~Until the End Story~

~Die Flucht (Kapitel 2 - Teil 3)~

[Manus Sicht]

"Naja, ääh...ich hoffe ihr hattet Spaß dabei und... wenn ihr mehr sehen wollt dann besucht einfach mal die behinderten Kanäle in der Videobeschreibung und... ja. Dann sehen wir uns dort, oder auch nicht, ick... ick weiß es nich. Is... is eure Entscheidung, ne? Naja also bis zum nächsten Video, tschüühüüss", schloss ich meine letzte Videoaufnahme für heute ab und lehnte mich, nachdem ich diese beendet hatte, zufriedenen Grinsens in meinem Stuhl zurück. Meine Arbeit machte mir echt 'nen Heiden Spaß, was anderes als Youtube konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen. Das Bearbeiten ging auch ziemlich schnell, sodass ich mein neustes Video auch direkt auf meinem Kanal hochladen konnte. Zu wissen, dass ich mehrere Millionen Menschen nur durch mein sinnloses Gelaber und meine Art, Spiele zu spielen, zum Lachen bringen konnte, machte mich wahnsinnig zufrieden und... naja, einfach glücklich. Ich konnte sehr gut von mir aus behaupten, den besten Job aller Zeiten zu haben. Was anderes würde ich nie machen wollen.

Ich streifte mir das Headset ab und legte es auf den Tisch vor mir. Mein Blick fiel auf mein Handy, als ich mich eine Runde gestreckt und für einen kurzen Moment aus dem Fenster geguckt hatte. Eines war an diesem seltsam ruhigen Tag merkwürdig. Moment... Ich hatte es schon erwähnt. Es war merkwürdig ruhig heute. Genau das war dieses seltsame. Von Mary hatte ich seit gestern nichts mehr gehört, nachdem sie ohne Kommentar einfach alles stehen und liegen gelassen hatte. Das einzige, was ich noch halbwegs mitgehört hatte, war, dass sie wahrscheinlich mit Jess telefoniert hatte. Dann blieb es allerdings an mir, mit den Jungs weiterzuzocken. Ich ging nicht davon aus, dass etwas wahnsinnig schlimmes passiert sein müsste. Doch war mir zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht bewusst, wie ich mich darin getäuscht hatte.

Es war das lautstarke Knurren aus meiner Magengegend, welches mich aus den Gedanken riss. Der Hunger machte sich in mir breit, weshalb ich nicht länger sitzen blieb und mich auf den bed

ingungslos langen Weg zum Kühlschrank machte. Okay... die Küche war nur drei Schritte von meiner Zimmertür entfernt. Trotzdem war das - in meinen Augen - ein langer Weg zum Kühlschrank. Irgendwann würde ich mir so'n Minikühlschrank für's Zimmer kaufen, direkt neben meinem Arbeitsplatz, neben den ganzen Spielen und Konsolen, die ich tagtäglich benutzte. Ein Grinsen über meine bequeme Denkweise zierte mein Gesicht, als ich den Kühlschrank nach meinen Gedankensprüngen erreicht hatte. Ich machte mir oft vieles sehr einfach.

Der Blick in das Kühlfach bestätigte meinen Verdacht: Es gab nichts mehr zu Essen. Rein gar nichts. Nicht mal dieses alte, schon leicht harte Brot von vorgestern, welches man immer im Brotkorb liegen hatte und es nicht gern aß, sondern stattdessen bevorzüglicherweise neues Brot essen würde. Ein leises Seufzen entfuhr meinen Lippen, im selben Moment schloss ich den Kühlschrank. Zum Glück gab es Lieferdienste. Sonst würde ich noch bei meinen Eltern leben, nur wegen dem Essen. Ich schnappte mir mein Handy aus dem Zimmer, wählte die Nummer des Pizzaservices und wartete. Und wartete. Und wartete. Langsam wurde ich ungeduldig und tigerte durch die ganze Wohnung. Ich konnte echt nie still sitzen, besonders dann nicht, wenn es hieß, zu warten. Ich musste mich immer beschäftigen, sonst wurde mir zu schnell langweilig. Allmählich verlor ich wirklich das letzte Fädelchen der Geduld, denn meine Bestellung lag nun 45 Minuten zurück. Normalerweise kamen diese Pizzadienste nach maximal 15 Minuten hier an. Nur heute nicht. Wie gesagt, merkwürdig ruhiger Tag heute...

Das erlösende Klingeln drang an mein Ohr und ich drückte sogleich auf den Knopf, sodass die Tür ganz unten im Gebäude für den Pizzahelden aufging und er nur noch 2 Stockwerke von meiner Wohnung entfernt war. Allerdings konnte ich das nicht mehr länger aushalten, weshalb ich - ohne Schuhe, ohne Jacke, nur mit meinem Schlüssel - die Treppen runter lief. "Na endlich man, wo..." Ich hielt inne, als mein Blick auf die Pizza fiel, die jedoch auf dem Boden