halsbeuge. Seine Nase darin vergraben, atmete er tief und genüsslich durch und fing erneut an zu schnarchen.
Jetzt reicht's aber! Mit aller Vorsicht hob ich seinen Arm von meinem Bauch und versuchte mich langsam von seinem Körper wegzuschieben. Doch nichts da. Er reichte erneut über meinen Bauch und griff fest an meine Taille. Ich war in der Falle. Noch einmal versuchte ich es auf die nette Tor.
     "Katsuki... Die Sonne ist aufgegangen... Zeit aufzustehen!" ,murmelte ich und rüttelte einwenig seinen Kopf. Seine Haare kitzelten mich an der Nase und ich nieste kurz auf.
     "Gesundheit..." ,nuschelte Katsuki im Tiefschlaf. Ach das bekam er mit?
Nun versuchte ich mich gröber aus seinem Griff zu befreien. Nach einigen vergeblichen Versuchen, kroch ich unter Katsukis Arm hervor. 

Leise hatte ich mich rückwärts aus seinem Raum geschlichen und zog die Tür unbemerkt zu, als Eijiro mich abfing. Er kam gerade aus seinem Zimmer, dass direkt nebenan lag.
     "Guten Morgen, Izumi! Was machst du den in Katsukis Zimmer?" ,fragte er und grinse breit als mein Kopf ungewöhnlich rot anlief. Seine Augen funkelten verschlagen. Er kicherte und ging seines Weges.
     "Keine Sorge, ich sag es keinem." ,schmunzelte er und winkte mir über seinen Rücken zu. Erwischt. Und das obwohl es nur ein Versehen war. Ich war doch nur wegen meinem bescheuerten Handy dort. Das ja immer noch weg war. Ich warf noch einen Blick auf Katsukis Tür und überlegte jetzt bei besserem Licht nochmal reinzugehen, aber beschloss erstmal woanders zu suchen, bevor ich Dornröschen erneut wecken musste. 

Mein Weg führte mich an diesem Morgen zuerst zu Ochako, die mich freudig empfing, als ich in ihr Zimmer kam. Sie saß schon hellwach an ihrem Schreibtisch und hatte ihre Bücher aufgeschlagen. Lernen an einem Samstagmorgen? Ich verdrehte innerlich die Augen. 
     "Da bist du ja! Wo warst du die ganze Nacht?" ,fragte sie und war wohl auch etwas besorgt gewesen. Stimmt ja, sie wusste ja nun die Wahrheit und konnte nun auch jeder Zeit damit rechnen, dass was passieren könnte. Irgendwie tat es mir leid, dass ich ihr so eine Bürde auferlegt hatte. Aber ich fragte mich, ob sie und die anderen Mädchen mein Handy gefunden hatten. Ein kleiner Funken Hoffnung sprießte in mir. 
     "Wie war eure Suche gestern?" ,fragte ich bevor ich meine Abwesenheit erklärte. Ochako schüttelte mitleidig den Kopf. Na, super. Ich musste so schnell wie möglich zurück nach Hause. Ochako setzte sich mit mir aufs Bett und erklärte, dass sie gestern überall gesucht hätten. Vom Gemeinschaftsraum, über die Waschküche bis hin zu Denkis und Minorous Zimmern. Aber kein Handy.
Ich erklärte, dass ich mein Handy bei Katsuki gesucht hatte. Überrascht zog sie ihre Augenbrauen hoch und hielt sich die Hand vor den Mund um ihr Lachen zu verstecken. Ich strafte sie kurz mit einem eher weniger wütenden, als peinlich berührten Blick. 
     "Als wir gestern vor Denki und Minorou weggelaufen waren, habe ich mich bei Katsuki im Kleiderschrank versteckt." Ochakos Blick war unbezahlbar.
     "Als ich dann merkte, dass mein Handy weg war, dachte ich dass es bestimmt dort sein musste. Also bin ich zurück und habe versucht es zu finden. Aber als Katsuki dann ein zweites mal von mir geweckt wurde, ging alles etwa außer Hand und wir sind schlussendlich auf seinem Bett eingeschlafen." Die Details waren unwichtig. Und peinlich.
Ochako sammelte kurz ihre Gedanken aber konnte ihr Lachen nicht zurückhalten.
     "Ach herrje. Der scheint ja echt was an dir zu haben, dass du da lebend wieder rausgekommen bist. Alleine das du dich in seinem Kleiderschrank verstecken konntest. Und ihr in einem Bett gepennt habt." ,prustete sie und hielt sich den Bauch vor Lachen.
Ich verdrehte die Augen und lächelte leicht. Ja, es war ein Wunder. Nicht nur die beiden Sachen, ließen mich an Katsukis harter Schale zweifeln. Auch unser Gespräch, dass ja schlussendlich ein Monolog war, ließ mich glauben, dass er eigentlich gar nicht so übel war.
Dennoch war mein Handy jetzt weg und ich hatte keine Zeit, mich weiter damit zu beschäftigen. Mein Onkel war nun meine erste Priorität. 
     "Ich glaube, ich sollte jetzt auch sofort los." Ochako wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel und sah mich verständnisvoll an.

Sie brachte mich zum Ausgang und ich verabschiedete mich noch von ihr.
     "Sag mir Montag, was passiert ist." Ich nickte.
     "Und bring mir mein Handy mit, wenn ihr mein Handy gefunden haben solltet." Sie rief mir ein lautes Ja hinterher und ich machte mich schleunigst auf den Weg. Der Regen hatte dicke Pfützen hinterlassen, durch die ich stur durchlief auf dem Weg zum Schultor. Der schwüle Wind fegte mir um die Nase und mein Herz klopfte aufgeregt bis in meine Ohren. Ich hoffte einfach, dass es Onkel Yuuto gut ging.

- Ende Kapitel 37 -

KATSUKI X OC - Dark Souls BNHA FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt