kirschblütenkäfig

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Wow, ich bin gerade echt aufgeregt. Es ist zwar nicht das erste Mal, dass ich auf einem Forum etwas hochlade, aber es ist das erste Mal, dass ich hier etwas hochlade. Deswegen... ich bin gespannt :)

Ich hoffe, dass euch diese Geschichte ein bisschen gefällt. Eigentlich war es mal eine FanFiction, aber ich habe es jetzt ein bisschen umgeschrieben und abgeändert. Es wird nur eine kleine Geschichte sein und drei Kapitel umfassen.

Seit meine Schwester vorhin gesagt hat, ich solle mir doch mal Wattpad runterladen/mich registrieren/whatever und ich mich kurz umgesehen habe, war ich Feuer und Flamme. Und wollte unbedingt was hochladen. Et voilà – ein etwas umgeschriebener Oneshot. Habt keine Angst, eure Meinung zu sagen, ich bin ja hier, um mich zu verbessern. Je mehr Meinungen, desto besser :D

Ganz liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen!



7. Februar 1876

Der Schnee knirschte unter meinen Füßen, während ich langsam die hölzerne Brücke überquerte. Vorsichtig, fast schon bedächtig setzte ich die Schritte, als könnte ich damit irgendwie verhindern, dass mich jemand hörte, oder sah. Natürlich lag das jedoch nicht in meiner Hand. Das tat es nie.

Aber es gab mir zumindest das Gefühl, irgendetwas selbst in der Hand zu haben, dabei war eher das Gegenteil der Fall.

Es gab so viele wenns in meinem Leben.

Wenn mich die Wachen meines Vaters sahen.

Wenn er nicht kam.

Wenn, wenn, wenn.

Mit dieser Aktion ging ich ein enormes Risiko ein, das war mir bewusst. Es war das erste Mal, dass wir uns auf dem Anwesen meiner Familie in Kyoto trafen, das alles bedeutete, dass wir viel leichter entdeckt werden konnten, was Konsequenzen mit sich bringen würde. Vor allem für Taro. Egal, was geschehen würde, mein Vater würde einen Weg finden, mich aus dieser Sache herauszuhalten, koste es, was es wolle, immerhin hatte er mehr als genug Mittel. Mein Vater, Kaito Hideaki Takahashi, war einer der engsten Berater des Kaisers Tenno Meiji, des lebendigen Gottes höchstpersönlich. Wenn er sein Wort bei ihm einlegte, dann hatte ich gute Chancen, mein weiteres Leben glücklich zu führen, vielleicht ein wenig bewachter als zuvor. Aber ich würde leben.

Bei Taro war ich mir da nicht so sicher. Würde er hier auf dem Anwesen erwischt werden, dann sah es schlecht für ihn aus. Sehr schlecht. Er war einer der Samurai, ein Mitglied des Kriegeradels, eine Person, die gegen die Modernisierung und die Restauration Japans des Kaisers Meiji rebellierte. Allein die Tatsache, dass er sich auf unserem Grund und Boden aufhielt, konnte als Bedrohung und sogar als kriegerischer Akt angesehen werden.

Wenn ich an dieses Risiko dachte, dann fing mein Herz an, wie wild zu pochen, meine Luftröhre schnürte sich zu und erschwerte mir das atmen, Schuldgefühle überrollten mich. Einerseits wollte ich nicht, dass er sich für mich in Gefahr brachte. Allein, zu verlangen, dass er sich in einer der modernsten und größten Städte Japans einschlich, ließ mich innerlich schreien. Aber andererseits vermisste ich ihn. Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, seit wir das letzte Mal Zeit nur für uns gehabt hatten, alleine, ungestört.

Solche Momente waren ohnehin selten. Viele Möglichkeiten uns zu Treffen hatten wir nicht, immerhin wurde ich gut bewacht, vor allem vor den Samurai. Der Mann, den ich liebte, wurde als mein Feind angesehen. Die Leibwachen meines Vaters setzten alles daran, Menschen wie ihn von mir fernzuhalten.

Meine Familie war eine der einflussreichsten Familien in ganz Japan, außerdem setzten sich meine Eltern beide für die Modernisierung und Anpassung an die westlichen Standards von unserem Land ein. Dieses ganze Vorhaben hatte Befürworter, aber ebenso viele Kritiker, denn es bedeutete, ganz Japan zu verändern. Vor eben diesen Gegnern wurden ich, meine Mutter, mein Vater beschützt, es konnte schließlich vorkommen, dass wir von ihnen angegriffen wurden. Der Kaiser persönlich hatte uns zu unserem Schutz Soldaten aus der Japanischen Armee bereitgestellt, er legte sehr viel Wert auf den Rat meines Vaters, wollte diesen nur ungern verlieren. Und ich gehört nun einmal zu dieser Familie dazu, was bedeutete, dass auch ich unter diesem Schutz stand.

kirschblütenkäfig.Where stories live. Discover now