Der Alleingang

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Ein Tag verging seit der Aussprache mit Delwin und auch wenn er sagte das ihm das was ich ihm geben konnte reichte, schienen mich meine Schuldgefühle von innenheraus zu zerfressen. Kiran ging ich aus dem Weg. Ich wusste nicht wie ich mit ihm reden sollte, nach dem Kuss und nachdem ich ihn so angeschrien hatte. An seinem Blick erkannte ich das er nicht verstand warum ich ihm auswich. Ich blieb immer mehr alleine, die ganzen Ereignisse prasselten wie eine Steinlawine auf mich ein und ich wusste nicht wie ich damit zurechtkommen sollte. Gedankenverloren saß ich am Tisch und bemerkte die besorgen Blicke die auf mir lagen erst gar nicht.
„Ist alles in Ordnung mit ihnen?" traute sich Professor Erion endlich nachzufragen.
„Ja... ich denke nur nach" antwortete ich, doch ich sah ihnen an das sie mir das nicht abkauften. Also erzählte ich ihnen von dem Phönix um ihnen wenigstens etwas zugeben. Es funktionierte. Fürs erste.
„Sie können nicht einmal ein Gebäude verlassen ohne das ihnen irgendwelche Magischen Wunder passieren oder? Wissen sie eigentlich wie selten es vorkommt, dass sich ein Phönix mit einer Fee verbindet? In Hundert Jahren passiert das vielleicht einmal" staunte der Professor leicht belustigt. Ich zwang mir ein schwaches Lächeln auf und beschloss dann nach dem Essen einen Spaziergang zu machen.

Immer noch tief in meinen Gedanken lief ich umher, so lange bis ich an einem kleinen Elfencafé vorbeikam. Zahlreiche Elfen flogen um die Feen und Hexen herum dich sich dort eine Pause von ihren Einkäufen gönnten. Ahila, Terra und Selene saßen auch dort. Sie sahen besorgt aus und meine Neugierde war stärker als meine Vernunft. Ich versteckte mich hinter einem Blumentopf der neben der dicht bewachsenen Terrasse stand und ich konnte sie von dort sprechen hören.
„Ich bin völlig am Ende" fing Terra an.
„Ich auch... wer hätte gedacht das dieser Tripp so ansträngend ist" stimmte ihr Ahila zu die müde ihren Kopf auf ihrer Hand abstützte.
„Als ich Azura das erste Mal getroffen hatte, dachte ich nicht, dass ich ihre Geschichte soweit mitverfolgen würde" fügte Selene noch etwas verträumt hinzu. Die drei waren erschöpft und am Ende ihrer Kräfte, sie konnten nicht mehr, doch das würden sie vor mir niemals zugeben. So oft hatte ich sie gebeten wieder in ihr eigenes Leben zurückzukehren, aber sie sind jedes Mal bei mir geblieben. Meine Schuldgefühle stiegen immer weiter in mir an.
Kann ich das nach all dem noch weiter von ihnen verlangen?

Traurig lief ich weiter, bis ich die Mauern der Stadt erreichte und ein Stück in den Wald ging. Dabei versuchte ich die Stadt nicht aus den Augen zu verlieren, um mich nicht zu verlaufen. Irgendwann hörte ich auch hier Stimmen die ich nur allzu gut kannte. Es waren Kiran und Delwin die sich wohl dazu entschieden haben sich in den Wald zurückzuziehen um sich dort zu streiten. Dieses Mal versteckte ich mich hinter einem Baum um die beiden zu beobachten. Rune war auch dort, doch er wirkte desinteressiert und lehnte gegen einen anderen Baum. Ihn interessierten wohl seine Fingernägel mehr als der sich immer wieder Wiederholende Streit zwischen den beiden.
„Wie oft soll ich dir das jetzt noch erklären bis dein sture Feuerfeenschädel es endlich kapiert!" schimpfte Delwin, der streit war schon im vollen Gang.
„So lange bis du endlich verschwindest! Du bist uns nur ein Klotz am Bein!"
„Du kannst mich beschimpfen so viel du willst. Ich befolge die Befehle der Rektorin. Ich bleibe ob es dir nun passt oder nicht!" Kiran ging bedrohlich auf Delwin zu der sich wiederum nicht von seiner breiten, Muskulösen Gestalt einschüchtern ließ.
„Ich kann vielleicht nicht fliegen so wie ihr, aber ich bin stärker als jede Fee, also versuch gar nicht erst mich mit deinen Muskeln einzuschüchtern" brummte Delwin nun. Die Ader auf Kirans Stirn pulsierte vor Wut.
„Du wirst dich von ihr fernhalten" knurrte Kiran, doch Delwin lachte nur.
„Kiran mein bester. Statt deine Energie dazu zu verschwenden Bücher zu lesen oder mir auf die Nerven zu gehen, solltest du sie dazu einsetzen um Azura zu zeigen das du Gefühle für sie hast. Das ist doch der wahre Grund warum du dich so aufführst oder nicht?" konterte Delwin. Kirans Gesichtszüge entgleisten völlig und er schien sprachlos zu sein. Auch mir blieb kurz das Herz stehen als er das sagte.
„Und bevor du jetzt wieder den Macho raushängen lassen willst oder deine Eifersucht wieder mit dir durchgeht. Ich habe schon mit ihr gesprochen. Sie empfindet nichts für mich also komm endlich von deinem hohen Ross runter und nutze deine Chance!" mit diesen Worten machte er kehrt und verschwand in den Schatten des Waldes. Kiran blieb fassungslos auf der Stelle stehen.
„Er hat recht Kiran. Entspann dich mal. Die siehst den Wald nämlich vor lauter Bäumen nicht" kommentierte Rune das ganze genervt bevor auch er im Wald verwand und bevor Kiran merkte das ich das ganze gehört hatte, machte auch ich das ich hier wegkam.

Schattenelement - Krieg der FeenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora