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V I O L E T

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Es ist früh am morgen als es an meiner Balkon Tür klopft. Müde öffne ich meine Augen und sehe auf die gegenüberliegenden Seite von meinem Bett.

Auf meinem Balkon steht ein gut gelaunter Finn, er hat auch echt immer gute Laune, oder?

Ich verdrehe meine Augen und laufe vorsichtig zur Tür, auf den Weg dorthin achte ich darauf nicht in die ganzen Scherben zu treten, welche auf dem Boden verteilt liegen.

Finn umarmt mich sofort als ich die Tür geöffnet habe. ,, Guten Morgen Prinzessin. Hast du gut geschlafen?", fragte er mich lächelnd und löste sich von der Umarmung.

Ich sah zu ihn auf und ging im nächsten Moment vorsichtig zu meiner Kommode. ,,Wie man es nimmt, wenn dein gewalttätiger Onkel wieder betrunken nach Hause kommt.", antwortete ich Schulterzuckend auf seine Frage.

Er sah mich mitleidig an, aber ich drehte mich zu ihm und zwang mich zu einem Lächeln. ,,Finn.", sprach ich seinen Namen aus und er sah mir in die Augen. ,,Mir geht es gut.", log ich.

Mir ging es absolut nicht gut. Mir tat alles weh und mein langarm Shirt klebte an meinem linken Arm.

Vor über einem Jahr starb meine Mutter und mein Zwillingsbruder. Mein Onkel bekam mein Sorgerecht, da mein Vater nicht aufzufinden war.

Bis dahin lief auch noch alles gut, mein Onkel und ich verstanden uns immer super.

Aber nach der Beerdigung fing er an sich täglich zu betrinken und wurde gewalttätig. Als er mich das erste Mal geschlagen hat, bin ich Nachts über meinem Balkon geklettert und zu Finn geflüchtet.

Ich erzählte ihm alles unter Tränen und schlief locker zwei Wochen bei ihm.

Allerdings war mein Onkel davon nicht so erfreut als er rausfand das ich bei Finn schlief, und er alles wusste.

Ich musste wieder mit zu ihm, und daraufhin verbrachte ich eine ganze Woche im Krankenhaus.

Gestern Abend kam er wieder einmal komplett besoffen nach Hause und warf mir alle möglichen Dinge an den Kopf.

Mir liefen die Tränen runter und ich erinnere mich noch genau an den gestrigen Abend.

Mein Onkel stand vor mir, er stank nach Alkohol. In seiner linken Hand befand sich eine Bierflasche.

Ich saß auf dem Boden, zusammengekauert und kurz vor einer Panikattacke. Mein Onkel tritt immer wieder auf mich ein und zum Schluss flog seine leere Bierflasche durch mein Zimmer gegen die Wand über mir.

Die Scherben der kaputten Flasche fielen auf mich, als ich aufstand knickten meine Beine weg, und ich landete mit meiner Hand in ein paar Scherben, genauso wie mit meinen Bein.

Dadurch kommen auch die Scherben auf meinem Zimmerboden.

Eine Hand an meiner Schulter holte mich zurück in die Gegenwart. Als ich hoch sah, sah ich in die Hasselnussbraunen Augen von Finn. ,,Violet, dass geht so nicht weiter.", sagte er und zog mich in seine Arme.

,,Ich weiß, aber was soll ich denn machen? Ich habe niemanden.", antwortete ich ihn und sah ihn an. Er überlegte, und sah mich dann ebenfalls an. ,,Deine Brüder.", sagte er.

our broken familyWhere stories live. Discover now