Destiny (Captain America FF) ✓

Kapitel 3

2 Monate später

Ich wurde geweckt als mein Wecker klingelte, den ich vergessen hatte gestern auszuschalten. Genervt tastete ich meinen Nachttisch nach dem Wecker ab, bis ich ihn fand und mit voller Wucht gegen die Wand schmiss.

Toll gemacht Grace. Jetzt kannst du dir gleich noch mal den gefühlt zwanzigsten Wecker kaufen, dachte ich genervt, schlug aber trotzdem meine Augen auf.

Sobald ich einmal wach wurde, konnte ich nicht noch einmal einschlafen - das funktionierte bei mir einfach nicht. Also stand ich wie der letzte Vollidiot am ersten Ferientag an meinem 18. Geburtstag um 6 Uhr morgens auf und tapste schlaftrunken ins Bad.

Die letzten zwei Monate verliefen relativ ereignislos bis auf, dass mein Bein geheilt wurde und Jessica härter denn je mit mir trainierte, da ich einen ganzen Monat wegen dem gebrochenen Bein kein Sport machen durfte.

Gähnend putzte ich mir also die Zähne und warf nebenbei mal einen Blick in den Spiegel. Kurz hielt ich in meiner Bewegung inne und blinzelte ein paar mal ehe ich erschrocken ein ganzes Stück nach hinten sprang und somit meine Zahnbürste auf den Boden fallen ließ.

Meine dunkelbraunen, langen Haare verliefen bis zu den Spitzen in ein dunkles Rot und als ich mich noch mal näher betrachtete, erkannte ich, dass meine hellbraunen Augen nun ebenfalls einen rötlichen Ton besaßen. Es musste ein Traum sein.

Ich kniff mir sicherheitshalber einmal fest in den Arm, doch zu meinem Entsetzen passierte nichts. Ungläubig betrachtete ich mein Spiegelbild, das mich mit großen Augen anblickte. Langsam wurde mir schwindelig, bis ich mich vom Spiegel wegdrehen und an der Wand abstützen musste.

Das konnte nicht sein. Wie sollte das alles bitte in dieser einen Nacht passiert sein? Das war schon ziemlich gruselig. Wie konnte sich die Augen - und Haarfarbe einfach so ändern? Ich nahm mein Handy in meine zittrigen Hände und googelte alles Mögliche dazu, fand jedoch nichts Hilfreiches. Augen konnten nicht von den einen auf den anderen Tag die Farbe ändern - es sei denn man hat Kontaktlinsen drin.

Ich beschloss kurzfristig Jess eine Nachricht zu schreiben und mich mit ihr bei ihr zu Hause zu treffen, wo wir immer trainierten. Jess war die einzige Person, der ich alles anvertraute. Mehr als meiner Tante und meinem Onkel. Sie war sogar fast wie eine beste Freundin für mich. Ich hoffte bloß, dass sie schon wach war.

Ich schrieb ihr nur zwei Wörter: Notfall und Treffen und stürmte dann noch im Schlafanzug so leise es ging, um meine Tante und Onkel nicht zu wecken aus unserer Wohnung zu ihrem Haus ganz in der Nähe.

Ganz außer Atem blieb ich vor ihrer Tür stehen und klingelte Sturm. Als eine fertig angezogene Jessica in engen schwarzen Leggings und einem weißen Top die Tür aufmachte und mich erblickte, verzog sie ihr Gesicht und ließ mich rein.

Verwundert über ihre Reaktion vergaß ich erst einmal zu sprechen. Als ich mich dann auf ihre Couch setzte, fasste ich mich wieder und plapperte aufgeregt drauf los:

"Jess, ich muss dir was erzählen. Ich bin eben ganz normal aufgewacht und ins Bad gegangen und hab dann das hier gesehen! Das habe ich nicht gemacht, Jess. Ich habe meine Haarspitzen nicht gefärbt und das erst recht nicht über Nacht. Außerdem sind meine Augen rot geworden, guck! Das ist doch nicht normal! Ich habe keine Ahnung was das ist und was ich tun soll. Vielleicht bin ich ja irgendwie krank. Gibt es so eine Krankheit überhaupt?". Zum Ende hin wurde meine Stimme immer hysterischer und ich fuchtelte wild mit meinen Armen rum. Währenddessen hörte Jess mir aufmerksam zu ohne mich auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen und setzte sich gegenüber von mir auf das Sofa.

"Grace. Es gibt da etwas, was du wissen solltest", erwiderte sie daraufhin nur ruhig und sah mir ernst in die Augen. Ihr ernster Tonfall machte mir Angst. Unsicher, ob ich es wissen wollte, fragte ich nach. "Und was?"