"I love her and that's the beginning and end of everything"
—————Innerlich biss ich mir auf die Zunge und ballte die Hände zu Fäusten. Wie zur Hölle sollte ich meinen Wolf unter Kontrolle halten, wenn dieses Weib halb nackt vor mir kniete.
Ich hatte ja aber nicht auf Bash und Soujim hören wollen, die meinten ich solle warten, bis wir wieder beim Rudel wären. Dort hätte mich die Anwesenheit der anderen beruhigt und den Drang sie zu unterwerfen gemildert. Außerdem hätte es ihr einiges erspart, denn nun würde sie sich den Respekt des Rudels erst noch erarbeiten müssen.
Aber das waren Probleme, die noch eine Weile Zeit hatten.
Ich legte den Lappen mit dem ich mich gewaschen hatte beiseite und zog mich wieder an, ehe ich aus meinem Zimmer trat und Soujim begegnete. Wir sahen uns für einen Moment schweigend an, ehe wir zeitgleich anfingen zu grinsen und dann lachten. Er legte eine Hand auf meine Schulter und zog mich zu sich heran.
„Herzlichen Glückwunsch Bruder."
„Danke", erwiderte ich, nachdem wir uns gelöst hatten und gemeinsam den Weg zum Haus meines Vaters einschlugen.
Es war gefühlt ewig her, dass ich hier entlang gegangen war und doch schien sich beinahe nichts verändert zu haben. Ich warf einen Blick über das Meer, als wir die Hütte erreichten und bildete mir ein in weiter Ferne unsere Heimat zu sehen. Ob mein Weib das auch bald als Heimat anerkennen würde sei etwas anderes.
Heute erschien sie sehr fügsam, wenn auch stur, was mir schon etwas Sorgen bereitete. Sie musste sich in Zukunft natürlich an mein Wort halten, aber sie durfte nicht zu schüchtern sein. Immerhin hatte ich sie nicht einfach nur zu meiner Frau gemacht, sie war nun auch Alphaweibchen des Rudels. Zumindest Soujim war sich sicher, dass sie der Aufgabe gewachsen sei. Als sie um ihren Bruder gekämpft hat, hatte sie seiner Aussage nach die Kraft des Mondes gehabt. Und was respektierte ein Wolf mehr als den Mond?
Ich spürte wie ich etwas aufgeregt wurde, als ich an sie dachte und wie sehr es mich jetzt schon verzehrte neben ihr zu sitzen und ihren verführerischen Duft zu riechen, der nun mit meinem Vermischt war. Schon jetzt hatte sie mich viel zu sehr eingenommen und war sich dessen vermutlich nicht mal bewusst. Aber ich durfte nicht vollends die Kontrolle verlieren, immerhin war ich der Alpha.
Wir betraten des Speiseraum mit knallender Tür und beinahe sofort schoss mein Wolf hervor, bereit sich auf den Mann an der Seite meiner Braut zu stürzen. Zu seinem eigenen Glück war er von meinem Blut und berührte sie nicht. Dennoch verlangten sowohl der Wolf, als auch der egoistische Mann in mir nach der Aufmerksamkeit dieser Schönheit. Und zwar sollte sie nur mir diesen Blick schenken!
„Ich würde meine Frau nun gerne in Anspruch nehmen, Bruder."
Ich registrierte, wie sie sich verspannte, aber darauf konnte ich jetzt nicht eingehen. Sie sollte mich respektieren, nicht mich fürchten. Und dennoch würde ich ihr nun etwas Angst machen müssen, denn der Schutz des Rudels hatte oberste Priorität. So lange ich mir ihrer Loyalität nicht sicher war, würde ich sie durch Angst zum Schweigen bringen müssen.
Die weiteren Worte meines älteren Bruders nahm ich schon gar nicht mehr war und setzte mich zu der Schönheit. Genießerisch legte ich eine Hand auf ihr Bein und musste mich doch zugleich beherrschen nicht steif zu werden. Sie war eine pure Sünde.
„Sei versichert, dass ich dir weitaus schlimmeres als vorhin antun werde, solltest du jemanden von dem was du gesehen hast erzählen", flüsterte ich ihr schließlich zu und trank etwas.
Hoffentlich würde es meine Nerven beruhigen und mich vergessen lassen wie gut sich mein Schwanz in ihr anfühlte. Sie war mit Sicherheit verschreckt und verwirrt und ich wollte sie zu nichts nötigen, egal wie sehr ich mich nach ihr verzehrte. Würde ihr Geruch mir nicht verraten dass sie mich auch wollte, ganz gleich was ihr sündhafter Mumd widersprüchliches sagte, würde ich sie nicht nehmen.
Fürs erste genügte es mir jedoch ihren verschreckten Blick auf mir zu bemerken. Ich hatte dich ja gewarnt Kätzchen, ich bin nun mal ein Tier!„Vater, wir werden spätestens in zwei Tagen los segeln", erklärte ich nach einer Weile, da ich auch ihr klar machen wollte, dass wir nicht hierbleiben würden.
„In zwei Tagen schon?", fragte Warkan überrascht und sah zu mir.
Er saß auf der anderen Seite meiner jungen Braut, sodass wir über ihren Kopf hinweg sprachen, was sie nicht wirklich zu erfreuen schien. Aber brav wie sie nun mal vorgab zu sein, hielt sie den Mund.
„Ja, wir müssen zurück zu unserem Ru- äh Stamm. Außerdem wollen wir auf der Reise noch bei ein paar Häfen halten", erklärte ich und versprach mich beinahe.
Unruhig sah ich zu Soujim, der seinerseits die Reaktion meines Vaters betrachtete. Scheinbar hatte er jedoch nichts bemerkt.
„Nun gut, dann sollten wir die Tage noch nutzen. Schließlich beraubst du mich ja dann einer Tochter", scherzte er und legte seine Hand auf ihre Schulter.
„Wie war", murmelte ich nur und strafte ihn eines bösen Blickes, da er wagte meine Frau anzufassen. Erst als er die Hand zurück zog wand ich mich an um zu essen.
Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich meine kleine Braut mehr als verschreckte und dass mein Vater mindestens das gleiche bei ihr auslöste. Hätte ich gewusst, dass dieser Sturkopf sich schon bald vor mir verstecken würde, um nicht mit mir reisen zu müssen, dann hätte ich ihr noch an diesem Abend ihren runden Hintern versohlt.
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Ein kleiner Einblick in die Hochzeitsnacht aus Raswans Sicht :)Wünscht ihr euch noch mehr aus Raswans Sicht?
Was hattet ihr schönes in eurem Adventskalender?😁
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Walhalla
ParanormalKurzgeschichten Sammlung zur Walhalla-Serie Achtung Spoiler Gefahr!!! Man sollte die Bücher kennen :) Das wird nicht nur ein Buch zur Unterhaltung, sondern auch eine Art Lexikon. Man kann einige Sachen nachlesen, die einem vorher vielleicht nicht...