Kapitel 20

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Als ich heute Morgen aufwachte war ich sehr traurig. Heute war der Tag gekommen an dem ich mich von meinen Freunden verabschieden musste, da sie heute zu ihren Familie fuhren. Ich freute mich selbstverständlich für sie, doch trotzdem bedrückte es mich Weihnachten alleine zu sein. Natürlich war ich nicht komplett alleine, einige aus Gryffindor blieben auch hier, darunter auch Neville beispielsweise, aber trotzdem hätte ich mir gewünscht Weihnachten mit meinen Freunden zu verbringen.

Zwischen Draco Malfoy und mir lief nichts mehr. Er warf mir hin und wieder den einen oder anderen frechen Blick zu, doch sonst redeten wir nicht miteinander. Zur einen Seite hätte ich mir schon etwas mehr Zuneigung von ihm gewünscht, doch zur anderen Seite war ich auch ziemlich froh darüber. Wenn er mich anschaute lächelte ich ihm aber genauso frech zurück an. Irgendwie machte dieses hin und her die Sache noch etwas aufregender und lustvoller, aber höchstwahrscheinlich auch gefährlicher.

Doch das sollte heute kein Problem sein. Heute ging es um den Abschied meiner Freunde. Ich setzte mich aufrecht in das Bett. Auf dem Boden lagen gepackte Koffer von Hermine und Ginny. Nur meine Sachen waren noch in dem Schrank einsortiert.

Ginny rannte etwas planlos durch das Zimmer und suchte noch ihre letzten Klamotten zusammen. Hermine lag ebenso wie ich auch noch im Bett und schaute Ginny belustigt beim Suchen zu.

"Du bist dir sicher, dass du nicht mit zu uns kommen willst?", meinte Ginny zu mir, als sich endlich ihr Shirt gefunden hatte und sich auf ihr Bett setzte.

"Ja alles gut, ich find schon Freunde hier.", antwortete ich ihr und lächelte sie lieb an. Es war süß. Schon seit einigen Tagen probierte sie mich zu überreden, dass ich mit ihr, Ron und Harry Weihnachten verbringen sollte, doch ich wollte mich nirgendswo selbst einladen.

"Na gut, aber du hast ja noch ein bisschen Zeit es dir zu überlegen. Jetzt lass uns erstmal frühstücken gehen."

Hermine und ich stimmten ihr zu und wir standen beide auf. Wenig später waren wir auch fertig und gingen zu dritt runter in den Gemeinschaftsraum. Dort trafen wir auch Ron und Harry. Gemeinsam gingen wir zum Frühstück. Während des gesamten Essens war die Stimmung sehr gedrückt. Ich wusste, dass die Vier sich sehr auf die Weihnachtsferien freuten, doch trotzdem war ein Abschied immer etwas trauriges. Außerdem probierten sie sich die Freude nicht ganz so anmerken, da sie wussten, dass es mich nur noch trauriger machte.
Wir aßen in Ruhe zu Ende und nach dem Frühstück holten wir die Koffern von Harry, Ron, Hermine und Ginny. Zusammen mit den Koffern liefen wir durch das Schulgebäude und immer mehr Schüler kamen mit ihren Koffern dazu und folgten uns.

Wir liefen über den Schulhof zu den Kutschen, die uns direkt zu dem Zug brachte. Um so näher wir dem Abschied kamen, um so trauriger wurde ich. Während der Fahrt mit der Kutsche schwiegen wir alle. Es war ein sehr bedrücktes Schweigen.

Als dann auch noch der Zug bereits auf dem Gleis stand wurde mir wieder bewusst, wie real das alles war. Die nächsten sieben Tage nicht sehen. Ich wusste das war nicht die längste Zeit, doch trotzdem war ich sehr traurig darüber, dass wir Weihnachten nicht zusammen verbringen konnte. Außerdem war ich mir immer noch nicht sicher, welche Schüler mit mir zusammen in Hogwarts bleiben würden. Doch all das würde ich spätestens beim Abendessen sehen.

Wir standen vor der Tür vor dem Zug und die Vier waren kurz davor einzusteigen. Tatsächlich bekam ich ein paar Tränen in den Augen.

"Olivia nein, nicht weinen! Wir sehen uns ganz bald wieder!", meinte Hermine zu mir, als sie sah, dass ich kurz vor dem Weinen war. Sie nahm mich ganz fest in den Arm und ich umarmte sie genauso doll zurück.

"Noch kannst du mitkommen!", sagte auch Ginny zu mir, als Hermine und ich uns lösten und ich auch Ginny in den Arm nahm

"Alles gut, habt eine schöne Zeit und wir sehen uns wahrscheinlich schneller wieder als es uns jetzt vorkommt!", antwortete ich den beiden und wischte mir meine Tränen weg.

Dann verabschiedete ich mich noch von Harry und Ron mit einer kurzen Umarmung, bevor die Vier in den Zug einstiegen. Wenig später schlossen sich auch die Türen des Hogwarts Express und der Zug setzte sich in Bewegung. Hermine und Ginny winkten mir aus dem Fenster und ich winkte ihnen auch. Ich schaute dem Zug so lange hinterher, bis er im Horizont verschwunden war. Dann machte ich mich mit den anderen zurückgebliebenen Schülern auf den Rückweg nach Hogwarts.

--

Es war das erste Mal, dass ich die große Halle betrat und nicht wusste wo ich hin gehen sollte. Ich sah niemanden, den ich gut kannte oder mit dem ich mit gut verstand. Dazu kam noch, dass sich die Häuser untereinander gemischt hatten und dadurch wusste ich noch weniger wer aus welchem Haus kam und zu wem ich mich setzten könnte. Ich war leicht überfordert. Doch dann sah ich endlich jemanden den ich gut kannte. Es war Draco Malfoy. Auch er saß alleine am Ende eines Tisches und aß sein Abendessen. Ich zögerte kurz ob ich mich zu ihm setzen sollte, doch letztendlich entschied ich mich dazu.
Ich lief mit zügigem Tempo zu ihm und setzte mich dann einfach gegenüber von ihm. Er merkte meine Anwesenheit und schaute hoch. Als er mich sah schaute er etwas irritiert.

"Auch keine Freunde?", fragte ich ihn und probierte ein Gespräch aufzubauen.

"Doch eigentlich schon, aber die hatten schon ohne mich gegessen. Haben dich deine im Stich gelassen?", antwortete er mir und zog fragend und frech grinsend eine Augenbraue hoch. Als er das sagte fühlte ich mich kurz unwohl. Er war zwar über Weihnachten auch hier, doch trotzdem hatte er im Gegensatz zu mir seine Freunde bei ihm.

"Sie sind gefahren aber wussten, dass du dich ja um mich kümmerst.", sagte ich zu ihm und grinste ihn genauso frech an.

"Kommt drauf an was du mit kümmern meinst, aber ich hab da schon ein paar Idee." Sein Blick war sofort wieder mit Lust gefüllt und ich verdrehte lachend meine Augen. Es war ja wieder typisch für ihn, dass er augenblicklich an so etwas denken musste.

"Du meinst gemeinsam lernen? Ja das ist eine gute Idee."

"Wir können es auch Lernen nennen, wie du möchtest Preston."

Wir mussten beide lachen und aßen dann weiter unser Abendessen. Ich war froh, dass er auch in Hogwarts blieb. Ich wusste das wir nicht die ganze Zeit zusammen verbringen würden, doch trotzdem hatte ich jetzt eine Ansprechperson an die ich mich etwas halten konnte. Ob er das wollte? Das wusste ich nicht, aber es war mir auch ziemlich egal. Hauptsache ich war nicht allein.

wenn hart auf weich trifft - a Draco Malfoy FanFiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt