Tagebucheintrag Teil 5

8 0 0
                                    

Familie ist Zusammenhalt. Blut ist dicker als Wasser. Familie ist wie ein Anker, wenn das Leben stürmisch ist. Familie ist wo das Leben beginnt und die Liebe niemals endet. Familie ist nicht nur wichtig, Familie ist einfach Alles!

Das sind Sprüche, die du mal erwähnt hattest oder mal in deinem Status hattest.

Du sagtest immer dass du ein absoluter Familienmensch bist. Am Anfang, wo wir noch eine Familie waren, war dem auch so.

Aber seitdem Mama ausgezogen ist, kam dein wahres Gesicht zum Vorschein.

Vorher konnte ich mit dir über alles reden. Ich konnte mit dir Reden, Lachen und wenn es sein musste auch Weinen. Ich habe deine Liebe gespürt. Ich habe mich dadurch Stärker gefühlt. Ich habe deinen Rückhalt gespürt. Ich habe einfach gemerkt, wenn irgendwas war, dass du an meiner Seite stehen würdest. Du hast mich immer verstanden und warst immer für mich da.


Jetzt will ich dir mal sagen was sich alles geändert hat beziehungsweise was du gesagt und alles getan hast.

Beginnen wir mal ganz am Anfang.

Mama ist ausgezogen. Zu ihren Eltern. Da du sie rausgeschmissen hast, da sie jemand anderen kennengelernt hatte.

Du, mein Bruder und Ich waren mit dem Hund nun alleine. Für uns ist auch eine Welt zusammengebrochen. Nicht nur deine, sondern unsere. Und auch die von Mama.

Du warst verletzt, was auch verständlich ist, jedoch hast du jeden damit vollgelabert. Nicht nur mich, mein Bruder oder deine sogenannten Freunde. Nein du hast Ihre Freunde und ihre Familie damit genervt.

Irgendwann hat es mich aufgeregt, wie du immer über Mama gesprochen hattest, weswegen ich vorschlug ,dass wir beide mal mit dem Hund Spazieren gehen sollten, da ich mit dir darüber reden wollte.

Es war abends. Wir gingen Richtung Schule und ich erzählte dir, was mir auf dem Herzen lag. Ich erzählte dir, dass ich dich verstehen kann, dass du verletzt bist. Und das konnte ich. Wirklich. Aber ich mochte es dennoch nicht wie du Mama betitelt hattest. Ich konnte damit einfach nicht umgehen. Immerhin ist und bleibt es unsere Mutter. Ich sagte dir außerdem, dass wenn es so weitergehen sollte, dass ich ausziehen werde. Das ist mir wirklich schwer gefallen, dir das so vor dem Kopf zu knallen, aber es musste sich meiner Meinung nach etwas ändern.

Das wolltest du nicht. Du hast gesagt, dass du es unterlassen würdest und ich glaubte dir und gab dir somit noch eine Chance. Zwei Wochen hat es angedauert, bis es wieder los ging. Diesmal war meine ehemalige Freundin bei uns. Wir saßen alle zusammen und haben Abendbrot gegessen. Als du dich mit meiner Freundin über Mama unterhalten hast. So an sich ist es ja nichts verwerfliches. Jedoch hast du nicht ein nettes Wort über sie verloren. Im Gegenteil du hast sie durch den Dreck gezogen. Bis es mir gereicht hat. Ich war wirklich sehr sauer. Es ist eine Sache, wenn du mit deinen eigenen Kindern so über sie redest, aber eine andere, wenn du außenstehende damit reinziehst. Ich bin aufgestanden, habe mein Geschirr auf die Spüle geschmissen und bin in mein Zimmer gegangen. Dort habe ich mir mein Rucksack geschnappt und habe meine Sachen gepackt. Du bist dann wiederum in meinem Zimmer gestürmt und hast gefragt was ich hier mache. "Siehst du doch." erwiderte ich. Kurzer Hand hast du mein Rucksack weggenommen und mein Handy ebenfalls. Ich versuchte dann , später, Mama übers Festnetztelefon zu erreichen, erfolglos, da du dort ihre Nummer gelöscht hattest. Meine Freundin konnte ich nicht fragen, da du ihr sagtest, dass sie mir nicht helfen sollte. Ich meinte nur zu dir, dass ich Mama so oder so erreichen würde. Und das hatte ich dann auch. Ich hatte ihr dann über eine andere Freundin per Facebook geschrieben. Nach der Schule kam sie dann mit ihren jetzigen Mann.

Ich schilderte ihr meine Situation und sagte dass ich gerne jetzt zu ihr möchte. Das ging aber nicht. Sie sagte mir jedoch, dass ich dir sagen solle, dass du mir mein Handy wiedergeben sollst. Mama und ihr Freund haben sich dann eine Wohnung gesucht, wo ich dann mit einziehen konnte.

Ich bin dann nach Hause gegangen und bin dann sofort zu dir, du hattest geschlafen. Ich habe dir gesagt, dass ich Mama erreicht habe und dass du mir mein Handy wiedergeben sollst. Das hast du dann auch gemacht. Du warst allerdings geschockt, dass ich mit Mama gesprochen habe und ihr gesagt habe, dass ich zu ihr ziehen möchte. Dann hast du dir Mühe gegeben. Du hast mir nach der Arbeit irgendwas mitgebracht. Wir haben zusammen Filme geschaut und ich durfte mir aussuchen was es zu Essen gab. Aber ganz ehrlich es hat nichts geändert an meiner Entscheidung.

Im inneren wusstest du das auch.

Am Tag X war es dann auch soweit. Bevor ich dann mit dem Zug nach Mama gefahren bin, wolltest du noch mit mir sprechen. Du meintest es wäre sehr wichtig. Du hast mir dann etwas erzählt, was mir wiederum ein schlechtes Gewissen bereitet hat, dass ich jetzt ausziehe. Dies wiederum entpuppte sich als Lüge. Du weißt genau was ich meine. Du hast nie gesagt, dass du mich dies bezüglich angelogen hast, jedoch hast du auf meine spätere nachfrage , dich widersprochen. Da wusste ich, dass es eine Lüge war und du hast dieses Thema auch nie wieder angesprochen. Ich wiederum auch nicht. Und so war dieses Thema auch unter dem Teppich gekehrt.


VerratWhere stories live. Discover now