Kapitel 4: Keefe

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Sophie wurde von einem hellen Licht aufgeweckt.
Sie lag in einem breiten samtroten Himmelbett. Neben dem Bett war ein großes Fenster, von dem man nach draußen sehen konnte.
Der Himmel leuchtete in gelben, roten und violetten Tönen.
Die Sonne ging wohl gerade unter.
Sie versuchte sich aufzusetzen, aber sie wurde von einem Schmerz in ihrer Seite daran aufgehalten und ließ sich wieder in die Kissen fallen.
Dann sah sie vorsichtig an sich herunter.
Sie trug ein weißes Nachtkleid, mit einem unbekannten Wappen darauf.
Zwei Hände formten eine Schüssel und in deren Mitte, leuchtete eine Kerze.

Wo war sie?

Ein paar Minuten später wurde die Tür zum Zimmer geöffnet und jemand trat ein.
Es war der Junge, der Sophie auf dem einsamen Gang bemerkt hatte.
Seine Haare wirkten , als wäre er im Meer baden gewesen und hätte sie dann am Strand in der Sonne trocknen lassen.
Sophie beobachtete ihn weiter mit halbgeschlossenen Augenlidern.
Er setze sich auf einen Hocker neben das Bett und strich ihr sanft die Haare aus der Stirn.
Er musterte Sophie mit eisblauen Augen aufmerksam.
Dann lehnte er sich nahe an ihr Ohr heran und flüsterte:
„Hey, ich weiß zwar nicht wer du bist, aber du hattest echt Glück gehabt mit deinen Verletzungen."

Dann lehnte er sich wieder etwas zurück und strich mit einem behandschuhten Finger über ihre Wange.
Als er die Finger von ihrer Wange nahm, kribbelte die Stelle und ihr wurde angenehm warm.
Dann wagte sie es und öffnete vorsichtig ganz die Augen.
Sie starrten sich ein paar Augenblicke in die Augen,, bis er den Blickkontakt auflöste.
„Du bist ja wach." stellte er einen Moment später fest.
„Wer bist du ? Und was ist eigentlich passiert? Ich habe dich in einem Schul-floor gefunden. Du warst halb am Verbluten."

Sophie überlegte, ob sie ihm die Wahrheit erzählen konnte, dann gab sie sich aber einen Ruck und räusperte sich.

„Tut mir leid, dass du wegen mir den Unterricht schwänzen musstest.
Ich bin Sophie.."
„Nachname?" er sah sie erwartungsvoll an.
„Ruew-... Foster. Sophie Elizabeth Foster."

Plötzlich wurde ihr bewusst, wie peinlich sie wahrscheinlich gewesen sein musste.
„Kennst du Lena und ihre Freundinnen?"

Er grinste sie schief an. „Die die immer so knappe Klamotten anhaben? Ja, ich denke nicht, dass sie irgendjemand nicht kennt."

„Sie haben mich mit einem Messer verletzt, weil sie mir gesagt haben, dass ich mich von jemandem fernhalten soll. Das Problem war, dass ich in Sport mit demjenigen tanzen musste."

„Und wer war das?"fragte er Sophie.
„Fitz Vacker."
Er sah sie überrascht an.
„Fitz ? Er ist zufällig mein bester Freund!" Er grinste.
Er hatte wohl bemerkt, dass sie nur die halbe Wahrheit erzählt hatte, denn er fragte sie: „Und von wem sollst du dich noch fernhalten?"
Sophie  sah ihn erstaunt an.
„Ich glaube es waren sonst noch ....
Wylie, Mason und Keefe.
Aber ich weiß ja nicht mal wer das ist!" rief sie aus, und sah ihn entrüstet an.

Dann richtete sie sich langsam  auf und versuchte den Schmerz zu ignorieren, der sich dabei bemerkbar machte.

„Ahh okay. Ergibt Sinn, aber leider bist du gerade auch nicht besser als vorher."

Sie zog die Stirn kraus, „was soll das heißen?"

Er lachte. "Du bist echt süß, wenn du  so entrüstet guckst.
„Du machst trotz deren Worten etwas mit Fitz und dann wirst du von denen verletzt.

Und ich  meine damit nicht, dass ich das von denen okay finde, einfach Regeln aufzubauen und wie dich heute, aus einem echt egoistischen Grund zu verletzen.

Leider  konntest t du es aber anscheinend  trotz der Gefahr nicht lassen und rennst direkt in Keefe rein."

Sie sah ihn erschrocken an.
„Aber hey keine Sorge, ich finde es selbst richtig blöd von denen, dass sie einfach Regeln festlegen, die für alle anderen Schüler gelten. Oder wollen wir besser sagen, Schülerinnen.
...
Es war einen Moment still , bis Sophie fragte:„Du bist Keefe?"
„Klar bin ich Keefe. aber du kannst mich auch Lord Hammerhaar nennen."
Er zeigte mit einer Geste auf sein gestyltes Haar und lächelte sie selbstbewusst an.

Dann  packte er sie am Arm und zog sie aus dem Bett hinaus in einen Korridor.
„Wo sind wir hier?" fragte Sophie ,Keefe.

„In Candleshade. Komm ich zeige dir das Schloss." meinte er und schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie mit auf einen großen wunderschönen Balkon.
Von hieraus konnte man das ganze Schlossgelände sehen.
Das Schloss war viel größer und prachtvoller, als ihr eigenes Zuhause.

„Wow..."

„Genau oder? Mein Vater hat wirklich alles unternommen, damit sein Schloss das prachtvollste ist, was es weit und breit gibt. Ihm liegt es sehr , von anderen Königsfamilien bestaunt zu werden.
So ist er nun mal.." er seufzte und sah niedergeschlagen auf den Boden.

„Warte mal... wenn deinem Vater das Schloss gehört... dann ist er doch der König.
Heißt das dann du bist... ein Prinz?"

Er sah sie verwundert an. „Ja. Warum sollte ich sonst hier leben."
Dann seufzte Sophie resigniert.
„Du bist der Kronprinz von Candleshade oder?"

„Ja, stimmt, dass habe ich ganz vergessen zu erzählen.."
Er sah Sophie komisch an.
„Ist das schlimm?" er sah sie schüchtern an.

„N-nein... gar nicht. Es ist nur.... ach vergiss es einfach."
Keefe schien ihr kein Wort abzukaufen und sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an und setzte dann einen wissenden Blick auf.
Nein oder?
„Ok du verheimlichst mir auf jeden Fall etwas, aber lass dir ruhig Zeit. Ich werde dein Geheimnis noch erfahren!" damit drehte er sich um und zwinkerte ihr noch einmal zu.
„Also ? Wo wohnst du ?"
„In Havenfield im Schloss."
„Bist du-.."
„Nein bin ich nicht. Ich bin eine Grafentochter."
Sophie schluckte und hoffte , ihre Stimme hatte bei ihrem letzten Satz nicht so sehr gezittert.

Keefe sah kurz so aus, als wollte er ihr widersprechen , schluckte dann aber diese Worte runter und meinte:„Okay. Gut zu wissen."
Eine Stunde später ,brachte Keefe, Sophie zurück nach Havenfield und sie bedankte sich nochmals für seine Hilfsbereitschaft.
Als sie im Schloss ankam, taten alle so als wäre nichts gewesen und Sophie  hatte schon die Hoffnung, dass niemand ihr Fehlen bemerkt hatte, bis dann plötzlich ihr Vater um die Ecke lief.
„Oh Sophie, was machst du denn noch hier. Solltest du nicht schon längst schlafen?
Wo warst du eigentlich ? Dex und Flori haben dich nicht gefunden, und Dex ist alleine nach Hause gekommen.."

Sie schluckte und überlegte , wie sie ihrem Vater die Wahrheit am besten sagen konnte, ohne das er ausflippte und ihr Hausarrest erteilte.
„Nun jaaaa...."
„Ich warte."
„Okay.. also..."
Sophie erzählte ihm einfache die ganze Geschichte, da sie wusste wie es ausgehen konnte, wenn sie Grady anlog.
10min später sah ihr Vater sie erstmal völlig überfordert an.
„Und du hast gerade gesagt, er ist ein Kronprinz!?"
„...ja."
„.........Okay , gut dass du mir alles erzählt hast. Ich hatte eigentlich geplant, mit dem Nördlichen Königreich ein Treffen zu halten, aber da du Keefe jetzt schon kennst, denke ich, ich sollte vielleicht auch  mal in Candleshade nachfragen..     Vielleicht können wir ja beide Familien mal besuchen."


Er sah kurz aus, als wolle er Sophie noch irgendwas erzählen, ließ es dann aber.
Kurz danach legte sie sich auch schon schlafen.

Sokeefe the crown in her lifeWhere stories live. Discover now