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Ich habe etwas zu sagen!

First things first: Ja ich weiß hier sind rechtschreib Fehler drinnen. Bitte seht es mir nach. Ich habe LRS und habe das halb blind vor wut getippt. Wie auch immer, ich hoffe ich erreiche damit ein paar Menschen.

Mein Name ist Niki, ich habe seit acht Jahren Diabetes und ich bin Stinksauer.

Bevor ich euch aber über meinen Frust berichte, kurz etwas zu mir.

Vor kurzem habe ich mit meiner dualen  Ausbildung zur Erzieherin begonnen, und musste dafür eine Gesetzliche Krankenversicherung abschließen.

Da ich vorher über meine Mutter versichert war, hatte ich noch keinerlei Erfahrungen mit Gesetzlichen Krankenkassen.

2015 also im Alter von 11 Jahren, begannen die typischen Diabetes Symptome. Ich hab kaum noch etwas gegessen, weil ich kein Hunger Gefühl mehr hatte, hab zwischen 4 und 6 Liter Wasser am Tag getrunken und war fast stündlich auf der Toilette um zu pinkeln. Innerhalb von 14 Tagen wog ich 8 Kilo weniger und hatte mit Schwindelanfällen zu kämpfen wenn ich Sport gemacht habe.

An einem Donnerstag, waren wir dann beim Kinderarzt. Dort wurde mir Blutabgenommen und kurz darauf wurden wir in die Notaufnahme geschickt. Mein Blutzuckerwert lag bei 682. Der Blutzucker eines Nicht-Diabetiker liegt normal zwischen 160 und 200 mg/dl (Milligramm pro Deziliter). Für die Ärzte war es fraglich wie ich immer noch stehen konnte. (Um einmal kurz deutlich zu machen wie knapp ich dem Tod davon gekommen bin: Ein normaler Twix Riegel lässt deinen Blutzucker um ungefähr 100 mg/dl steigen. Ein bekannter von mir wurde mit einem Blutzuckerwert von 780, halb Tod, ins Krankenhaus geliefert und überlebte das Wochenende nicht.)

Wie auch immer. Inzwischen habe ich ein Gerät, dass meinen Blutzucker von alleine in den Zielbereich korrigiert, habe einen Langzeit Blutzucker Wert von 7,2, was nebenbei bemerkt ein super Wert ist, Es war kein Problem behandelt zu werden, es war kein Problem meine Rezepte zu bekommen und es war so einfach, dass ich manchmal sogar für einige Stunden vergessen konnte, dass ich Diabetes habe.

Leider, ist das nicht mehr so Ganz der Fall.

Anfang November, fuhr ich zu meinem Diabetologen um mir neue Rezepte verschreiben zu lassen und einmal durchgecheckt zu werden. Ich ging zur Anmeldung, nannte meinen Namen, steckte die Krankenkassenkarte in das Gerät dazu und wartete auf eine Reaktion von ihr.

Die Dame hinter dem Schalter schaute mich an und fragte mich, ob ich denn meine Überweisung dabei hätte.

Ich hatte keine Ahnung wovon sie sprach, denn in den gesamten 8 Jahren in denen ich dort in Behandlung war, wurde ich noch nie nach einer Überweisung gefragt.

Apparently, braucht man, wenn man nicht Privat versichert ist, jedes mal eine Überweisung vom Hausarzt wenn man sich von einem anderen Arzt behandeln lassen will. Wenn ich also zum Diabetologen gehe, brauche ich vorher eine Überweisung vom Hausarzt. Wenn ich wegen einem Miniskus anriss zum Orthopäden muss, brauche ich vorher eine Überweisung von meinem Hausarzt.

Zum Glück, hat die Ambulanz dieses mal eine Ausnahme gemacht, und mich die Überweisung nach reichen lassen.

Bei meinem Termin spreche ich meine Ärzte darauf an, dass ich auch für meine Ganzen Geräte (Sensoren, Transmitter, Pumpe, Messgerät) Neue Verschreibungen brauche. Leider wusste keiner was ich von denen wollte. Sie wussten nicht wie diese Verschreibungen aussehen und ob sie mir sowas überhaupt ausstellen dürften. Was ziemlich scheiße war, denn Medtronic, die Kompanie die die Sensoren herstellt und liefert und so, mir gesagt hat, dass ich keine neuen Sensoren bekomme, bis eine neue Jahresverodnung bei ihnen vorliegt. Ich habe noch genug Sensoren für drei Wochen. Drei Wochen um ein Rezept zu bekommen, es hin zu schicken, für Medtronic zum Akzeptieren und verschicken der Sensoren. Wenn ich in drei Wochen keine Neuen Sensoren bekomme, muss ich mir wieder mehr als fünf mal am Tag in den Finger stechen um meine Blutzucker werte zu bekommen und bekomme keine Automatische Korrektur mehr von meiner Pumpe, was meinen Langzeit Blutzuckerwert beeinflussen wird.

Ein Paar Tage nach meinem Termin in der Diabetes Ambulanz, möchte meine Mutter für mich meine Rezepte in der Aphoteke einlösen, was bis zu diesem Tag noch nie ein Problem gewesen war. Bisher zeigten wir einfach die Rezepte vor, die Apotheke lief nach hinten in den Lagerraum, schaute nach was bereits vorhanden ist, brachte uns das mit, und bestellte für uns das, was nicht da war.

An diesem Tag jedoch, bekam meine Mutter zwei von vier bestellten Sachen. Denn mein Insulin und die Testreifen für mein Messgerät sind nicht Genehmigungspflichtig.

Alles was meine Pumpe und damit meine Insulin Zufuhrquelle betrifft, muss vorher genehmigt werden. Auch hier jedes einzelne mal wenn ich ein Rezept einlösen möchte. (Nebenbei bemerkt, wenn ich über längeren Zeitraum ohne Insulin bin, sterbe ich)

Aber das ist noch nicht alles. Ich muss zu jeder Packung etwas dazu zahlen. Dazu bin ich Gesetzlich verpflichtet (googelt mal Gesundheitsmodernisierungsgesetz von 2004 die Seite der AOK hat das ziemlich schön zusammen gefasst.). Wenn ich über ein Prozent meines Bruto Jahresgehaltes für meine Rezepte ausgebe, in einem Jahr, dann kann ich beantragen, einen Teil zurück zu bekommen.

Das bedeutet, ich muss jedes Rezept aufheben, und wenn ich über 120 Euro komme, kann ich das bei der Krankenkasse einreichen und hoffen dass ich wenigstens einen Teil meines Geldes zurück bekomme.
Jetzt habe ich am Montag mit der Krankenkasse telefoniert... Naja zuerst hatte meine Mutter für mich angerufen, aber da ich über 18 Jahre alt bin, durfte die Krankenkasse ihr keine Auskunft geben.
Jedenfalls, hab ich mal nachgefragt, wieso ausgerechnet diese Rezepte denn Genehmigungspflichtig sind.
Die Antwort? Aufgrund der Kosten. Zu erst muss bei der Partnerkasse meiner Krankenkasse nachgefragt werden, ob das übernommen wird. Und auch das reicht natürlich nicht, wenn man das einmal macht und es sich dann irgendwo notiert, dass es übernommen wird. Nein, das ganze muss jetzt jedes mal, wenn ich ein Rezept für Pumpenzubehör habe, nachgefragt werden.

Nun, ich weiß dass sich dieses Prozedere nicht nur bei Diabetikern so verhält, sondern auch bei vielen anderen Gesetzlichversicherten.

Was ich noch trauriger finde, und was mich Persönlich nur noch wütender Macht.

Wir werden behandelt, als ob wir es uns selber ausgesucht hätten und als wären wir freiwillig auf etwas rezeptpflichtiges angewiesen.

Die tun so, als hätten wir alle das Geld um sich den ganzen Scheiß leisten zu können.

Und ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber ich habe die Schnauze voll einfach nur rumzusitzen und das alles hinzunehmen.

Leute mit einer privaten Versicherung haben diese Mühen nicht. Dafür zahlen sie aber monatlich 450 Euro.

Vielleicht denken sich jetzt manche, hey wieso versichern wir uns nicht einfach auch Privat? Lieber zahle ich 450 Euro als mir dieses ganze Drama zu geben.

Jedoch habe ich herausgefunden, dass du dich nur dann Privat versichern lassen kannst, wenn dein Bruto Jahresgehalt bei über 64 Tausend Euro liegt.

Klasse oder? Die mit viel geld kriegen die Privilegien und wir, mit weniger Geld, dürfen noch ordentlich was dazu zahlen.

Ich weiß nichtmal was ich mir hier von erhoffe.

Vielleicht hoffe ich hier durch auf Leute zu stoßen die ähnlich gefrustet sind wie ich.

Teilt gerne eure Geschichten und eure Erfahrungen mit mir.

Lasst euren Frust raus und ich überlege mir wie wir eine Chance bekommen, etwas zu verändern.

Danke für eure Aufmerksamkeit.

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