Kapitel ~ 31

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Am nächsten Morgen begann die Latina ihren Dienst im Wohnheim. Dass sie die vergangene Nacht nicht viel Schlaf bekommen hatte, blieb bei ihren Kollegen nicht unbemerkt. Stirling warf ihr einen bemitleidenden Blick zu, als sie völlig übermüdet in das Personalbüro kam.
Gerade als sich die Dunkelhaarige ihre Jacke ausgezogen hatte, stürmte die Leiterin der Einrichtung hinein. Die Blonde sah sie mit wütendem Blick an.

"Sind die eigentlich verrückt?", kam es von der aufgebrachten Frau.

Selena sah sie verwundert an. "Was ist denn los?", wollte sie wissen.

"Sie waren gestern Nacht bei der Polizei und haben dort Justin Bieber des Einbruchs beschuldigt...hinzukommt eine Sachbeschädigung, die er begangen haben soll", schnauzte sie empört auf die müde Frau ein. Diese sah sie hilflos an.

"Er ist in meine Wohnung eingebrochen und hat meine Katze getötet. Die ganzen Wände waren voller Blut", erklärte sie und sah dabei nicht, wie erschrocken ihr Kollege Stirling sie dabei ansah.

"Sie wissen doch überhaupt nicht, ob Herr Bieber das war. Er wohnt hier in der Einrichtung und hier wird am Abend alles abgeschossen. Er kann hier nicht rauskommen"

"Achso...", kam es zynisch von ihr. "Es war abgeschlossen und deswegen kann er nicht raus gekommen sein? Meinen Sie, dass es genau so abgeschlossen war, wie unten bei den Einzelräumen, wo er ohne einen Schlüssel plötzlich den Raum verlassen konnte? Der kommt überall rein und raus. Das hat er selbst gesagt. Sie wissen nicht wie er ist, Frau Dr. Foster. Sie können ihn nicht aufhalten und auch keine Tür kann ihn aufhalten. Verstehen Sie nicht denn gar nicht, wie gefährlich er ist?". Wieso wollte ihr niemand glauben, dass der Tätowierte nicht so harmlos war, wie alle dachten?

"Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Frau Dr. Gomez. Wenn ich noch einmal mitbekomme, dass Sie ihn fälschlicherweise einer Straftat bezichtigen, dann können Sie Ihren Job hier vergessen, ist das klar?". Bestimmt sah die Blonde sie an. "Sie werden schon genau so paranoid wie diese Ariana Grande. Lassen Sie sich nicht von den Menschen hier anstecken, Frau Dr. Gomez. Sie müssen diejenige sein, die hier den Überblick und die Fassung bewahrt, sonst tanzen Ihnen die Patienten bald auf der Nase herum. Wenn die merken, dass sie Sie verunsichern können, dann haben Sie hier ganz schnell ein Problem......", mit diesen Worten verließ sie das Büro und lies die Dunkelhaarige zurück.
Stirling, der mit offenem Mund im Raum sah und sie fassungslos anblickte, wusste nicht, was er dazu sagen sollte.

"Na super", kam es von Selena. "Da bricht er in meine Wohnung ein, tötet mein Haustier und keinen scheint das irgendwie zu interessieren". Sie schaute ihren Kollegen an. Die Polizei wollte mir gestern auch nicht helfen. Wieso macht denn niemand etwas gegen Herrn Bieber? Der Mann ist gefährlich". Erschöpft setzte sie sich auf einen Stuhl.

"Er hat Wirklich Ihre Katze ermordet?", fragte der Mann mit Schock in den Augen. Als er von seiner Kollegin ein zögerliches Nicken zurück bekam, war er alles andere als beruhigt. "Oh mein Gott. Dieser Kerl ist doch echt krank"

"Sie glauben mir, dass er es war?"

"Man merkt doch, dass er es auf Sie abgesehen hat...Außerdem.... jeder weiß hier dass mit ihm etwas nicht stimmt aber niemand sagt etwas dazu. Es ist offensichtlich, dass er das Böse in Person ist und irgendwie in einer anderen Welt lebt aber manche Menschen wollen das einfach nicht begreifen. Ich sag' Ihnen was.... Wenn er es auf Sie abgesehen hat, dann passen Sie bitte auf sich auf. Wenn er ein 'Spielzeug' gefunden hat, dann lässt er es nicht mehr los"

Diese Aussage verstörte die junge Ärztin zutiefst, doch sie war erleichtert darüber, dass es wenigstens einen Menschen gab, der ihr glaubte. Es musste irgendwo jemanden geben, der ihr helfen konnte.
"Ich muss irgendwie weiter mit ihm umgehen können, Stirling. Ich darf mir von ihm keine Angst machen lassen. Er hat mich wahrscheinlich sonst bald wirklich da, wo er mich haben will"

"Dieser Mann bis jetzt alle genau dahin bekommen, wo er sie haben wollte un dich kann Ihnen versichern, dass die Sache mit seinen Eltern nur die Spitze des Eisberges ist", erklärte er.

"Was?", Selen erschrak. "Sie meinen, dass er seinen Eltern das angetan hat?"

"Ich weiß es..... Bestimmte Unterlagen werden absichtlich unter Beschluss gehalten und manche Informationen sind dafür gemacht, um niemals genannt zu werden.... Ich kann Ihnen versichern, dass er noch mehr Blut an seinen Händen hat, als nur das seiner Eltern......"

PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt