Kapitel ~ 13

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Grinsend stand der blonde Mann vor dem Fenster und schaute in den Park hinaus. Endlich war es ruhig. Das Gejaule der Katze war endlich verschwunden, der nervende neue Patient lag im Krankenhaus und eben hatte sich auch das Thema mit einem Patienten erledigt, der Justin scheinbar seinen Platz in der Hierarchie streitig machen wollte. Dass sich der tätowierte Mann das nicht gefallen lassen würde, hätte dem armen Kerl klar sein müssen. Nun hatte er wahrscheinlich nur noch ein Auge. Das kam davon, wenn man sich mit dem Falschen anlegte. Plötzlich klopfte es an seiner Tür. "Herein", sagte er und blieb dabei weiterhin am Fenster stehen. "Ich wusste, dass Sie vorbei kommen würden, Frau Dr. Gomez ", begrüßte er die Ärztin, ohne sich zu ihr umgedreht zu haben. Er wusste, dass sie es war. Wahrscheinlich hatte er sie bereits erwartet.

"Kann ich mit Ihnen sprechen, Justin?"

"Natürlich. Kommen Sie rein...", er zögerte und drehte sich dann zu ihr um. "Oder möchten Sie lieber zuerst das Sicherheitspersonal dazu rufen?". Mit eindringlichem Blick sah er sie an.

"Nein, das ist nicht nötig". Ihr Herz raste und sie hoffte, dass ihr Gegenüber das nicht mitbekommen würde. Es war, wie bei einem bissigen Hund. Bloß keine Angst zeigen.

"Sie haben Angst, Ma'am", sagte er und lief mit langsamen Schritten auf sie zu. Ihr innerer Instinkt riet ihr dazu, weg zu laufen, doch sie entschloss sich dazu, stehen zu bleiben. Sie durfte jetzt keine Schwäche zeigen.

"Wie kommen Sie darauf, dass ich Angst habe?", fragte sie, als der Mann vor ihr stehen blieb.

"Weil ich es riechen kann", erklärte er und ging noch einen weiteren Schritt auf sie zu. "Ich rieche Ihre Angst. Sie würden am Liebsten weg laufen, wie ein kleines verängstigtes Lamm aber Sie können nicht, weil Sie mir gegenüber keine Schwäche Zeugen wollen". Mit düsterem Blick sah er sie an. Er schien sie mit seinem Blick zu durchbohren.

Sie erschrak. Scheinbar wusste er, was gerade in ihr vorging. Er schien zu ahnen, was er in ihr auslöste. "Hören Sie damit auf, Justin", verteidigte sie sich mutig. Ob das eine gute Idee war, wusste sie nicht, doch sie wollte nicht nachgeben, keine Schwäche zeigen und nicht zulassen, dass er sie einschüchterte. Scheinbar war es ein Spiel für ihn, dass er gewinnen wollte. Sie selbst durfte nicht verlieren. Es war sein Spiel und er beherrschte es perfekt. Darin war sie sich sicher.

Vorsichtig streichelte er ihre Wange. "Jeder Mensch hat Angst vor etwas ", begann er."Das waren doch Ihre Worte..."

Selena begann zu zittern. Es fiel ihr immer schwerer ihre Fassade aufrecht zu halten. Sie durfte nicht schwach werden. Alles in ihr schrie danach, dass sie sofort den Raum verlassen sollte. Die Anwesenheit dieses Mannes machte ihr Angst. Unbeschreibliche Angst und sie wusste nicht, wie sie diese Angst noch weiterhin unterdrücken sollte. Selbstsicher schob sie seine Hand weg. "Lassen Sie das, Justin"

Mit zynischem Blick sah er sie an. "Denken Sie wirklich, dass Sie mir Dinge vorschreiben können? Ich weiß, was sie fürchten, Ma'am. Macht ist der Schlüssel zu allem und Macht bekommt man, wenn man die Angst seiner Mitmenschen kennt", sagte er und packte sie mit beiden Händen an ihre Schultern. Er schon sie gegen die Tür, die hinter ihr war und drückte sie ganz fest dagegen. "Ich weiß wovor Sie Angst haben. Sie erinnern sich an Ihre Vergangenheit, nicht wahr? Sie sind ein gebrochener Mensch, Gomez... Und gebrochene Menschen sind schwach. Ich rate Ihnen dazu, mich in Ruhe zu lassen. Stellen Sie sich mir nicht in den Weg, sonst muss ich Ihnen Dinge antun, die sehr sehr hässlich sind.... ", eindringlich sah er ihr in die Augen, während er sie weiterhin gegen die Tür presste. ".. Und ich würde es schade finden, wenn ich Ihnen solche schrecklichen Dinge antun müsste ". Er ließ sie los und ging mit langsamen Schritten zurück zum Fenster und schaute wieder hinaus. "Ich denke, wir sind mit dem Gespräch fertig, oder Ma'am?"

"Ja", sagte sie, während alles in ihr vor Angst bebte.

"Schön. Vielen Dank für das Gespräch.... Achja... Noch was... Willkommen in Saint Mary". Das schmierigen Grinsen, war klar heraus zu hören.

Eilig verließ die Ärztin das Zimmer und stürmte in das Pflegerbüro. Zitternd setzte sie sich an den Tisch und konnte nicht glauben, was gerade passiert war.

PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt