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2.1 ♌︎ Candice

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Ich schlafe bereits tief und fest, als mich das penetrante Läuten meines Handys unsanft aus meinen Träumen reißt. Schlaftrunken rapple ich mich auf und taste ungeschickt nach der blendenden Lichtquelle auf meinem Nachttisch.

Ich blinzle ein paar Mal, bis sich meine Augen an das grelle Leuchten gewöhnt haben. Auf dem Bildschirm erkenne ich Kates Gesicht, das mir provokant entgegen lacht. Kate, ich schwöre, ich würde dir jetzt in die Fresse schlagen, wenn ich nur könnte!, schießt es mir durch den Kopf, bevor ich auf dem Bildschirm nach rechts wische und ein stöhnendes »Hallo?« hervorbringe.

»Candice...?«, stottert Kate panisch am anderen Ende der Leitung. »Candice, bist du's?«, fügt sie noch stammelnd hinzu, obwohl das nicht viel Sinn ergibt.

Spätestens jetzt ist mir klar, dass etwas passiert sein muss. »Kate, was ist los?«, frage ich besorgt und bin plötzlich hellwach.

»Candice«, keucht sie. »Du musst sofort herkommen!«

»Kate, jetzt sag schon, was ist los?!«, dränge ich sie, weil ich auf die Antwort nicht noch länger warten kann.

»Komm einfach her.« Ihre Stimme wird lauter und hysterischer. »Schnell!«

Das ist der Moment, in dem ich aufspringe, mir eine Jeans und einen Pulli überstreife und mit meinen Doc Martens aus dem Haus laufe.

Drei Minuten später, öffnet mir Kate das Tor und ich stelle meine Harley neben ihrem weißen Mini ab.

Kaum stehe ich vor der Haustür, springt sie auf und eine verstörte Kate steht mir gegenüber. »Oh, Gott sei Dank!«, keucht sie und lässt die Tür sofort hinter uns ins Schloss krachen. Der Knall hallt im großen Eingangsbereich nach.

»Kate, was ist passiert?«, frage ich.

Mit geweiteten Augen blickt sie mir entgegen. »Candice, da stand eine maskierte Gestalt mit einem Messer direkt hinter uns, als wir in das Zimmer mit dem wackelnden Schaukelstuhl geblickt haben«, erzählt Kate mit zitternder Stimme. Das blanke Entsetzen hat sich in ihre Augen gebrannt.

»Woher willst du das Wissen?«, frage ich zweifelnd.

»Eckstein hat mir einen Snap geschickt, auf dem wir in genau dieser Sekunde zu sehen waren und hinter uns diese Gestalt mit dem scharfen Messer...«

In diesem Moment durchzuckt mich ein eiskalter Schauder und ich ziehe mir die Ärmel meines großen Pullis schützend über meine Hände.

Dann, im nächsten Augenblick, hallt plötzlich das laute Geräusch der Klingel den großen Eingangsbereich.

Kate und ich zucken gleichzeitig zusammen und blicken uns dann erschrocken entgegen. Langsam schreitet Kate zur Tür und blickt zitternd durch den Spion.

Stille.

In der nächsten Sekunde reißt sie die Tür mit einem Mal auf. »Herrgott nochmal, Josephine!«, zischt sie einen Atemzug später wütend. »Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Was fällt dir ein, in so einem Fall zu klingeln?«

»Es ist erst zehn Uhr«, gibt diese zurück.

»Dass sowas mal aus deinem Mund kommt...«, murmelt Kate und schließt die Tür.

Anschließend berichtet ihr Kate von dem, was sie mir bereits erzählt hat.

Ich kann deutlich erkennen, wie sich die blanke Furcht dabei immer tiefer in Josephines Augen schleicht.

»Das ist unmöglich!«, flüstert sie. »Da war niemand sonst im Haus.«

»Kate, zeig uns das Foto mal!«, dränge ich sie.

Greyforks | Staffel 1 || SerieWhere stories live. Discover now