Kapitel 47

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„Willst du noch tanzen oder wollen wir einen Spaziergang machen?", fragte er mich, als wir beide wieder Blickkontakt zueinander aufgebaut hatten.

„Wo willst du denn lang gehen?", hakte ich nach und zog fragend eine Augenbraue hoch. Raus durften wir nicht mehr, dafür war es bereits zu spät.

„Wir könnten durchs Schulgebäude laufen.", schlug er vor und zwinkerte mir zu. Ich musste schmunzeln, was eine Idee. Doch mit uns waren höchstens noch zehn Leute in der Halle, dementsprechend hatten wir eh keine bessere Idee. Also stimmte ich letztendlich zu und wir verließen kurzerhand die Halle.

Wir hatten keinen richtigen Plan und liefen einfach kreuz und quer durch das Gebäude. Wir unterhielten uns und er hatte seinen Arm konstant um meine Schulter gelegt. Diese nähe hatte ich unglaublich vermisst und es tat gut ihn endlich wieder so nahe bei mir zu haben. Wir redeten über die Abschlussprüfungen und die Sachen die uns so beschäftigten. Draco erzählte auch von der Beerdigung von seinem Vater und ich merkte, wie sehr es ihm noch weh tat. Deshalb wechselte ich da auch schnell das Thema, ich wollte keine negativen Stimmungen, vor allem nicht so kurz nach unserer Versöhnung.

Wir liefen und liefen und es wurde später und später. Ich hatte das komplette Raum - und Zeitgefühl verloren, bis zu dem Moment, als die große Turmuhr leitete und es damit anzeigte, dass es schon zwei Uhr nachts war.
Ich war erstaunt darüber, da ich gar nicht mitbekommen hatte, wie schnell die Zeit doch vergangen war. Doch wenig später standen wir vor der Eingangstür zum Slytheringemeinschaftsraum. Jetzt stand die große Frage im Raum. Würde ich jetzt in mein Zimmer gehen oder bei ihm bleiben? Ich wusste, dass Draco genau diese Frage auch in seinem Kopf hatte.

„Willst du noch mit rein kommen?", fragte er mich schließlich und ich merkte genau, wie er nervös war. Ich zögerte kurz. Sollte ich?

„Ja gerne.", antwortete ich ihm und war letztendlich auch zufrieden mit meiner Entscheidung.

Wir schlichen uns durch den Gemeinschaftsraum bis zu seinem Zimmer. Er hielt mir die Tür auf und schloss sie leise hinter mir. Da standen wir jetzt beide in seinem Zimmer. Mir fiel auf, dass ich noch nie in seinem Zimmer war, ohne dass wir die intention hatten miteinander zu schlafen. In der Luft war eine relativ angespannte Stimmung, weil keiner von uns beiden genau wusste, was wir jetzt machen sollten.
Schließlich setzte er sich aufs Bett und ließ sich nach hinten fallen. Kurzerhand beschloss ich einfach, es ihm nach zu machen. Und da lagen wir beide. Nebeneinander und starrten an die Decke.

„Willst du eigentlich hier schlafen?", fragte er irgendwann und mein Körper zuckte kurz zusammen. Sonst hatten wir nie so offen über solche Dinge geredet. Ich hatte bereits bei ihm geschlafen, aber das war immer im Eifer des Gefechts geschehen. Jetzt stand die Frage offen im Raum.

„Darf ich denn?", hakte ich nach und drehte mich auf den Bauch um Blickkontakt mit ihm zu haben. Ich grinste ihn frech an und er musste auch schmunzeln.

„Du darfst alles Preston.", antwortete er und zwinkerte kurz.

„Alles?" Ich kam seinem Gesicht noch ein Stückchen näher und schwang mein eines Bein über ihm, um kurzerhand auf seinem Schoß zu sitzen. Er setzte sich aufrecht hin und ich blieb weiterhin auf ihm sitzend. Unsere Gesichter waren wenige Millimeter auseinander.

„Du wirst mich nicht mehr los. Also ja, alles.", sagte er noch und ehe ich etwas erwidern konnte schloss er die winzige Lücke zwischen unseren Lippen und küsste mich. Ich grinste zufrieden und erwiderte den Kuss. Meine Hände vergruben sich in seinen Haaren und seine lagen an meiner Taille.
Der Kuss war anfangs noch recht harmlos und wurde von Zeit zu Zeit immer leidenschaftlicher. Irgendwann bat seine Zunge um Einlass, welche ich ihr nur all zu gerne anbot. Ich knöpfte sein Hemd auf, welches daraufhin auf dem Boden landete. Dann legte er sich nach hinten und drehte uns um, so dass ich unter ihm lag. Er fing an Küsse an meinem hals zu verteilen und ich musste mich beherrschen nicht aufzustöhnen. Ich wollte ihm nicht sofort die Genugtuung geben. Doch seine Berührungen machten mich wahnsinnig.
Seine Händen lagen immer noch ein meiner Taille, rutschten aber Stück für Stück immer ein bisschen weiter nach unten. Ich biss mir erregt auf die Lippe.
Sein Mund kam wieder hoch zu meinem und küsste mich erneut. Sein Blick triefte, genau so wie meiner, vor Erektion. Der Kuss wurde immer hitziger und dann fuhren meine Hände langsam seine definierten Muskeln nach. Ich belangte zu seinem Gürtel und öffnete diesen, um dann seine Hose auszuziehen.

Doch gerade als ich den Gürtel komplett geöffnet hatte hielt Draco meine hand fest und setzte von mir ab. Verblüffend schaute ich ihn an. Warum hörte er auf?

„Du weißt Olivia, ich will das hier sehr doll. Aber ich hab das Gefühl, wenn wir jetzt miteinander schlafen, dann wird unsere Beziehung nur auf etwas körperliches reduziert. Das können wir gut, das wissen wir, aber das will ich nicht. Ich will es dieses Mal wirklich anders angehen. Deswegen lass uns jetzt keinen Sex haben.", meinte er schließlich zu mir.
Er stand auf und fuhr sich durch die Haare. Ich sah, dass er erregt war, und trotzdem hatte er diese Entscheidung getroffen. Das verdutzte mich sehr, da es zeigte, dass er sich wirklich ändern wollte.

„Okay, also kein Sex. Find ich gut, wir können ja auch noch was anderes.", antwortete ich ihm und setzte mich wieder aufrecht hin.

„So siehts aus." Er lächelte erleichtert und zwinkerte mir zu. Ich nickte grinsend.

„Bekomm ich dann irgendwas von dir, was ich anziehen kann, damit ich nicht in dem hier schlafen muss?", fragte ich ihn und schaute mein Kleid an, was ziemlich unpraktisch zum schlafen war. Er lachte kurz auf und ging zu seinem Schrank. Wenig später warf er mir ein schwarzes T-Shirt zu. Ich bedankte mich.
Doch bevor ich mein Kleid ausziehen konnte guckte ich ihn ermahnend an.

„Was denn?", hakte er nach.

„Kannst du dich umdrehen während ich mich umziehe?"

„Olivia, da gibt es doch nichts, was ich noch nichts gesehen habe." Er musterte mich frech grinsend und ich verdrehte die Augen. Wo er recht hatte, hatte er recht.
Nichts desto trotz ging ich ins Bad um mich umzuziehen.

„Nicht das du dich dann nicht mehr beherrschen kannst.", meinte ich noch provozierend bevor ich die Tür zum Badezimmer schloss.

Wenig später kam ich wieder und Draco lag bereits im Bett. Das T-Shirt war mir zu groß und ich konnte es deshalb als ein Kleid tragen. Der platinblonde Junge scannte mich kurz ab und hob dann die decke an, damit ich mich mit ihm darunter legen konnte. Das tat ich und anfangs lag ich noch etwas verloren neben ihm, doch nach kurzer Zeit legte er den Arm um mich und zog mich an ihn ran. Ich musste grinsen.
So viele Gedanken schwirrten in meinem kopf. Ich konnte es immer noch nicht glauben. War das heute wirklich passiert? Hatten wir uns versöhnt und war jetzt endlich das eingetreten, was ich seit Wochen erhofft hatte?
Ich wünschte es mir so sehr. Ich betete, dass es nicht wieder nur eine Phase war. Doch so wie er heute mit mir und auch mit Hermine umgegangen war hatte ich ihn noch nie erlebt. So liebevoll. So rücksichtsvoll. Es war eine ganz andere Seite von ihm, welche ich zuvor noch nie gesehen hatte.
Doch ich wollte mir keine negativen Gedanken machen, ich wollte einfach den Moment genießen und hoffen, dass er für immer so bleiben wird. Ich genoß jeden dieser Augenblicke gerade so sehr.

„Danke.", murmelte er noch leise.

„Wofür?", fragte ich genau so leise zurück.

„Dafür das du mir verziehen hast."

Ich musste schmunzeln und kuschelte mich noch etwas mehr an ihn heran. Dann war stille in dem Zimmer und ich merkte schnell wie meine Augen unglaublich schwer wurden. Auch Draco atmete schon nach kurzer Zeit sehr regelmäßig. Ich merkte auch, wie ich immer mehr weg driftete und letztendlich glücklich in seinem Arm einschlief.

wenn hart auf weich trifft - a Draco Malfoy FanFiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt