Flugstunde

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Spirit wiehert freudig auf und wirft den Kopf hoch. Ich klopfe ihm auf die Seite und gehe los.
„Wir sehen uns nachher.", rufe ich Loki noch zu und winke.
Ich sehe, dass er noch etwas perplex neben dem Strohhaufen steht und mir hinterher blickt. Kichernd drehe ich den Kopf wieder nach vorne und geleite Spirit, mit einer Hand auf seinem Rücken, durch den Stall nach draußen. Spirit beginnt wieder rumzutänzeln und schüttelt die Flügel aus. Ohne das Dach kann er seine Flügel ganz nach oben öffnen. Mit einem Schnippen mit den Fingern, verwandle ich das Kleid in meine Rüstung und greife nach den Zügeln um Spirit zu beruhigen.
„Wir fangen langsam an. Das heißt, ich setze mich jetzt erst mal auf den Sattel und wir gewöhnen dich daran. Fliegen werden wir erst später, Okay?", ich sehe ihm tief in die Augen.
Er nickt leicht und dreht mir seine Seite zu. Ich schwinge mich auf und achte dabei darauf, nicht gegen seine Flügel zu stoßen. Der Sattel ist weich und angenehm unter meinen Beinen. Ich stecke die Stiefel in die Schlaufen und greife wieder nach den Zügeln.
„Gut, dann laufen wir mal ein bisschen.", ich ziehe an den Zügeln und stupse Spirit mit der Hacke sanft in die Seite.
Er schnauft und geht langsam los. Ich führe ihn mit mit leichtem Ziehen an den Zügeln zu einem großen Sandplatz in der Nähe. Er gehorcht allen Befehlen direkt, ohne zu meckern. Er scheint auch kein Problem mit dem Sattel oder mir darauf zu haben. Gemütlich erreichen wir den Platz und halten in der Mitte.
„Gut, dann wollen wir doch mal schauen, was du so drauf hast Spirit.", ich ziehe nochmal an den Zügeln und lehne mich leicht nach vorne.
In der selben Sekunde läuft er freudig wiehernd los. Seine Hufe klopfen rhythmisch auf den Sand und der Laufwind peitscht mir um die Ohren.
„Ist das alles, was du kannst?", frage ich laut lachend.
Spirit dreht kurz den Kopf zu mir, macht eine scharfe Kurve und legt noch einen Zahn zu. Ich merke, wie er die Flügel öffnen will.
„Nein!", ich ziehe schnell an den Zügeln und setze mich auf.
Spirit bremst scharf ab und bleibt kurz vor dem Holzzaun stehen, der den Platz abgrenzt. Verwirrt schaut er mich an.
„Ich sagte heute wird nicht geflogen.", ermahnend klopfe ich auf seine Flügel.
Er schnaubt und lässt den Kopf hängen.
„Ich weiß, aber wir müssen erst herausfinden, ob du mit der Rüstung am Boden klar kommst, bevor etwas in der Luft passiert und wir abstürzen.", beruhigend streichle ich seinen Hals und umarme ihn.
Er schnaubt nochmal und lehnt den Kopf gegen meine Wange. Ich kicher und schiebe ihn wieder weg.
„Sollen wir ne Runde Querfeldein laufen gehen? Es gibt hier tolle Waldstrecken."
Er nickt und fängt wieder an zu tänzeln.
„Okay.", sage ich lächelnd und führe ihn mit den Zügeln vom Platz.
Wir müssen leider erst durch ein paar Straßen Asgards, bevor wir das Waldstück erreichen. Auf der Straße klappern Spirits Hufe laut auf und das, obwohl sie noch nicht beschlagen sind. Die Asen, die sich schon auf den Straßen befinden, folgen uns gespannt mit ihren Blicken. Manche machen einen Schritt zurück als wir an ihnen vorbeigehen. Einige verbeugen sich oder fangen wild an zu Flüstern. Spirit scheint die Aufmerksamkeit zu genießen. Er reckt den Kopf höher und stolziert durch die Straßen. Irgendwann schaut er auf und bleibt mitten auf der Straße stehen.
„Was ist los?", frage ich, doch genau in dem Moment kommen mehrere Kinder aus einer Nebengasse gelaufen. Drei Jungs, einer hält etwas in der Hand, und ein jüngeres Mädchen, das halb heulend hinter ihnen her rennt.
„Gebt sie wieder!", schreit das Mädchen.
Einige Asen drehen sich um, greifen aber nicht ein. Spirit macht einen Satz nach vorne, vor die Jungs, die geschockt stehen bleiben. Ich steige von ihm ab und gehe neben seinen Kopf vor die Jungs, die nun auch mich ängstlich anschauen. Sie dürften erst etwa 400 Jahre alt sein (etwa 14-15 Menschenjahre.)
Spirit schnaubt sie an.
„Was habt ihr gemacht?", frage ich sie streng und stütze meine Hände in die Hüfte.
Das Mädchen kommt angerannt (etwa 10-11 Menschenjahre alt) und hat Tränen in den Augen. Sie sieht zu mir auf und bekommt auch einen Schock. Doch entgegen den Jungs fängt sie sich schnell und verbeugt sich hastig.
„Was ist los, dass ihr hier so einen Radau macht?", frage ich nochmal und knie mich hin um auf Augenhöhe mit den Kindern zu sein.
„Die haben mir meine Puppe geklaut.", schnieft das Mädchen los.
Jetzt kommen die Jungs doch aus ihrer Trance.
„Stimmt doch gar nicht, du hast sie liegen lassen. Wer's findet, dem gehört's.", sagt einer frech.
Spirit schnauft ihn an und er ist sofort wieder still.
„Gebt ihr die Puppe wieder. Sie gehört euch nicht.", sage ich zu den Jungs.
„Nein."
Ich hebe eine Augenbraue und schaue langsam zu Spirit. Die Jungs folgen meinem Blick und erschrecken vor Spirits Kopf, der ihnen sehr nah ist. Zitternd reichen sie mir die Puppe, ohne den Pegasus auf den Augen zu lassen. Es handelt sich um eine Strohpuppe mit schwarzen Haaren, die zu zwei Zöpfen gebunden sind. Ihr fehlt schon ein Auge und das rechte Bein wirkt angekaut. Das rosane Gewand, dass sie schmückt ist dreckig und zerfetzt. Ich seufze und lege meine Hand darauf. Der Nebel repariert die Puppe und gibt ihr ein hellblaues neues Gewand. Ich reiche sie dem Mädchen, dass freudig aufkreischt und mich schnell umarmt.
„Danke Prinzessin.", sie strahlt über das ganze Gesicht.
„Schon okay, dank Spirit, wäre er nicht stehen geblieben, hätten wir es nicht mitbekommen."
Freudig läuft sie zu ihm und umarmt seinen Kopf. Er erschreckt leicht, lässt es aber zu.
„Und ihr drei hört gefälligst auf, anderer Leute Sachen zu klauen! Wo sind überhaupt eure Eltern?", richte ich mich streng an die Jungs.
„Wir sind schon lange auf uns gestellt.", blafft mich einer halb an.
„Und was ist mit dem Waisenhaus?"
„Es ist einfacher auf der Straße zu leben als da.", sagt das Mädchen traurig.
„Das darf doch nicht wahr sein. Ich schaue mir das morgen sofort an. Und dann werde ich dem Rat davon berichten. Ihr versprecht mir so lange aufeinander aufzupassen, statt euch gegenseitig runter zu ziehen klar?", ich zeige nochmal drohend auf die Jungs.
„D-dürfen wir dann auch mal auf dem Pegasus reiten?", fragt einer nervös und spielt am Saum seines Oberteils rum.
„Wenn ihr macht, was ich euch sage und wenn Spirit damit einverstanden ist."
Die Jungs nicken heftig und laufen grinsend wieder weg. Einer kommt schnell zurück und reicht dem Mädchen eine Hand. Sie sieht mich ängstlich an. Ich lächle ihr zu und sie nimmt die Hand. Lachend verschwinden sie wieder in einer Gasse.
Kopfschüttelnd steige ich wieder auf und trete Spirit sanft in die Seite.
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Okay, gut, jetzt Halse ich ihr doch noch ein paar wichtige Aufgaben auf...😅
Aber so bekomme ich die Zeit noch rum zu einer Szene, die noch ein bisschen dauert. So wie das jetzt aussieht, wird der nächste Film erst zu Buch drei werden, weil das noch etwas dauern wird hier😅
(Ich sehe jetzt schon, dass ich bis zum Ende mindestens 5 Bücher haben werde😅😑)
Bis bald, Eure LunasDaughter💚💚

Nebel und Schabernack II (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt