[Manus Sicht]
Drei Tage. Verdammte drei Tage waren jetzt schon vergangen, und Mary war seit dem Vorfall mit dem Mutanten Zombie nicht mehr aufgewacht. Jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde hoffte ich endlich das befreidende, erleichternde Gefühl zu verspüren, sobald sich ihre Augen öffnen und sie mich angucken würde. Aber nein, es geschah einfach nichts. Gar nichts. Und das war meine Schuld gewesen, die ich niemals zu begleichen wüsste. Hätte ich im Jeep nicht so viel gelabert, hätte sie ihre Konzentration nicht verloren und wäre nicht ... Ich schüttelte meinen Kopf sofort, als würde ich somit versuchen, die Bilder auf dieser Weise aus meinen Gedanken zu schütteln. Die Bilder, als Mary in meinen Armen lag. Blutverschmiert. Völlig schutzlos. Bewusstlos. Nahe zu tot. Doch ich hatte ihren Puls noch gespürt, auch jetzt spürte ich diesen. Ich hatte mich gerade aus meiner Sitzposition gelöst, in welcher ich seit diesen verdammten drei Tagen stundenlang verharrte, nur um ja nicht den Moment zu verpassen, in dem Mary aufwachen würde, lehnte mich zu ihr nach vorne und tastete mit meinem rechten Zeige- und Mittelfinger nach ihrem Pulsschlag an ihrem Hals. Und da war er. Regelmäßig, wenn auch etwas schwächer, aber immerhin. Ich unterdrückte ein Seufzen und lehnte mich wieder zurück. Wenn ich mit ihr hier alleine war, war das einzige, was mein Gesicht zierte, Angst. Sorge. Zwar lächelte, lachte und alberte ich mit Jess und Nick immer wieder mal herum, doch es war nur eine Täuschung vor meiner selbst. Das Lächeln sollte immer meine Maske bleiben. Ich richtete meine Mundkappe, welche sogar meine Nase teilweise überlappte, zurecht, ließ dabei Mary nicht eine Sekunde aus den Augen. Ich machte mir wahnsinnige Sorgen. Um sie. Um meine beste Freundin, die ich schon seit ich denken konnte, kannte. Welche ich gerlernt hatte, gern zu haben, zu lieben... Ich versteifte in meiner Position, verkrampfte mich. Oh nee ey... Bitte sag mir jetzt nicht... Oh man. Hatte ich mich jetzt echt in meine beste Freundin verliebt? Nein man, wie klischeehaft. Iih. Zu viele Gedankensprünge, zu wenig Schlaf. Seitdem sie bewusstlos war, konnte ich nie länger als 1-2 Stunden schlafen, und das war meist über den Tag verteilt. Nur holte nun auch mich die Müdigkeit gewaltig ein und ehe ich mich versah, kippte ich nach vorne und schlief auf Marys Bauch ein. Ich konnte nichts dagegen machen, auch obwohl ich versuchte, mich mit der begrenzten Energie, die ich noch aufbringen konnte, wieder aufzurichten. Wie gesagt, die Energie war begrenzt und deshalb auch nicht genug. Ich leistete keinen Widerstand mehr gegen die Müdigkeit, die von meinem Körper Besitz ergriffen hatte, und schlief in Binnen weniger Sekunden tief und fest. Nach einer Weile wachte ich von selbst auf, blinzelte und hob meinen Kopf verschlafen hoch. Dabei fiel mir eine nasse Stelle auf Marys Oberteil auf, und ich konnte mir einen Reim draus bilden, als ich einen Sabberfaden über meiner Lippe hängen hatte. Ich Depp hatte sie vollgesabbert. Yay. Super. Ich richtete mich sofort auf und starrte ihr am Bauch durchnässtes Oberteil an. Verdammt war das ekelhaft grad. Also ich würde mich nicht freuen, wenn ich von meiner Bewusstlosigkeit aufwachen und dann so 'nen Sabberfluss auf dem Oberteil vorfinden würde. Wunderschönes "Welcome back!" ... Ich zögerte nicht lange und beschloss, ihr das Oberteil zu wechseln, da Jess und Nick gerade außer Haus waren und ich somit Jess nicht fragen hätte können, ob sie es für mich erledigen könnte. Vorsichtig nahm ich den Saum ihres T-Shirts zwischen meine Hände und zog ihr das Oberteil langsam, allerdings umständlich, über den Kopf. Und dann musste ich schlucken, als mein Blick auf ihren Oberkörper wanderte, der mir nun - mehr oder weniger - freigegeben wurde. Titten. Ich hätte mich in diesem Moment selbst geohrfeigt für meinen kurzweiligen, gaffenden Blick, dann bückte ich mich nach ihrer Tasche und zog ein frisches T-Shirt heraus, um es ihr anschließend wieder drüberzuziehen. Ich erlaubte es mir nicht weiter, sie in diesem Zustand weiterhin so anzugaffen, weshalb ich umso erleichterter war, als ihr Oberkörper wieder von etwas bedeckt war. Plötzlich zur selben Zeit, als ich ihr das T-Shirt zurecht gezogen hatte, öffnete sie flatternd ihre Augen und fiel mir im nächsten Moment sofort um den Hals. Damit hatte ich jetzt überhaupt nicht gerechnet. Meine Augen weiteten sich, vorerst blieb erstarrt sitzen. Dann schlangen sich meine Arme automatisch um ihre Taille. "Oh mein Kot Mary! Wie war's im Traumland?", gab ich von mir, meine Stimme bebte vor Erleichterung und Freude, als ich sie sanft von mir drückte. "Boah... ernsthaft! Du hast mich voll zu Tode erschreckt! Ich dachte echt, wir könnten jetzt nie wieder TTT zocken und unsere Energydosensammlung vervollständigen!", meinte ich extra lachend, merkte jedoch nicht, wie sich in meinen Augen Tränen der Erleichterung ansammelten. Eine hatte sich fast aus meinen Augen verirrt, weshalb ich diese schnell wegstrich und die anderen Tränen wieder zurückdrängte. "Du weißt doch, dass du mich niemals verlieren wirst! Das lasse ich nicht zu!", hörte ich sie entschlossen sagen, ihre Augen krallten sich an meine fest. Ich konnte nicht mehr länger sitzen bleiben und erhob mich. Auf die Frage, wohin ich jetzt ginge, sagte ihr ihr, sie solle liegen bleiben, ich würde gleich wieder kommen. Und zwar mit Jess, gefolgt von Nick. Die 16 Jährige fiel ihrer Freundin sofort um den Hals, Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen. Ein riesen Stein war mir zu genau diesem Zeitpunkt vom Herzen gefallen.
Eineinhalb Wochen später
"Ja, über den 13. Highway gehts schneller nach Nordamerika", sagte ich Mary und grinste sie von der Seite aus an. Sie schob eine CD ein und kurz danach folgte ein lautes HIIIIGHWAY TO HEEELL von Mary, was uns alle zum lachen brachte. "bamm bamm bamm!", machte ich den Bass nach und fuchtelte mit meinen Händen herum, als würde ich auf einem imaginärem Schlagzeug spielen. Ich richtete meine Mundkappe aus Gewohnheit zurecht und mein Blick schweifte dabei belanglos durch das Fenster neben mir. Die letzte Woche hatten wir kaum Probleme mit diesen hirnlosen Untoten gehabt, was mal eine überraschende, aber willkommende Abwechslung war. "Da hinten ist ein Supermarkt.. oh hey! Er steht noch!", rief ich in die Runde, als wir in der Ferne ein mittelgroßes, noch vollständiges Gebäude sahen. "Okay Leute, legen wir dort mal einen Stop ein", schlug Mary vor und fuhr in die Einfahrt des Marktes. "Gibts da Chickenswings? Wenn nicht, gehen wir wieder", meinte Jess entschlossen, woraufhin Nick und ich laut auflachen mussten. "No Chickenwings, no life. Jess' mottoooo hojooo", rief ich mit meiner typischen behinderten Stimme. Ich hörte, wie die Drei lachten, dann blieben wir auf einem Parkplatz stehen. "Manu und ich gehen mal die Lage checken", sagte Mary, als ich nach 'ner LMG schnappte und mal instant aus dem Jeep stieg, gefolgt von Mary. "Passt auf Marys Baby auf", meinte ich zu Jess und Nick und klopfte auf das Autodach des Jeeps zur Verdeutlichung, grinste die Beiden an, bevor Mary und ich uns in den Supermarkt begaben. Wie es der Zufall so wollte, war die Tür frei zugänglich für jeden, was nicht unbedingt nur vorteilhaft klingen mochte. Als wir drinnen waren, war auch alles verdammt still. Wieder zu still, um wahr zu sein. Leisd schlichen wir herum, begaben uns vorsichtig zu den hinteren Regalen und griffen hin und wieder mal nach Dingen, die wir brauchen könnten. Alles stand super ordentlich auf seinem Platz. Hier drinnen hätte man fast vergessen können, was da draußen eigentlich gerade herrschte. Die Zombieapokalypse schien hier ihrem Lauf augenscheinlich nicht genommen zu haben. "Lass mal Ramen mitnehmen ey", stieß ich sofort heraus, als wir an einem Regal voller Nudelsorten vorbeigingen. Ich griff nach einer Packung, und plötzlich streckte Mary ihren Arm nach mir aus, als Zeichen für: 'warte. Ich hab was gehört.' In meiner Position verharrend starrte ich sie drei Herzschäge lang einfach nur an, dann hörte ich ebenfalls ein raschelndes Geräusch, welches von der Ecke hinter dem Regal zu kommen schien. Ein Handzeichen ihrerseits reichte, und ich hob meine LMG, folgte ihr dicht, als sie sich langsam und mit konzentrierter Vorsicht voranschritt, dabei ein Messer aus ihrer linken Seitentasche an ihrem Gürtel hervorzog und es schützend vor sich hielt, als sie ihren Arm auf Augenhöhe anwickelte und so weiter voranschritt. Als wir um die Ecken bogen, vernahm ich einen Schatten. Anzeichen auf jemanden, oder etwas. Mary schnellte mit ihrem Messer hervor, wurde allerdings davon abgehalten, ihren gegenüber abzustechen. Eine Hand hielt ihren Arm fest, mit dem sie so schnell ausgeholt hatte. "J-Jake??", brachte sie total überrascht heraus. Der Kerl ließ ihren Arm langsam los und starrte Mary mindestens genau so irritiert an, wie sie ihn. "Mary?? Nein... wirklich jetzt? DIE Mary?", fragte der mir Unbekannte sie und langsam verzog sich sein Gesicht zu einem Lächeln. "Oh mein Gott Jake! Wie lang ist das jetzt her?", sagte Mary berührt und die Beiden schlossen sich in die Arme, während ich einfach dumm aus der Wäsche guckend versetzt hinter ihr stand. Oke wer. war. das? Und wieso tat Mary die Umarmung nicht weh? Ihre Wunden an den Rippen waren noch nicht vollends geheilt. Hatte die denn überhaupt keine Schmerzempfindungen?? "Ähmmm jaa hey. Manu. Bester Freund und so. Uuud du kennst sie woheeer?", fragte ich den Kerl mal randommäßig, als sie sich aus ihrer Umarmung gelöst hatten und sein Blick zu mir glitt. "Ich war ihr fester Freund während ihrer Zeit in der Army", stellte er nüchtern klar und zog sie an der Taillie zu sich. Diese Aktion und diese Worte sorgten dafür, dass ich ein unangenehmes, starkes Stechen in der Magengegend spürte. Meine Augen zogen sich verwirrt zusammen, dann blieb mein vollkommen irriterter Blick an Mary hängen. Bitte was?
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~Until the End Story~
ActionWer hätte gedacht das eines Tages wirklich die Zombieapokalypse ausbrechen würde? Wahrscheinlich keiner. Doch in dieser Geschichte werden die anfangs drei jungen Freunde plötzlich mit dieser undenkbaren Situation konfrontiert. Was werden sie tun? We...