Pedri x Gavi

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Für dark_fantasy_22🤍

(PoV Gavi)

,,Hey." Eine Gänsehaut flog über meinen Körper, als ich eine raue Stimme hinter meinem rechten Ohr wahrnahm. Ich musste nicht zweimal nachdenken, wem diese gehören könnte, denn auch unter tausenden von Menschen würde ich diese nur einer Person zuordnen. ,,Hey.", erwiderte ich und spürte zwei starke Arme, die sich um meinen Brustkorb schlangen. Instinktiv griff ich nach Pedros Händen, diese hatte er vor meiner Brust ineinander verhakt. Seinen Oberkörper drückte er an meinen Rücken, sein Kinn legte er auf meiner rechten Schulter ab. Ein breites Lächeln schlich über meine Lippen. Für einen Moment schloss ich sogar die Augen, genoss die friedliche Atmosphäre, welche uns umgab. Nach etlichen Tagen, welche von trübem und nasskaltem Wetter geprägt waren, ließ sich am heutigen Spätnachmittag endlich wieder die Sonne blicken. Nur vereinzelte Schleierwolken zierten den blauen Himmel, ließen diesen wie in einem Bilderbuch erscheinen. Leise seufzte ich. Pedros Atem prallte sanft an meinem Hals ab, seine weichen, dunklen Haare kitzelten an meiner Haut, wodurch mir ein wohliger Schauer über die Wirbelsäule rollte. Dies bemerkte mein bester Freund, lachte amüsiert auf, woraufhin eine familiäre Wärme durch meine Adern floss. Sein Kichern war wie Musik für meine Ohren.

,,Du, Pablo?", wisperte er so leise, dass nur ich es verstehen konnte. Meine Schulter diente weiterhin als Stütze. ,,Mh?", brummte ich, verfolgte interessiert unsere Torhüter bei ihren Extra-Übungseinheiten. ,,Hast du Lust, nach dem Training noch mit zu mir zu kommen?" Bei dieser Frage beschleunigte sich meine Herzfrequenz um das Doppelte und es fühlte sich an, als hätte jemand einen Sack voll Ameisen in meinem Bauch freigelassen. ,,Klar, gerne.", stimmte ich zu und wenn dies möglich war, wurde mein Grinsen noch ein Stück breiter. Ich liebte Pedros Zuhause. Nicht, dass ich meines nicht liebte, aber bei ihm fühlte ich mich deutlich wohler, als in meinen einsamen und trostlosen vier Wänden. Wann immer ich Pedros Eingangstür passierte, ummantelte mich eine Kombination aus Geborgenheit und Sorglosigkeit. Bei ihm konnte ich mich frei fühlen, musste mich nicht verstellen, konnte meine Persönlichkeit ausleben, ohne mir kritische Blicke von anderen einzufangen. Ich konnte über meine Probleme und Sorgen, aber auch über irrelevanten Nonsens reden, wobei der Ältere stetig aufmerksam zuhörte und Interesse an meinen Gedanken zeigte. Vermutlich würde ich das woanders - sei es bei mir Zuhause oder in einem Hotelzimmer - auch können, jedoch sträubte sich mein Gewissen dagegen. Woran dies lag, war mir selbst ein Rätsel.

Von einem Ball, der, wie aus heiterem Himmel, an meinen rechten Oberarm stieß, wurde ich aus meinem Tagtraum gerissen. ,,Hey, ihr zwei! Zeit, in die Realität zurück zu kommen!", gröhlte Ferran aus etlichen Metern Entfernung, woraufhin ich ihm einen gehässigen Blick zuwarf. Schlagartig musste ich mich schütteln. Ein kühler Wind pfiff mir um die Nase, der mich automatisch missmutig stimmte. Pedro hatte sich von mir gelöst, war auf der Suche nach seiner Trinkflasche, um anschließend wieder ins Training einzusteigen. Einige Sekunden lang konnte ich mich nicht bewegen. Die Stellen, welche Pedro bis eben noch berührt hatte, verloren an Wärme. Das angenehme Kribbeln in meinem Magen war verschwunden. Sein ruhiger Atem neben meinem Ohr, echote zwar noch in meinem Trommelfell, allerdings wurde mir auch dieses genommen, als ich den Trainer über das Feld brüllen hörte. Mir war die Lust auf die zweite Hälfte des Trainings vergangen. Glücklicherweise hatten wir im Anschluss kein Team-Meeting, wie es meistens üblich war. Dafür hätte ich am heutigen Tage keine geduldigen Nerven mehr gehabt. Ein verstohlener Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich mich noch knappe sechzig Minuten zusammenreißen musste.

,,Gott, bin ich froh, dass das Training endlich vorbei ist! Es hatte sich angefühlt, als würde es nie enden.", seufzte ich, nachdem Pedro seine Haustür hinter uns geschlossen hatte. Sogleich entledigte ich mich meiner Jacke, hängte diese an die Garderobe und pulte mich aus meinen Sneakern. Wie von selbst, zog es mich in Pedros Wohnzimmer. Die schräg am Horizont stehende Sonne bahnte sich ihren Weg durch die halb geöffneten Jalousien der mächtigen Terrassentür. Die warmen Strahlen tauchten den Raum in einen orange-gelben Farbton, winzige Staubpartikel tanzten in der Luft umher, ließen es so aussehen, als würde das Wohnzimmer glitzern. ,,Pablo? Ist alles in Ordnung bei dir? Du wirkst schon die ganze Zeit nachdenklich.", hörte ich die sanftmütige Stimme meines Kumpels hinter mir. Gedankenverloren drehte ich mich um. ,,Ja, alles gut.", lächelte ich, verlor mich unmittelbar in seinen glänzenden, dunkelbraunen Augen. Wie lange wir uns gegenüber standen, konnte ich nicht einschätzen. Es hätten zehn Sekunden, aber auch fünf Minuten sein können. Fakt war, dass ich Pedros Anblick genoss und diesen nie mehr missen wollte. Sein schwarzes Haar schimmerte wie ein sternenklarer Nachthimmel, seine Pupillen brachen das Licht der Sonne, seine rosa Lippen waren zu einem minimalen Lächeln geformt. Wie konnte ein Mensch nur so perfekt sein?

Plötzlich trat Pedro einen Schritt näher an mich heran, so dass höchstens ein Blatt Papier zwischen uns passte. Dann spürte ich eine Hand, die sich zärtlich - beinahe schüchtern - an meine linke Wange legte. Das Feuer in meinem Bauch, welches während des Trainings erloschen war, entzündete sich durch diesen Kontakt so stark, als hätte jemand Benzin hinzugegeben. Augenblicklich stieg mir die Hitze in den Schädel, benebelte all meine Sinne. Meine Pupillen huschten im Sekundentakt von seinen Augen zu seinen Lippen. Schließlich blieben sie an seinen Lippen kleben. Ich wollte diese berühren, wollte wissen, ob sie tatsächlich so weich waren, wie sie mir erschienen. Meine Augenlider flatterten zu. Unsere Münder streiften einander, mussten sich zunächst mit dem ungewöhnlichen Gefühl vertraut machen.

Dann - ohne einen Hauch von Vorahnung - vertiefte Pedro den Kuss. Unversehens japste ich auf, ließ von seinen Lippen ab und öffnete meine Augen einen Spalt breit, begegnete denen von Pedro, welche verlockender nicht hätten sein können. Gierig presste ich meinen Mund wieder auf seinen. Diesmal fuhren meine Hände an seinen Hals, zogen ihn an diesem verlangend an mich. Dem Spanier entlockte ich ein raues Stöhnen, welches mein Blut in Richtung Süden transportierte. Gemeinsam stolperten wir zur Couch, achteten darauf, nicht eine Sekunde von den Lippen des jeweils anderen getrennt zu sein. Vorsichtig ließen wir uns auf das Sofa fallen. Pedro lehnte über mir, hatte sich zwischen meinen angewinkelten Beinen Platz verschaffen. Meine Hände verschränkte ich in seinem Nacken, während seine Finger durch meine, ohnehin schon zerzauste, Mähne wanderten. Es vergingen einige Momente, die wir ausschließlich mit gefühlvollem Küssen verbrachten. Als ich jedoch Pedros Finger über meine Wange, vorbei an meinem Hals und hinunter zum Saum meines Shirts gleiten spürte, spannte sich jeder Muskel meines Körpers an. Unwillkürlich schlüpfte seine Hand unter den dünnen Stoff, streichelte hauchzart über mein Unterleib. ,,P-Pedro-", wimmerte ich in den Kuss, krallte mich in sein kurzes Haar. Die Erregung stieg ins Unermessliche. Bereits jetzt musste ich pausenlos keuchen, dabei hatte er mich bloß an harmlosen Stellen berührt. Wie würde es sich dann anfühlen, wenn- ,,Verdammt, Pedro-" Ein lustvoller Laut entfloh meiner Kehle, als er sein Knie gegen meinen Schritt rieb. Abertausende Sterne funkelten vor meinem Sichtfeld. Ein wenig unangenehm war mir mein ungeduldiges Verhalten schon, aber die Beherrschung über mich selbst hatte ich längst verloren.

Unmittelbar brach Pedro den Kuss ab, nahm seine Hand zurück und stützte sie neben meinem Kopf ab. Irritiert schlug ich die Augen auf. Sein Gesicht war meinem weiterhin sehr nahe, weshalb ich die Chance ergriff und ihn in einen neuen Kuss verwickeln wollte. Pedro hielt mich allerdings in meinem Vorhaben auf, indem er seine rechte Hand an meine Wange platzierte und mit seinem Daumen über meine geschwollene Unterlippe strich. Die Fragezeichen waren mir förmlich in die Stirn gemeißelt. ,,Ich will nichts überstürzen. Wir sollten die Sache lieber langsam angehen lassen.", erklärte sich der Mittelfeldspieler. Sein Blick verriet mir, dass er sich zusammenreißen musste, nicht erneut über mich herzufallen. ,,Aber ich will es genauso sehr, wie du auch.", meinte ich aufrichtig, ohne einen Anschein von Skepsis in der Stimme. Pedro lächelte. ,,Nein, wir sollten an diesem Punkt aufhören. Ich möchte nicht, dass du denkst, dass ich dich ausnutze." ,,Aber das tue ich nicht-", pflichtete ich ihm bei, woraufhin er meinen Satz mit einem liebevollen Kuss erstickte. ,,Wir haben alle Zeit der Welt. Aber nicht jetzt, okay?", flüsterte er an meine Lippen. Ergeben, aber einverstanden, nickte ich. Daraufhin hauchte er einen zufriedenen Kuss auf meinen Mundwinkel, bevor er seinen Kopf auf meiner Brust ablegte.

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Ich hoffe, dass es dir/euch gefallen hat! <3

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