Jadon Sancho x Giovanni Reyna

2.2K 76 8
                                    

Für mylittlelibrary

(PoV Jadon)

,,Ich geh' zu Jude!", schallte Gio's Stimme durch den Flur, in das angrenzende Wohnzimmer zu mir. Im Fernseher lief eine Reality-Show, währendem ich auf meinem Smartphone alte Bilder von Geburtstagen und Urlauben Revue passieren ließ. ,,Ich komme mit!", sprang ich von der Couch auf und schaltete jegliche technischen Geräte aus. Blitzschnell verschwand ich in unserem Schlafzimmer und griff wahllos nach einem Hoodie, welcher auf dem Doppelbett ruhte. Bevor ich wieder hinunter eilte, fuhr ich nochmals durch meine dunklen Locken und strich den zerknitterten Pulli glatt.

,,Nein. Das geht nicht.", Gio sah mich vorwurfsvoll an und schüttelte den Kopf. ,,Was geht nicht?", warf ich ihm einen konfusen Blick zu, woraufhin er genervt mit seinen Augen rollte. ,,Du kannst nicht mit zu Jude kommen, Jadon.", stellte er klar. Auf einem Bein hüpfend, schlüpfte ich in meine weißen Sneaker. ,,Wieso sollte das nicht gehen? Er hat doch bestimmt nichts gegen einen weiteren Gast.", ich verstand das Problem an der Sache nicht. Ich griff nach meiner Jacke und warf sie mir sogleich über. ,,Er hatte nur mich eingeladen. Der Plan war, einen Tag zu zweit, als Freunde, zu verbringen.", seine Stimme wurde zunehmend anklagender und ungeduldiger. ,,Aber ich bin auch ein Freund von Jude. Außerdem, wenn du eingeladen bist, bin ich automatisch mit eingeladen. Wir sind eins, schon vergessen?", erinnerte ich mich an das Versprechen von vor einem halben Jahr.

Mein Freund hingegen, nahm nun die Schlüssel aus dem kleinen Holzgefäß auf der Kommode und ballte seine Hand zu einer Faust, sodass seine Knöchel weiß hervorragten. Sein Blick konnte ich nicht direkt deuten. Dort schimmerten Anzeichen von unterdrückter Wut und Erkenntnis, da er seinen Kiefer sichtlich anspannte. ,,Dann komm' halt mit.", stöhnte Gio letztlich und schenkte mir noch ein halbherziges Lächeln. Gemeinsam verließen wir unser Grundstück und stiegen in meinen Wagen, um pünktlich bei dem jungen Engländer anzukommen.

Einerseits war ich Gio dankbar, dass er mich nicht allein zurückließ, andererseits konnte ich nicht nachvollziehen, warum er anfangs strickt gegen mich gerichtet war. Meine Augenwinkel füllten sich zeitgleich mit Wasser, wodurch meine Sicht auf die Straße vermindert wurde und ich die Tränen rasch wegblinzelte. Doch mir ging die Tatsache nicht aus dem Kopf, dass mich Gio seit einigen Wochen abwimmelte, wo sich nur die Gelegenheit ergab. Von Partnerübungen im Training, über Sitzplätze im Bus, bis hin zu aktuellen Besuchen bei Freunden. Er versuchte möglichst unauffällig Abstand zwischen uns zu bringen, doch bemerkte er dabei nicht, dass ich ihn schon längst durchschaut hatte und mich damit zunehmend verletzte.

,,Oh, Jadon? Ich dachte, du hättest einen Termin bei der Physio?", verwirrt trat Jude einen Schritt beiseite, um Gio und mich einzulassen. ,,Was meinst du? Physio hatte ich bereits gestern gehabt.", erklärte ich Jude beim Betreten seiner neuen Wohnung und hing meinen Parka über den Kleiderbügel. ,,Gio meinte, du wärst heute nicht da, sonst hätte ich dich auch eingeladen.", der Jüngere schloss die Tür und musterte anschließend Gio, welcher nun nervös auf seiner Unterlippe kaute. ,,Eh- War doch auch so, oder nicht? Der Termin wurde nur kurzfristig abgesagt und auf gestern verschoben.", er warf mir einen auffordernden Blick zu und zog eine Augenbraue hoch. ,,Was redest du da, Babe? Du wusstest doch, dass der Termin gestern war.", zerknirscht stellte ich fest, dass das Treffen ursprünglich zu dritt geplant war, Gio mich jedoch bewusst abgemeldet hatte.

,,Oh, naja, was soll's. Ich bin froh, dass es doch noch geklappt hat und Jadon nun auch meine Wohnung besichtigen kann.", heiterte Jude die dunkle Stimmung auf und begleitete uns zu seiner neu eingetroffenen Wohnlandschaft. Er erzählte was von dem eigentlich vereinbarten Lieferplan und den unfähigen Handwerkern, doch ich hörte ihm nur mit einem Ohr zu. Die kürzlichen Sätze wiederholten sich immer wieder wie ein Tonband in meinem Gehirn ab und wollten partout nicht verschwinden. ,,Jadon? Hörst du noch zu?", riss mich Jude aus meiner entfernten Welt und beäugte mich prüfend. ,,Ja...", räusperte ich mich und schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. ,,Hättest du auch Lust auf Sushi? Oder soll ich in der Pizzeria anrufen?", erkundigte sich der Mittelfeldspieler mit sanftem Unterton. ,,Sushi klingt gut.", antwortete ich kurz, wobei es mir relativ egal war, da ich momentan keinen Hunger verspürte.

Fußball Oneshots (BxB)Where stories live. Discover now