Kapitel 14 - Aufgehoben ist nicht augeschoben

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Wörter: 1.176
Warnung: keine


Immer noch liegt Aiko in der Badewanne und genießt das warme Wasser. Mit geschlossenen Augen sinkt sie langsam bis zu ihren Wangen in das Wasser ein und nimmt das Klingeln der Tür nur dumpf wahr. Das klingeln?

Schnell öffnen sich ihre Augen und sie taucht wieder nach oben. Aufmerksam dreht sie ihr Ohr zur Badezimmertür, um sich zu vergewissern, dass es wirklich ihre Hausklingel war. Wieder ertönt diese schrecklich grelle Klingel und Aiko steigt schnell aus der Badewanne aus. Ihr Kopf dreht sich nach links und rechts, bis sie ihren Bademantel erblickt.

Ihr nasser Körper klebt an dem Stoff des Bademantels, als sie ihn anzieht und diesen vorne mit einer Schleife zubindet. Die schnellen Schritte sind im Flur zu hören, als sie an den Türknauf fasst. Eigentlich kann Kaede doch noch gar nicht zurück sein. Vielleicht hat er ja seinen Schlüssel vergessen, überlegt sie kurz bevor sie dann die Tür öffnet.

Zu ihrem Erstaunen ist es nicht Kaede der ihr die Tür öffnet. Vor ihr steht Kiyoomi, der sie mit großen Augen anschaut und erst einmal ein paar Schritte nach hinten ausweicht. Oh Gott... und sie steht in ihrem Bademantel vor ihm. Wie unpassend. Schnell schaut sie an sich runter, um sich zu vergewissern, dass nichts von ihrem Körper zu sehen ist und blickt dann wieder hoch. „Kiyoomi?", fragt sie erstaunt.

Was war noch einmal der Grund warum er hier hergekommen ist? Fragt sich Kiyoomi als er auf Aiko herunterschaut. Ihr nasses Haar tropft und kleine Wasserperlen liegen an ihrem Hals und Dekolletee. Bei diesem Anblick breitet sich wieder dieses komische Gefühl in Kiyoomi aus. Richtig, er war hier wegen den Fotos. Weil er sauer auf sie ist.

„Was sollte das mit den Fotos? Willst du, dass mich meine Kameraden für einen Perversen halten?" keift er sie an. Also scheint er nicht begriffen zu haben, was sie ihm mit den Fotos sagen wollte. Oder er hatte kein Interesse an ihr und das Interesse liegt nur auf ihrer Seite.

Schulterzuckend versucht sie sich eine Ausrede einfallen zu lassen, da Osamus Idee wohl oder übel fehlgeschlagen ist. „Ich dachte mir, dass ich dich irgendwie auf die Frauenwelt vorbereiten muss. Schließlich könnten wir so langsam mit dem nächsten Schritt in Richtung Angstbewältigung gehen, oder?" Oh Gott diese Ausrede ist so unglaublich schlecht. Das wird er ihr nie abkaufen. „Und... wie sollen mich dann diese Bilder auf die Frauenwelt vorbereiten?" Mit zur Seite geneigtem Kopf schaut er sie skeptisch an.

Ja wie sollen sie das? „Naja... eh... also was hast du denn bei den Bildern gefühlt? Wenn dich ein Frauenkörper so leicht bekleidet ekelt dann bist du noch nicht so weit und wir müssen noch etwas herunterschrauben." Puh... die Erläuterung war ihrer Meinung nach gar nicht mal so schlecht.

Hat er sich geekelt? Nein. In ihm ging etwas ganz anderes vor, was er gar nicht richtig beschreiben kann. Ein Verlangen, dass er noch nicht kennt. Schweigend schaut er Aiko an und weiß nicht ganz was er ihr antworten soll.

„Willst du vielleicht hereinkommen? Weißt du... ich stehe echt ungern in meinem Bademantel an der Tür...", versucht sie das Thema zu wechseln und öffnet die Tür ein weiteres Stück um dann zur Seite zu gehen.

Kurz zögert Kiyoomi, nickt dann aber und geht hinein. Er war noch nicht in ihrem Haus aber es ist nicht nur von außen riesig. Immer noch erkunden seine Augen den großen Flur, als er seine Schuhe auszieht. „Komm mit, da vorne ist das Wohnzimmer. Setz dich auf die Couch ich komme gleich wieder. Ich ziehe mir nur schnell etwas an." ruft sie ihm zu und geht mit schnellen Schritten ins Wohnzimmer.

„Föhn dir die Haare, sonst wirst du noch krank.", erwidert er ihr ernst und schaut sie an, als er sich auf die große Couch setzt. Kichernd bringt sie ein „Ja, ja." raus und steigt die Treppen hoch um sich fertig zu machen.

Kiyoomi muss daran denken, dass er eigentlich vor ein paar Tagen hier sein sollte, weil er sich mit Aiko treffen wollte, um mit ihr alles Weitere wegen seiner Angst zu besprechen. Aber als sie ihm nicht aufgemacht hatte, dachte er das er wohl nie erfahren wird, wie es hier aussieht. Doch diese Verabredung wurde nur aufgeschoben, denn ohne es wirklich zu wollen, befindet er sich ja nun doch hier.

Dieses Haus scheint wirklich riesig zu sein, denkt sich Sakusa. Das Wohnzimmer ist sehr groß, ein Fernseher der so breit ist, wie er groß ist, schmückt die Wand. Die Couch ist so groß, dass zehn Leute darauf Platz nehmen könnten und wahrscheinlich immer noch genug Platz hätten. Auch ist der Essbereich und die Küche schön geräumig. Das einzige, was nirgends zu finden ist, sind Bilder oder Fotos die die Wand etwas farbenfroher machen.

Er hört Aikos Schritte und wie sie die Treppe heruntergeht. Sie läuft an ihm vorbei in die Küche hinein und gießt den beiden einen schönen grünen Tee auf. Drei Minuten darf er nur ziehen, sonst wird er bitter.

Kurz ragt ihr Kopf aus der Küche raus und sie schaut Kiyoomi an. „Willst du eine große Tasse oder eine kleine?", fragt sie ihn. Als er ihre Stimme hört, dreht er sich um und steht von der Couch auf um in ihre Richtung zu gehen. „Brauchst du vielleicht Hilfe?" Ihre Frage lässt er weiterhin im Raum stehen.

Etwas verlegen kommt Aiko auf ihn zu und will ihm sagen, dass er sich ruhig hinsetzen soll. Sie würde den Tee dann rüberbringen, doch ihre Worte bleiben unausgesprochen. Denn sie stolpert über den Teppich und fällt nach vorne.

Als Kiyoomi sieht, dass Aikos Körper aus dem Gleichgewicht kommt, springt er instinktiv nach vorne und fängt sie auf. Erschrocken schauen sich beide an. Aiko, weil Kiyoomi sie aufgefangen hat und ihr Körper nicht zu Boden gefallen ist und Kiyoomi weil er Aiko in seinen Armen hält und es ihn überhaupt nicht stört, mit Bakterien, Viren oder Keimen in Berührung zu kommen. Nein es interessiert ihn nicht einmal. Das einzige, woran er momentan denken muss ist ihr wunderschönes Gesicht und ihre fesselnden Augen.

Bei der Berührung schlägt ihr Herz wie verrückt. Wie versteinert steht sie da und schaut dem Mann vor ihr, in seine Pechschwarzen Augen. Diese faszinierenden Augen, die so dunkel wie die Nacht sind. Sie traut sich gar nicht etwas zu sagen.

„Willst... du mit mir zu einer Feier heute gehen?", fragt er sie plötzlich. Über seine Frage ist selbst er überrascht. Denn er hatte doch eigentlich gar nicht vor auf diese dumme Geburtstagsfeier von Hinata zu gehen. Warum hat er sie das also dann gefragt?

„Du auf eine Feier? Du? Also..." verblüfft von seiner Frage schaut sie ihn unglaubwürdig an. „Wer sind Sie... und was haben sie mit Kiyoomi Sakusa gemacht?", fragt sie sarkastisch und fängt an zu lachen.

Mit schmalen Augen schaut er sie an. „Sehr witzig... Was ist deine Antwort Aiko Yoshikami?" Seine Stimme ist ernst und bringt sie dazu kurz zusammen zu zucken. „Na klar. Das wäre doch super! Das wäre so ein toller Fortschritt für dich. Natürlich komme ich gerne mit." grinst sie freudig.

Verdammt... jetzt muss er wohl wirklich hin.

I'm Kiyoomi Sakusa and I'm a germaphobe (kiyoomi sakusa x oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt