Das erste Aufeinandertreffen

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Acht Jahre zuvor

Safaah

Der schrille Ton meines Weckers weckt mich auf. Müde reibe ich mir über die Augen. Ein Blick auf meine Handyuhr verrät mir, dass es gerade erst Vier Uhr ist. Eine weitere Minute bleibe ich im Bett liegen. Nachdem ich mich gesammelt habe, stehe ich auf und laufe ins Bad, wo ich die Gebetswaschung und meine restliche Badroutine durchführe. Wieder in meinem Zimmer, ziehe ich die Gebetskleidung an und lege den Gebetsteppich aus, dann beginne ich zu beten.

Nach dem Beten nehme ich den Koran zur Hand und lese ein paar Seiten. Sofort bildet sich eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. Ich vergesse die Zeit. Eine Stunde ist vergangen und jetzt wird es Zeit mich für die Uni vorzubereiten.

Meine Seele und mein Herz fühlen sich befreit von allem Bösen und Belastenden. Das Gefühl, nachdem man gebetet und den Koran gelesen hat ist unglaublich.

Ich laufe auf den Hocker vor meinem Schrank zu und nehme die Kleider zu Hand, die ich am Vortag schon vorbereitet habe.

Angezogen betrachte ich mich im Spiegel. All meine Emotionen überkommen mich bei dem Gedanken ans Studieren. Vor allem die Angst vor dem Versagen überkommt mich, doch ich beruhige mich wieder, denn ich weiß Allah wird mir keine Aufgabe stellen, für die ich nicht gewachsen bin.

Um Fünf Uhr mache ich mich auf den Weg zur Uni. Leider habe ich kein Auto und muss eine Stunde lang zur Universität fahren.

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Vor der Uni bleibe ich stehen. Noch ein letztes Mal betrachte ich das Gebäude von außen und atme tief ein, dann gehe ich rein.

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Etwas gestresst laufe ich durch die Universität. Mein Kursplan ist sehr stressig und meistens habe ich nicht viel Zeit zwischen den Kursen, also laufe ich in einem schnellen Tempo mit meinen Büchern in der Hand zum nächsten Kurs.

Plötzlich stoße ich gegen jemanden. Alle meine Bücher fallen auf den Boden. Genervt atme ich aus und sammle alles auf. Haben die Menschen hier keine Augen? Nicht mal den Anstand sich zu entschuldigen haben sie.

Während ich alles aufsammle, drängt sich ein Schuhpaar in mein Sichtfeld. Ich hebe meinen Blick an und treffe auf Haselnussbraune Augen. Schnell wende ich wieder den Blick. Nachdem ich aufgestanden bin, drückt der Typ vor mir ein paar meiner gefallenen Bücher in die Hand.

"Danke."

Bedanke ich mich und laufe schnell weiter. Was war das?

Im Kursraum setze ich mich in die zweite Reihe. Ich bin recht spät dran, deshalb sind die meisten Plätze schon besetzt, abgesehenen von der ersten Reihe natürlich. Gerade als der Professor anfangen will zu sprechen geht die Tür auf. Der Typ von eben entschuldigt sich für die Verspätung und läuft auf die Sitzplätze. Unsere Blicke treffen sich und ein kleines Lächeln bildet sich auf seinen Wangen, dabei stechen seine Grübchen hervor. Meine Wangen fangen an zu brennen und ich wende den Blick schnell ab. Der Unbekannte setzt sich mit einem letzten Blick zu mir in die erste Reihe. Die ganze Vorlesung lang fällt mein Blick auf ihn.

Nachdem die Vorlesung endlich zu Ende ist und somit auch meine letzte, packe ich meine Sachen zusammen und möchte gehen. Auf dem Flur entdecke ich wieder den Typ von eben, doch ich wende wieder meinen Blick ab.

Den ganzen restlichen Tag schweifen meine Gedanken zu ihm.

Den ganzen restlichen Tag schweifen meine Gedanken zu ihm

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Alles Nasib Where stories live. Discover now