Kapitel 1

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Jakob POV

Ich hatte mich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder beruhigt und noch immer lagen die 6 Hände an mir. Die drei wichtigsten Menschen, abgesehen von April kuschelten sich an mich und es war noch immer, als wäre alles nur ein verrückter Traum.

"Luca, holst du Jakob bitte ein Glas Wasser?", Harry war der erste, der wieder sprach und sofort sprang mein Mann auf, tat, wie ihm aufgetragen.

Es dauerte nicht lange und schon hielt ich das kalte Nass in meinen Händen, trank das ganze Glas mit einem Zug aus und seufzte einmal, als mir dann ein Taschentuch gereicht wurde, mit dem ich mich versuchte etwas wieder herzurichten und mir die Nase zu putzen, die vollkommen verstopft schien, vom vielen Weinen.

"Danke.", sagte ich, merkte, wie rau meine Stimme klang, drehte meinen Kopf zu jedem von ihnen, hielt kurz Augenkontakt.

"Ich denke, das war mal nötig.", Harry lächelte mich unglaublich warm an und mein Herz schlug drei Schläge schneller. Es war ungewohnt, ihn so zu erleben. Mir kam es vor, als würde er wirklich über den Dingen stehen.

"Es ist mir trotzdem unangenehm.", sprach ich aus, wie ich mich tatsächlich fühlte, doch da drückte sich Louis fest an mich.

"Das braucht es nicht. Wir waren so oft schwach in deinen Armen. Wir haben uns sooft an dich angelehnt, uns ausgeweint und uns Trost geholt. Du hast in all den Jahren nur geschluckt, hast alles für uns getan, ohne das du auf dich selbst geachtet hättest, deine Gefühle zugelassen. Wir sind genauso da, für dich, wie du für uns. Bitte, es tut weh, wenn du sagst, es ist dir vor uns unangenehm.", die blauen Augen fixierten mich, anders, als er es sonst tat. Normalerweise senkte er spätestens nach 5 Sekunden den Blick, doch gerade...

"Lou hat Recht.", Luca hatte meine rechte Hand in seiner, küsste auf die Fingerknöchel. Ich allein war nicht stark genug für dich. Aber zu dritt, da können wir dir den sicheren Hafen bieten, den du uns bietest."

Schon wieder merkte ich, wie in mir die Emotionen zu kochen begannen und so biss ich mir auf die Zunge.

"Ihr seid wirklich absolut unglaublich.", brachte ich kurz danach heraus, sah in strahlende Gesichter.

"Ja, genauso wie die ganze Sache insgesamt.", Harry grinste mich an, fuhr sich einmal durch die Haare.

"Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mir knurrt ein wenig der Magen.", sagte er und sofort sprang Luca auf, eilte in die Küche um die bereits vorbereiteten Häppchen zu holen.

XXX

Wir hatten eher stillschweigend den Hunger gestillt, der nach der ganzen Aufregung alle heimgesucht hatte.

Auch wenn wir nun wussten, wo wir gefühlsmäßig standen, waren dennoch so viele Fragen offen, dass mein Hirn pausenlos ratterte.

"Worüber denkst du nach?", Luca unterhielt sich gerade mit Louis, während Harry mich musterte.

"Ich denke darüber nach, was nun die Konsequenzen aus dem sind, was wir heute erfahren haben.", sagte ich schlicht.

Er nickte, rieb sich den Nacken. "So geht es mir auch. Aber ich denke, vielleicht sollten wir das alles erst einmal sacken lassen und dann, dann können wir überlegen, wie wir damit umgehen wollen."

Die Idee war sinnvoll. Nichts überstürzen, nichts übers Knie brechen. Es würde Regeln geben müssen, es würde besprochen werden müssen, ob sich zwischen uns nun etwas ändern würde. Ob wir möglicherweise eine Vierer... ich schüttelte innerlich den Kopf. Sowas war sicher von vornherein zum Scheitern verurteilt und wenn ich eines nicht wollte war es, die beiden zu verlieren, weil wir irgendwelche dummen Experimente wagen würden.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt