Kapitel 7: Glumbumbel

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Kommen wir zu unserem nächsten Schädling, der uns in Haus und Hof begegnen kann. Diesmal ist es wieder ein kleines Fluginsekt. Wobei "klein" für ein Insekt dieser Art hier nicht ganz passend ist. Obwohl er im Aussehen einer gewöhnlichen Hummel oder Biene ähnelt, kann ein ausgewachsener Glumbumbel durchaus eine Länge von 3-4 cm besitzen und eine Breite von mindestens 1-2 cm erreichen. Auch Glumbumbel haben – wie Hummel und Biene – eine Art Pelz um ihren Körper, auch wenn der viel dichter und länger ist. Am besten erkennt man dieses Fluginsekt an seiner grau-schwarzen Farbe, die ebenfalls leicht gestreift erscheint.
Am meisten verbreitet ist der Glumbumbel in Nordeuropa, weshalb die Wahrscheinlichkeit vermutlich hoch ist, dass er eines Tages auch zu Ihrem Problem wird.

Aber was ist überhaupt das Schlimme an einem Glumbumbel? Ist es sein Stachel oder seine Körpergröße? Leider nein. Diese Gefahren wären einem bekannt.
Es ist ein dunkler Sirup, welchen sie absondern. Dieser Sirup löst eine Melancholie und Schwermut aus, die bei anfälligen Personen zu einer starken Depression oder sogar zu Selbstmord führen können. Nicht umsonst also, erhält dieses Lebewesen seine ZM-Kategorie XXX.

Aber damit habe ich noch nicht mal über das Schlimmste des Glumbumbels geredet! Wie bitte, es gibt etwas noch Schlimmeres? Leider ja, denn nicht immer fällt einem auf, dass man in Berührung mit dem Sirup gekommen ist. Neben der Leibspeise von Glumbumbeln – die Nesseln – passiert es sehr oft, dass sie Bienenstöcke befallen. Dadurch wird der Honig verunreinigt und kontaminiert. Wer glaubt, dieses Insekt ist schon so gut wie ausgestorben, täuscht sich leider. Ich bekomme immer wieder Post von Imkern, die mich anbetteln, ihren Honig vor dem Glumbumbel zu retten. Das wird hoffentlich nicht mehr nötig sein, nachdem Sie alle, werte Leser, meine folgende Anleitung gelesen haben.

Was kann man alles tun?

Regelmäßige Kontrollen

Die effektivste Methode ist – wer hätte es gedacht – die Gefahr frühzeitig zu erkennen. Glumbumbel leben bevorzugt in dunklen und abgeschiedenen Stellen, wo sie brüten und nisten können. Kontrollieren Sie also sorgfältig Baumstämme oder Höhlen auf Ihrem Grundstück auf diese Insekten.

Beseitigung

Haben Sie tatsächlich ein Nest gefunden, möchten Sie sicher wissen, wie man es denn beseitigt. Kommen Sie auf gar keinen Fall mit diesem Fluginsekt mit der bloßen Haut in Berührung. Das könnte schwerwiegende Schwermuts-Folgen nach sich ziehen. Haben Sie ein Nest ausgemacht, empfiehlt es sich immer, es mit einem Gitter zu umschließen, das so klein ist, dass die fetten Brummer da nicht durchpassen. Nach einigen Wochen (warten Sie sicherheitshalber 2-3 Monate ab!) müsste der Glumbumbel gestorben sein.
Wer sich mehr zutraut, kann auch den Zauber Glumbumbla abstraha anwenden. Wenn er erfolgreich war, müsste der Glumbumbel von alleine wegfliegen.

Bienenstöcke

Trifft nun aber der Fall ein, dass Sie ein Imker sind oder einen Bienenstock in Ihrem Garten haben und die lieb gewonnene Kolonie ist in Gefahr, wird es schon wesentlich komplizierter. Eines kann ich Ihnen schon einmal sagen: den Honig, der schon im Kontakt mit dem Glumbumbel war, lässt sich nicht mehr retten. Deshalb mein Tipp: verkaufe den Honig ans St.-Mungo-Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen oder an Zaubertrankbrauer. Denn dieses Sirup ist ein perfektes Gegenmittel von Alihotsy-Blättern. Wie bekannt ist, lösen diese Blätter eine unkontrollierbare Hysterie auf, die nur von dem Schwermut auslösenden Sirup bzw. Sekret gestoppt werden kann. Es empfiehlt sich auch immer ein eigenes Honigglas bei sich aufzuheben, falls man mal jemanden oder sich beruhigen muss. Aber Achtung! Achten Sie auf die richtige Dosierung und Konzentration des Glumbumbel-Sekrets im Honig.
Kommen wir zurück zum Imker-Problem. Also der Honig lässt sich nicht retten. Die Bienen aber vielleicht schon. Was sich bei mir bisher als am besten gezeigt hat, ist, die Bienen umzusiedeln. Das ist auch gar nicht so schwer. Sie müssen ihnen nur eine schöne andere Unterkunft (sogenanntes Bienenhotel) basteln. Sie werden in wenigen Stunden bis Tagen von alleine umgesiedelt sein, da der alte Stock ja angegriffen wird. Seien Sie nur schnell genug, damit der Glumbumbel nicht einfach mit einzieht. Aber er ist in der Regel etwas langsamer und schwerfälliger, er wird nicht direkt mitbekommen, dass alle Bienen ausgezogen sind.

Jetzt müsste Ihr Garten und/oder Bienenstock wieder glumbumbelfrei sein.

Ihr Gilderoy

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⏰ Last updated: Sep 21, 2020 ⏰

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Gilderoy Lockharts Ratgeber für Schädlinge in Haus und HofWhere stories live. Discover now