Kapitel 4: Doxy

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In diesem Kapitel, liebster Leser, möchte ich gerne auf einen recht unbekannten magischen Schädling zu sprechen kommen: der Doxy, beziehungsweise auch bekannt unter dem Namen "Beißfee". Der Name führt jedoch in die Irre. So ist der Doxy zwar eine verwandte Art der Feen und Pixies, darf aber keineswegs mit solchen verwechselt werden. Sie sehen aus wie kleine harmlose Püppchen (kleiner Funfact am Rande: Der recht ungewöhnliche Name lässt sich von dem deutschen Wort 'Docke' herleiten. Docke ist nämlich ein anderer Begriff für Puppe), doch ihr ganzer Körper ist mit schwarzen Haaren bedeckt. Die Haut unter dieser Haarmähne variiert zwischen schwarz-braun und dunkellila. Viel auffälliger sind allerdings seine zusätzlichen Paare von Armen und Beinen. Ein weiterer Unterschied zu den Feen sind die stark gebogenen glänzenden Flügel, die fest und schwarz ganz anders aussehen als die transparenten der Feen. Ihre ähneln eher Käferflügeln.

In Acht nehmen muss man sich unbedingt vor ihren Zähnen. Sie sind nicht nur gruselig spitz und in zwei Reihen angeordnet, sie sind zudem auch noch sehr scharf und giftig. Ein einziger Biss ist schon so gefährlich, dass man unmittelbar danach ein flüssiges Gegengift einnehmen muss. Dieses Gegengift kann in jeder gewöhnlichen Apotheke gekauft werden.
Ob das Gift magische Kräfte aufweist ist unbekannt. Man munkelt jedoch, es sei eine wichtige Zutat für Nasch- und Schwänz-Leckereien, die von den Weasley-Zwillingen aus dem Shop "Weasleys Zauberhafte Zauberscherze" genutzt wird.
Allerdings beißen Doxys nicht nur, sie besitzen auch eine chameleonartige Zunge, die sie vorschnellen lassen können, um so ihre Nahrung zu fangen. Besonders beliebt sind kleinere Insekten wie Fliegen, Käfer oder Billywigs. (Sollten Sie Doxys in Ihrem Haus gefunden haben, wäre es ebenfalls ratsam nach einem Billywig-Nest im Garten zu schauen!)

Die ursprünglich aus dem Norden (Nordeuropa und Nordamerika) stammenden Tierwesen haben eine Vorliebe für muffige und verstaubte Textilien, weshalb sie sich schnell in Kleiderschränken oder alten Gardinen einnisten.

Nicht umsonst sind diese kleinen Beißer in die Kategorie XXX (von fähigen Zauberern zu bändigen) eingestuft. Es ist also äußerste Vorsicht geboten im Umgang mit Doxys.

Wie wird man Doxys los?
Kommen wir aber zu dem spannenden Teil, weshalb Sie das Buch überhaupt zurate gezogen haben. Was mache ich, wenn ich Doxys entdeckt habe?
Prinzipiell gibt es drei Wege dieses Problem anzugehen. Welcher der beste ist, sollte jeder für sich entscheiden.

1. Doxyzid

Die häufigste Methode des Dedoxierens ist mithilfe von Doxyzid. Das ist ein Gift, welches man in Sprühflaschen kaufen kann und die Doxys lähmt. Ein bis zwei tüchtige Sprüher des schwarzen Doxyzids müssten genügen, um einen Doxy auszuknocken. Diese Methode eignet sich vor allem, wenn sich viele Doxys in den Textilien vergraben haben und man sie herauslocken möchte. Alleine werden Sie vermutlich mit dieser Aufgabe nicht fertig werden. Besorgen Sie sich also Hilfe und sorgen Sie dafür auch einige Stunden Zeit zu haben, da eine Dedoxierung auch gut einen Vormittag einnehmen kann.

2. Flipendo

Ebenfalls eine gute und bewährte Methode ist der Zauberspruch Flipendo, auch bekannt als Weiche-zurück-Fluch. Damit kann man einzelne Doxys von sich fernhalten. Wer einen Doxy mit voller Wucht mit dem Spruch trifft kann ihn dadurch sogar ausknocken.

Für Fortgeschrittene:
Um eine ganze Horde von Doxys zu verscheuchen, muss man den Spruch so lange halten, bis seine blaue Farbe zu rot-orange wird und dann erst losschicken. Hält man ihn jedoch zu lange, wird der Zauber nach hinten losgehen und Sie selber treffen!!!

3. Venemosa Tentacula

Um effektiv Doxys zu beseitigen, kann auch diese Pflanze helfen. Dafür sollte man nur eine besitzen. Tatsächlich sind Doxys eine beliebte Speise für sie. Diese Methode lässt sich jedoch nur bei ein paar wenigen anwenden, da die Venemosa sich sonst überfrisst.

WARNUNG: Nach einer Dedoxierung sollten Sie unbedingt nach deren Eiern Ausschau halten. Etwa zwei bis drei Wochen dauert es, bis die Eier ausgebrütet sind und dann hat man erneut eine Doxy-Belagerung. Normalerweise werden die schwarzen Eier – etwa fünfhundert Stück in einer Legung! – in der Erde vergraben. Es kann aber auch sein, dass sich diese Eier noch im Kleiderschrank befinden.

Nun sollten Sie, lieber Leser, ein Doxy freies Haus haben!

Ihr Gilderoy

Gilderoy Lockharts Ratgeber für Schädlinge in Haus und HofWhere stories live. Discover now