Glaubst du an das Schicksal?

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Morgens wurde ich wach und fühlte mich gut. Aus dem Badezimmer hörte ich miserablen Gesang. Er konnte wirklich nicht singen. Ich stand auf und machte Frühstück. Nachdem ich alles vorbereitet hatte, räumte ich das Chaos von gestern auf. Als er im Bad endlich fertig war, setzte ich mich an den Tisch und wir frühstückten. "Gut geschlafen?" "Ja und du?" "Auch, aber du singst miserabel." Ich musste grinsen. Ich stand auf um mir einen neuen Kaffee zu holen. "Du hast ein Tattoo?" "Ja genau wie du. Nichts außergewöhnliches." "Das sieht schön aus. Julie, du bist meine neue Tattoo Freundin." "Deal. Aber zeig mir mal deine Tattoos. N-nur wenn es ok ist." Er zeigte mir all seine Tattoos und erklärte mir was sie alle für Bedeutungen hatten. Ich hatte nur ein Tattoo, am Fußgelenk. Es war die Weltkarte, ich hatte es mir damals stechen lassen, weil es mich immer daran erinnert, frei zu sein. "Willst du noch mehr, Tattoos?" "Mhh.. eigentlich schon, aber ich hab leider momentan kein Geld dafür." "Armes Girl, aber weißt du was?" "Was?" "Naja.. wir könnten uns ja eine Art, freundschafts Tattoo machen lassen. Sowas hab ich mit Rafa und ich find das echt cool." Ich wusste nicht so recht. Ich kannte ihn noch nicht lange, beziehungsweise hatte ich nicht sehr viel mit ihm zu tun. Zumindest bis jetzt. "Und was stellst du dir vor?" Er überlegte eine weile. "Ying und Yang. Du die eine Hälfte und ich die andere." Hörte sich mal gar nicht so schlecht an. "Klingt eigentlich ganz gut, welche stelle? Also ich fände ja unter dem Herz ganz schön oder am Handgelenk." "Na dann lass uns das machen." Er half mir den Tisch aufzuräumen und alles weg zu spülen. Dann ging ich in mein Zimmer, zog mich um, duschte und nachdem ich fertig war ging ich wieder runter. Ich musste zugeben dass es mir heute, ausgesprochen gut ging. Und das alles wegen ihm? Das glich schon an ein Wunder. "Können wir?" "Ja." Ich lächelte ihn an und wir gingen los. Nach einem etwas längeren Spaziergang waren wir da. Ich hatte ein bißchen angst. Angst vor dem Schmerz. Doch es gab ein Sprichwort: Schmerz verlangt gespürt zu werden.! Das hatte ich mir früher schon immer gesagt, wenn ich mal wieder am Boden war. Ich sagte mir jedes mal das es in Ordnung sei, schwach und verletzlich zu sein. Bis ich nicht mehr konnte. "Julie? Sollen wir rein?" "Ja..ja lass uns rein." Mit dem Tättowierer besprachen wir die beste stelle und am ende entschlossen wir uns für das Handgelenk. Als erstes war er an der Reihe. Es dauerte nicht lange und es sah echt sehr schön aus. Dann war ich an der Reihe. Ich holte tief Luft und dann ging es los. Es tat nicht sehr weh, zumindest hatte ich mir es schlimmer vorgestellt. Nachdem er fertig tätowiert hatte, erklärte er uns die Pflege und sonstiges. "Dann wünsche ich euch viel Spaß mit den Tattoos. Übrigens ihr wärt ein süßes paar." Ich wurde rot, lächelte nett und ging dann raus.

"Netter tätowierer. Mhh.. was machen wir jetzt noch Neymar?" Er schaute mich mit einem komischen Blick an. "Neey?!"

"Huh? ..eh ja.. wir fahren jetzt zu Camp nou, weil ich hab noch Training." "Training? Und ich soll mit? Ich kenne da niemand außer dich und Marc." "Na und? Dann lernst du alle kennen, sie werden dich mögen." Er zwinkerte mir zu und wir gingen zurück. Dann fuhren wir mit dem Auto zu Camp Nou. "Also, ich geh mich kurz umziehen, setz dich einfach auf die Bank da." "Ok." Ich setzte mich also auf die Bank und sah von weitem Marc der auf mich zu kam. "Hey süße." Süße?! "Hei Marc, alles gut?" "Ja alles bestens. Bei dir?" "Mhmm." Ich war abgelenkt weil ich Neymar sah, der mir einen Luftkuss schickte und ein Herz. Was war das denn?! Hatte ich mir das gerade eingebildet, oder passierte das wirklich? "Julie?" "Ja..ja alles klar." Ich lächelte ihn an. "Neues Tattoo mhh?" "Ja, freundschafts Ding mit Neymar." "Ah.. ich bin dann mal." "Mhh." Warum beobachtete er mich die ganze Zeit? Irgendwann musste ich lachen und er kam rüber. "Was ist los Neymar?" "Du merkst auch gar nichts oder? Da ist eine Spinne." "Omg?! Wo?! Mach sie weg, bitte." Ich sprang auf und umarmte ihn. Wow.. hatte er Muskeln. Nein! Julie vergiss es.! Früher oder später wirde er dich auch verletzen, nur Freunde. "Sie ist weg. Sag mal hast du mein Shampoo benutzt?" "Ehmm..ich.. ja. Sorry ich hatte keins mehr." Er ließ mich los. "Du bist unglaublich. Weist du was? Wir geheb später Einkaufen, wir kaufen alles neu." "Oh gott nein! Das kann und werde ich auf gar keinen Fall annehmen." "Doch das wirst du.." Er schaute mir in die Augen und rückte eine Strähne zurück hinter mein Ohr. "N-nein.. d-du hast schon s-so viel für mich g-gemacht." "Ich.. ich mache das gerne. Ich mag dich, da ist es selbstverständlich." "D-das ist es nicht... ich bin dir sehr dankbar. Aber ich kann d-dir das alles nicht wiedergeben." Ich schaute auf meine Füße. Ich fühlte mich im Moment schlecht, weil ich mir so vorkam als ob ich ihn ausnützen würde. Ich wollte das nicht. "Das musst du nicht. Schau mich an." Ich schaute ihm wieder in die Augen. "Es reicht mir vollkommen, wenn es dir gut geht und du bei mir bist. Also?" "Na gut." Er gab mir einen Kuss auf meine Stirn und lief zu den anderen. Wow... das war unglaublich.!

Schmerz verlangt gespürt zu werden.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt