9. Ein inszeniertes Spielchen

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Da das Büro der A.D.A total verwüstet und teilweise sogar zerstört worden war, musste Misaki vorerst woanders unterkommen. Der Braunhaarige hatte sich freiwillig gemeldet und auch darauf bestanden, dass er auf sie achtgeben würde. Selbst Kunikida, der sonst immer strikt dagegen gewesen wäre, sagte dieses Mal nichts und nickte bloß. Alle hatten es damit gerechtfertigt, dass Dazai ihre Fähigkeit am ehesten unter Kontrolle bringen könnte, sollte sie sie einfach unerlaubt verwenden wollen. Seitdem alle das Blutbad, welches Misaki angerichtet hatte, gesehen hatten, waren sie etwas misstrauisch geworden. Es war ihr deshalb strikt untersagt worden, ihre Fähigkeit ohne Erlaubnis zu benutzen. Die anderen – und vor allem Dazai – sahen das eigentlich nicht so eng, jedoch bestand Kunikida vehement darauf und auch der Chef stimmte ihm zu. Die A.D.A hatte, durch Misakis angerichtetes Massaker, nämlich eine menge Probleme am Hals. Ihre Taten konnten nicht einfach verheimlicht werden und genauso konnte es daher nicht ungestraft bleiben. Sie hatte großes Glück, dass die Behörden sie nicht sofort eingesperrt, sondern in der Obhut der A.D.A gelassen hatten. Dies war nur dem Einfluss Fukuzawas und der Redekunst Dazais zu verdanken.

Als sie in Dazais Wohnung angekommen waren, wollte Misaki einfach nur schnell unter die Dusche. Der Braunhaarige hielt ihr eine Tüte mit allerlei frischer Kleidung entgegen, welche seine Kollegin – Doktor Yosano Akiko – ihm mitgegeben hatte, ehe er ihr das Badezimmer zeigte.

„Falls dir die Kleidung nicht gefällt, können wir dir auch ein Maid Kostüm besorgen. Das würde dir sicher hervorragend stehen“, sagte Dazai breit grinsend.

Da Misaki ihn etwas an Chuuya erinnerte, wollte er auch bei ihr austesten, wie weit er gehen konnte und wie sie auf bestimmte Äußerungen und Taten reagieren würde. Falls es die selben Reaktionen wären, welche der Rothaarige an den Tag gelegt hätte, dann würde die nächste Zeit außerordentlich unterhaltsam werden.
Misakis Gesicht errötete und sie schnaubte verächtlich, während sie sich überlegte, ob sie ihm einfach eine reinhauen sollte. Sie entschied sich vorerst dagegen, aber sollte Dazai ihr weiterhin auf die Nerven gehen, dann würde sie ihm eine Lektion erteilen.

„Das hättest du wohl gern, perverser Spinner!“, zischte sie, ehe sie ins Badezimmer stürmte und die Tür hinter sich ins Schloss warf.

Misaki lauschte dem Wasser, welches auf ihre blasse, blutbefleckte Haut prasselte und ihren zierlichen Körper reinigte. Wie in Trance starrte sie auf den Abfluss, welcher das rötlich gefärbte Wasser verschluckte, ehe sie die Augen schloss und den Kopf in den Nacken legte. Ein wohliges Seufzen entfuhr ihr, während sie begann sich das Blut aus den Haaren zu waschen. Sie hätte das hier beinahe wirklich genossen, wenn sie nicht gewusst hätte, dass Dazai außerhalb dieses Raumes auf sie wartete.

Seitdem sie das Badezimmer betreten hatte, waren geschätzte 30 Minuten vergangen und sie hatte wenig Lust, diesen Raum zu verlassen. Jedoch konnte sie sich auch nicht ewig hier verstecken, das war ihr klar. Misaki seufzte, während sie die Tüte mit der Kleidung durchsuchte. Das meiste war ihr viel zu groß, außer dieses eine Kleid. Es war ein knielanges, weißes Kleid mit Rüschensaum und Spitze. Andere würden es wohl als süß bezeichnen, doch Misaki gefiel es nicht besonders. Da es jedoch das einzige war, was ihr passte, musste sie es wohl oder übel anziehen. Der Stoff fühlte sich richtig angenehm auf ihrer Haut an. Immerhin hatte das Kleid lange Ärmel, welche ihre Arme ganz bedeckten. So musste sie sich keine Gedanken wegen ihrer Narben machen, was sie erleichterte. Ihre Lederhandschuhe hatte Misaki vorsichtig gesäubert, bevor sie eben diese wieder anzog. Damit fühlte sie sich einfach wohler.
Als sie aus dem Badezimmer trat, betrachtete sie ihre Umgebung genau. In diesem grauen Flur, der früher wohl mal weiß gewesen sein musste, befanden sich noch zwei weitere Türen. Misaki nahm an, dass sie zu der Toilette und dem Schlafzimmer führten. Langsam ging sie den Flur entlang und konnte jeden einzelnen ihrer Schritte hören. Es war so unfassbar still, dass sie sich unsicher war, ob Dazai sie vielleicht allein gelassen hatte. Dieser Gedanke wurde allerdings schnell widerlegt, als sie im Wohnzimmer ankam. Dort saß der Braunhaarige, ein Buch lesend auf einem Couchsessel, welcher mit braunem Leder bezogen war. Vor ihm befand sich ein kleiner Holztisch und direkt daneben eine Couch, welche ebenfalls aus braunem Leder war. Der Boden war aus dunklem Parkett und auch hier schienen die Wände eher grau zu sein. Direkt rechts neben dem Eingang zum Wohnzimmer befand sich eine Kochnische, wo ein Wasserkessel aus Stahl auf dem Herd stand.
Dazais Wohnung war ganz anders, als das Apartment des Rothaarigen. Das spiegelte auch wider, wie unterschiedlich die beiden doch waren. Wie Tag und Nacht, Licht und Schatten, Feuer und Eis, Meer und Land. Letzteres erinnerte sie vor allem an die Augen der beiden, daher fand sie es besonders passend. Doch auch der Vergleich davor war ziemlich passend. Das Eis war wie die Seele, die sie durch das Auge Dazais erblickt hatte, und das Feuer war wie eine lebendige Version des Temperamentes Chuuyas.
Die Atmosphäre hier war irgendwie bedrückend, und gleichzeitig auch beruhigend.  Sie wusste, dass das ziemlich widersprüchlich war, doch genau das fühlte sie hier. Sie konnte sich selbst nicht erklären, weshalb das so war. Misaki setzte sich auf die Couch, woraufhin Dazai seinen Blick hob und sie fasziniert beäugte.

„Misaki-chan! Ich darf dich doch einfach Misaki-chan nennen, oder? Das Kleid steht dir hervorragend!“, sagte er begeistert.

„M-Mach doch was du willst", murmelte sie, während ihr die Röte ins Gesicht schoss und sie deshalb den Blick abwandte.

Misaki konnte seinen Blick noch immer auf ihr spüren und irgendwie machte es sie nervös so angestarrt zu werden. Da die Fenster geöffnet waren, drangen die Geräusche der Außenwelt herein. Sie konnte den Straßenverkehr und das Rauschen des Windes, welcher durch die Bäume wehte und die Blätter zum Rascheln brachte, hören. Draußen war es schon längst dunkel und der Mond stand hoch am Himmel, umgeben von unzähligen, funkelnden Sternen. Aber in der Wohnung war es so ruhig, dass ihr die Geräusche von draußen schon beinahe zu laut vorkamen. Glücklicherweise durchbrach das Zischen des Wasserkessels diese unangenehme Stille und Dazai sprang sogleich auf, nachdem er sie gefragt hatte, ob sie auch einen Tee wolle. Als der Braunhaarige gerade in der Kochnische zugange war, klopfte es an der Tür und er bat Misaki diese zu öffnen. Zögerlich erhob sie sich und schlenderte zu Tür, welche sie ruckartig öffnete. Sie war überrascht und erfreut, dass es Atsushi war, der zu Besuch kam. Einige Momente starrte er sie bloß verblüfft an, bis er schließlich – mit hochrotem Kopf – beschämt den Blick abwandte.

„Das Kleid ist schrecklich und passt gar nicht zu mir, stimmts?“, sagte Misaki lächelnd, um die komische Stimmung etwas zu heben.

„N-Nein, du… du siehst toll aus!“

Nun schoss auch Misaki wieder die Röte ins Gesicht und ein wohliges, warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. Ihr Herzschlag beschleunigte sich etwas und in ihrem Bauch kribbelte es. Erschrocken davon drehte sie sich um und murmelte, dass er mitkommen solle. Als die beiden das Wohnzimmer betraten, wartete Dazai bereits auf sie und auf dem Tisch standen drei mit Tee gefüllte Tassen. Eine Weile saßen sie bloß da und die Stille wurde erneut immer erdrückender, bis Atsushi diese schließlich durchbrach:

„Misaki-san, würdest du mir ein paar Fragen beantworten? Du willst bestimmt nicht darüber reden, aber wir brauchen Informationen und zwar bevor wir erneut angegriffen werden“, sagte er leise und mit gesenktem Kopf.

Natürlich war er deswegen hier, warum auch sonst? Misaki hätte es eigentlich wissen sollen und dennoch war sie irgendwie enttäuscht, doch weshalb genau wusste sie selbst nicht. Immerhin kannten sie sich kaum und doch waren sie irgendwie so vertraut miteinander, dass es beinahe schon zu offensichtlich war. Als Misaki so darüber nachdachte, schoss ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. Dazai hatte sie ständig beobachtet, daher war ihm das bestimmt ebenfalls aufgefallen. Hatte er ihn absichtlich herbestellt, weil er dachte, dass sie so – durch Atsushi und ihr gutes Verhältnis zueinander – schneller an Informationen gelangen würden? Sie hatte schon bemerkt, dass er ziemlich schlau und gerissen war, doch war er auch so durchtrieben, wie sie es vermutete? Versuchte er wirklich sie zu manipulieren? So wie… erneut ging Misaki ein Licht auf. Genauso, wie Dazai gewusst hatte, was er sagen musste, um sie anzustacheln. Die Puzzleteile fügten sich in ihrem Kopf zusammen, und langsam ergab alles Sinn.
Dazai würde bestimmt nicht erwarten, dass sie so weit dachte. Umso amüsanter fand Misaki den Gedanken, ihre Erkenntnisse gegen ihn zu verwenden. Da Atsushi wie ein offenes Buch war, würde sie an seiner Reaktion sofort erkennen, ob ihre Vermutung zutraf. Sofern er überhaupt etwas davon wusste und nicht ebenso eine Spielfigur Dazais war.

„Das war ein netter Versuch und eine gute Idee, wirklich. Meinen guten Draht zu Atsushi-kun auszunutzen, um an Informationen zu gelangen. Wirklich gut durchdacht, aber dachtest du wirklich, dass ich dieses Spielchen nicht durchschauen könnte, Dazai-san?“, sagte sie und funkelte ihn dabei wütend an.

Angesprochener lächelte bloß und ganz ehrlich? Etwas anderes hatte Misaki auch nicht von ihm erwartet. Atsushis Reaktion war jedoch umso interessanter, denn er sah sie schockiert und ertappt an. Ein schmerzhafter, stechender Schmerz zog sich durch ihre Brust. Diese Erkenntnis tat weh, sogar sehr.

„Also wusstest du auch davon und hast bereitwillig mitgespielt, stimmts? Atsushi-kun?“, während Misaki ihm diese Frage stellte, bebte ihre Stimme vor Wut.

Dass der Weißhaarige ihr nicht mal in die Augen sehen konnte, war schon Antwort genug gewesen. Dabei hatte sie so sehr gehofft, dass sie in dieser Hinsicht falsch liegen und er ihr widersprechen würde. Die Ohrfeige, die Misaki ihm einen Moment später verpasste, hallte in der Stille von den Wänden wider. Wie ein schmerzhaftes Echo. Erschrocken und mit einer Hand, die er auf eben diese Wange legte, sah Atsushi sie an. Misaki zitterte und über ihr enttäuschtes Gesicht flossen mehrere Tränen, welche sie sogleich weggewischt hatte. Ein verzweifeltes und gleichermaßen belustigtes Zischen entwich ihr, als sie ihm direkt in die Augen sah.

„Wie konnte ich auch so naiv sein zu denken, dass ich irgendjemandem – oder gar dir – vertrauen könnte. Ich lerne wohl einfach nicht aus meinen Fehlern, wie bedauerlich.“

Der Tonfall, in dem sie dies sagte, schmeckte bitterer als jede Medizin. Atsushi kämpfte mit aller Kraft dagegen an, in Tränen auszubrechen. Er wollte es ihr erklären; ihr sagen, dass es ihm leid tat. Doch er brachte vor Scham und Gewissensbissen kein Wort heraus.
Dazai hingegen betrachtete sie interessiert. Natürlich hatte er sich hier und da absichtlich eine klitzekleine, leicht zu übersehende, Blöße gegeben, um sie zu testen. Atsushi hatte er nur teilweise eingeweiht, da man ihm alles sofort ansehen konnte. Der Weißhaarige hatte nur gewusst, dass er Misaki die Fragen stellen sollte, da sie ihm offensichtlich vertraute und er daher die größten Erfolgschancen hatte. Dazai war dennoch erstaunt, mit welcher Leichtigkeit sie das inszenierte Spielchen durchschaut hatte. Denn er hatte es ihr beim besten Willen nicht gerade einfach gemacht. Ganz im Gegenteil sogar. Jedoch sah es auch nicht danach aus, als deduktiere sie es beabsichtigt. Hatte Misaki vielleicht ein Talent dafür, welches sie selbst nicht mal bewusst einsetzte, oder war es einfach ihr Gespür?
Dazai würde dieser Frage auf jeden Fall noch auf den Grund gehen. Doch jetzt galt es erstmal Misaki zu beschwichtigen, welche soeben aus Wut seinen Tisch umgeworfen und ihn allerlei Beschimpfungen entgegengebrüllt hatte. Eine wütende Frau sollte man besser nicht einfach ignorieren, dachte Dazai, während er einer der Tassen, welche sie nach ihm geworfen hatte, ausgewichen war. Misaki war zweifelsohne genau so temperamentvoll wie Chuuya, auch wenn sie dies manchmal versuchte zu verstecken oder zu unterdrücken.

Im nächsten Moment stampfte sie wütend auf Dazai zu und packte ihn am Kragen, während sie die andere Hand zu einer Faust ballte.

„Hör endlich auf mich zu ignorieren!“

Beschwichtigend hob Angesprochener die Hände und blickte Misaki direkt in ihre, vor Wut funkelnden, Augen. Dazai konnte ihr ansehen, dass sie sich unglaublich bemühte, ihn nicht sofort zu verprügeln. Schnaubend ließ sie von ihm ab und setzte sich seufzend zurück auf die Couch. Mit diesem Mann zu sprechen war genauso sinnvoll, wie mit einer Wand zu reden. Misakis Ärger schwand langsam und wich einer eisigen Kälte, die sich in ihr ausbreitete.

„Dieser Mann betitelte dich als Monster und menschliche Waffe, siehst du dich denn auch so?“, fragte Dazai monoton.

„Als was würdest du mich denn sonst bezeichnen, nach dem, was du gesehen hast?“, fragte Misaki und in ihrer Stimme hörte man deutlich eine gewisse Melancholie mitschwingen. „Es wäre besser für euch, wenn ich nicht mehr in eurer Nähe wäre. Dann müsstet ihr auch keinen erneuten Angriff befürchten.“, fügte sie monoton hinzu.

„An erster Stelle steht deine Sicherheit und wir werden dich auch weiterhin beschützen!“, platzte es aus Atsushi heraus.

Misaki sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, während sie sich ein spöttisches Lachen nicht verkneifen konnte.

„Inwiefern habt IHR mich denn großartig beschützt? Soweit ich mich erinnere, habe ICH doch da draußen die meisten erledigt.“

Diese Aussage jagte Atsushi eine Gänsehaut über den ganzen Körper und er konnte ihr nicht mal widersprechen, denn Misaki hatte recht. Betroffen sah er zu Boden, denn er fühlte sich miserabel. Er hatte ihr doch versprochen, dass sie sie beschützen würden, doch stattdessen erledigte sie das größtenteils selbst. Atsushi konnte nicht leugnen, dass sie stark war und auf sich selbst aufpassen konnte, dennoch wollte er ihr unbedingt helfen. Er rückte näher an sie heran und nahm vorsichtig eine ihrer behandschuhten Hände in seine. Misaki sah ihn skeptisch und fragend an, machte jedoch keine Anstalten ihre Hände zu trennen. Atsushis Herz klopfte so stark in seiner Brust, dass er Angst hatte, sie könne es hören. Auch ihr ging es da nicht anders, aber sie verbarg dies hinter einem emotionslosen Gesichtsausdruck. Er übte sanft Druck auf ihre Hand aus, während seine zitterten.

„Du hast recht und es tut mir leid. Ab jetzt werde ich mir mehr Mühe geben und auch immer vollkommen ehrlich zu dir sein. Das schwöre ich!“

Zunächst betrachtete sie den Weißhaarigen misstrauisch, doch sie sah in seinen Augen, wie ernst er es meinte. Misaki wollte ihm glauben, das wollte sie wirklich, doch war dies nicht so einfach. Dennoch entspannte sich ihre Haltung automatisch. Es war beinahe so, als würde ihr Körper von alleine auf seine Worte und Ausstrahlung reagieren.

„Und…“, Atsushi sah sie eindringlich an. „Du bist weder ein Monster, noch eine menschliche Waffe. Sondern ein guter Mensch, das fühle ich.“

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Misakis Lippen, während sie ihm kopfschüttelnd ihre Hand entzog. Auch wenn der Weißhaarige sie jetzt so sehen mochte, war sie selbst nicht dieser Überzeugung. Denn würde er die ganze Wahrheit kennen, dann würde er sie bestimmt ebenfalls als Monster bezeichnen. Misaki überlegte kurz, ob sie seine Fragen beantworten sollte, um Atsushi das Gegenteil zu beweisen. Doch dann würde sie genau das tun, was die beiden von ihr erwarteten. Allerdings würden sie definitiv nicht aufgeben, bis ihre Fragen beantwortet wurden und Misaki war es einfach leid. Sie wollte endlich ihre Ruhe haben und das alles in die hinterste Ecke ihres Bewusstseins verbannen.
Ihre Hände verkrampften sich und sie seufzte, während sie sich auf die Unterlippe biss. Für einige Herzschläge blendete sie alles um sich herum aus, schloss die Augen und atmete tief durch. Der folgende Entschluss kostete sie so viel Überwindung, wie sie nur aufbringen konnte. Doch sobald sie diese Tortur hinter sich gebracht hätte, würden sie Misaki endlich mit diesem Thema verschonen. Das hoffte sie zumindest.

„Okay, dann stell mir deine Fragen. Doch sobald ich sage, dass es reicht, wirst du das akzeptieren und aufhören. Und danach ist endgültig Schluss mit diesem Thema, dann will ich nichts mehr davon hören. Verstanden?!“

Überrascht und nickend sah Atsushi sie an, denn damit hatte er ehrlich nicht gerechnet. Einerseits tat es ihm wirklich leid, dass er Misaki damit so belästigen musste. Sie hatte es offensichtlich schon schwer genug gehabt und dann musste sie auch noch darüber sprechen, das war bestimmt alles andere als leicht für sie. Doch andererseits brauchte die A.D.A diese Informationen, um sie und die Stadt zu beschützen. Sobald das alles vorbei war, würde er es irgendwie wiedergutmachen. Sofern Misaki dann bei ihnen bleiben könnte. Die Behörden würden sie vielleicht in Gewahrsam nehmen wollen, da ihre Fähigkeit gefährlich und die Port Mafia ebenfalls hinter ihr her war.

A double-edged sword under my skinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt