One: Ich, die die A-Karte gezogen hat, ins Sommerhaus einzubrechen.

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Savy's P.o.V

Elvis Presley wäre stolz auf mich gewesen. Kurt Cobain hätte mit mir zusammen eine vor seinem Tod geraucht und Michael Jackson? Der hätte mir die Füße geküsst.

Nur so konnte ich diesen Meisterplan beschreiben, den ich mit den Mädels zusammen geschmiedet hatte.

Das einzige Manko am Meisterplan? Jemand musste ihn ausführen und wer durfte dafür Opfer bringen? Genau: ich.

Ehrlich gesagt hatte ich mit jedem Kram gerechnet, aber nicht, dass es an mir hängen bleiben würde. Ich würde also in die verrottete Hütte steigen müssen, nur um den Racheplan ausführen zu können.

Ich, die Außenstehende der ganzen Clique, die nie etwas mit den Jungs gemein hatte, wird ihnen gleich eine Lektion erteilen. Eine, die sich gewaschen hatte.

Vielleicht war es einfach auch nur der Vertrauensbeweis, um in Girls&Girls zu kommen. Eine Clique, die aus fünf Mädchen besteht.

Bald sechs, lächelte ich in mich hinein.

Wochenlang hatte ich mich mit den Mädels getroffen, verabredet und bald würde ich wohl endlich zur Truppe dazugehören.

Aber alles auf Anfang.

Normalerweise würde ich gemütlich vor dem Fernseher Chips snacken. Meine heiß und innig geliebte Netflixserie durchschauen, wo die letzte Staffel von Sons of Anarchy brav auf mich wartete.

Eigentlich müsste ich schon längst bei der letzten Staffel angekommen sein, was aber nur zur Folge hatte, dass mir meine beste Freundin Megan Lumineer in die Arme gestolpert war und sich stundenlang an meine Schulter ausheulte. Ab da hatte ich Jax Teller leider den Rücken kehren müssen, um mir ihre Jammerei über ihren Freund anhören zu müssen. Ich zitierte: über ihren Exfreund.

Jemanden, auf dessen Namen ich so allergisch reagiere wie mit Nutella ohne Butter. Wie Erdbeeren ohne Sahne oder wie Nachos ohne Salsasoße.

Ja genauso empfand ich, wenn ich seinen Namen zu hören bekam. Clyde Hill.

Clyde und ich? Das konnte einfach nicht funktionieren. Wir konnten uns überhaupt nicht leiden.

Clyde und ich verband uns eine Art Bindung. Nicht diese Art von Bindung, da würde ich selbst so einen Jungen wie Jasper bevorzugen. Wobei Jasper war ein ziemlicher Nerd und dazu selbst ein richtiges Plappermaul. Eine Sabbeltasche, wo aus ihrem Mund nur Chemieformeln herausgebrabbelt kam. Jasper fiel eindeutig aus dem Raster. Aber zurück zu Clyde.

Angefangen hatte es damit, wo er neu auf meine Schule gekommen war. Er wurde von Mr. Peterson in der Klasse als neuer Schüler vorgestellt und hatte sich selbst dort ins Aus geschossen. Warum würde sich jeder wohl fragen. Ich sage euch warum. Weil er nichts gesagt hatte. Anstatt irgendwie ansatzweise ein Hallo vor zu säuseln, hielt er die Klappe und nickte Mr. Peterson nur zu.

»Wenn ihr mehr über mich wissen wollt, folgt mir doch einfach auf Instagram. Ich heiße dort @Clydeisachampion oder ihr findet mich auch auf Facebook.«

Ich glaube, jeder von uns hatte wirklich dumm aus der Wäsche geguckt, als Clyde sowas von sich wiedergegeben hatte. Auch wenn er ziemlich vor Arroganz strotzte, hatte sich seine Followerzahl direkt dreifach verdoppelt.

Seitdem konnte ich nichts von ihm abgewinnen, egal wie sehr Megan oder Cora für den Neuling geschwärmt hatten.

Nein, ich hatte auch das Gefühl, als würde Clyde nur die Menschen sehen, die ihm ähnlich waren. Und da gehörte ich wirklich nicht dazu.

Hate NighstandWhere stories live. Discover now