9.

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Sie kniete sich nieder mit ihren Minirock und weinte vor mir. Was ich tat? Ich dachte nach und schaute sie mitfühlend an.

Ja. Sie hat mich verraten aber, dennoch ist Betty meine Freundin. Und sie so hier zu lassen, ist nicht menschlich.

Ich bückte mich zu ihr.

„Komm steh auf, ich bring dich nach Hause.", sagte ich und nahm ihren Arm hoch. Sie schaute mich erwartungsvoll an.

„Aber ich verdiene es nicht.", sagte sie. „Was verdienst du nicht?", fragte ich. „Deine Freundschaft.", sagte sie.

„Nein, ganz im Gegenteil. Ich verdiene deine Freundschaft nicht, weißt du was? Ich bring dich jetzt nach Hause.", sagte ich.

„Du tust es schon wieder, du wechselst immer das Thema. Amalie, dir liegt etwas am Herzen, oder?"

Ich schaute sie nur an.

Mir liegt vieles am Herzen, aber niemand würde hier sein, um sie zu hören. Niemand, der sich um mich kümmert.

„Betty, du labberst wieder irgendwas, als ob mir etwas am Herzen liegt, mir geht es bestens.", log ich.

Sie schüttelte den Kopf.

„Komm schon.", und zog sie und sie folgte mir.

Ich klopfte an die Tür, und wie immer öffnete die kleine Schwester von Betty. „Gute Nacht.", sagte sie, nahm Betty und schloss die Tür.

Ich schaute die geschlossene Tür an und dachte nach.
Ich drehte mich zur Straße.

Schon wieder war ich alleine. Es war so still. Ich wurde verletzt und dennoch helfe ich Betty. Ich kann es einfach nicht.

Ich ging langsam die Straße runter. Beobachtete jeden Schritt den ich machte.

Mein Herz fühlte sich leer an. Meine Gedanken waren wie eine Last für meinen Gehirn.

Mein Körper fühlte sich so schwer an. Ich fühle mich nicht gut.

Zu Hause angelangt, legte ich mich schlafen.

Das schreien von Maggie erwachte mich von meinem kurzen Schlaf. Ich konnte nicht schlafen.

„Da ist eine Spinne! In meinem Zimmer!", schrie sie verrückt und ging die Treppen hinunter. Zumindest hörte ich ihre Fußstapfen hinunter stampfen.

Ich rubbelte meine Augen und schaute auf die Uhrzeit. Ich muss zur Schule.

Keine Zeit fürs Frühstück, ich hatte aber keinen Appetit.

Ich packte meine Tasche und flitzte nach draußen.

Wie sollte ich mich gegenüber Betty jetzt verhalten? Denkt sie überhaupt an mich?

Ich öffnete mein Spind und holte meine Bücher raus.
Ich hörte so viele Stimmen auf einmal, ich unterdrückte sie und hörte nur ein piepen.

Mir geht es nicht gut. Das war klar.

Nebenbei bemerkt, sah ich überall Herzen auf den Wänden der Schule. Was ist heute für ein Tag? Es ist nicht Valentinstag...

Was ist heute? Eine Veranstaltung?

Ich schaute verwirrt die Dekoration an den Wänden, bis ich diese Lehrerin sah, die mich neulich angesprochen hatte, als es mir nicht gut ging.

„Was ist das heute?", fragte ich sie und zeigte auf die Herzen.

„Eine Tradition kann man sagen.", sie lachte. Ihr Lächeln war wunderschön. Sie war jung. Ihre hellbraunen Haare, die mittellang waren und glatt hinunterliefen, ihre braunen Augen mit ein wenig grün sahen so schön und interessant aus. Ihre blasse Haut und ihre ganz leichten Sommersprossen hoben hervor.

ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇsWhere stories live. Discover now