Kapitel 9

256 22 5
                                    

Pov Draco

Es war früher Abend und Draco kam gerade aus der Bibliothek, wo er, in einem Buch für Kräuterkunde etwas nachschlagen hatte, als Pansy um die Ecke bog. Als sie ihn sah, lächelte sie und schritt zügig auf ihn zu. Draco lächelte träge, er war müde und wollte einfach nur Blaise seine Gefühle für Harry anvertrauen. Er wusste, dass er mit jemanden darüber sprechen musste. Blaise war sein bester Freund und Draco wusste, dass dieser ihn verstehen würde. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Pansy bei ihm ankam und ihn umarmte. Draco, überrascht von dieser Geste, versteifte sich kurz, legte seine Arme dann aber auch um Pansy und drückte sie kurz. In den letzten Tagen war Pansy nicht mehr so anhänglich wie sonst und Draco sah sie langsam als gute Freundin an. Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, sah Pansy zu ihm hinauf und meinte dann: „Also, Draco, was ich jetzt tun werde ist, um meine Gefühle klarzubekommen. Also bitte erschreck dich nicht." 

Bevor Draco etwas sagen konnte, stellte sie sich leicht auf die Zehenspitzen, umfasste sein Gesicht und küsste ihn auf den Mund. Überrascht von der Situation, wusste Draco nicht was er tun sollte und kurz darauf löste sie sich wieder von ihm. Aus den Augenwinkeln sah Pansy Harry wie erstarrt in ihrer Nähe stehen, anscheinend hatte er den Kuss gesehen, doch sie dachte sich nicht viel dabei. Sollte der Auserwählte doch denken was er wollte. Draco, der immer noch verwirrt war sah Pansy fragend an.

 „Was war das denn? Pansy, du weißt doch, dass ich nichts für dich empfinde." Pansy nickte und setzte mit ihrer Erklärung an. 

„Das weiß ich. Wie du wahrscheinlich weißt, war ich seit der ersten Klasse in dich. Doch seit ein paar Wochen empfinde ich einfach nicht mehr dasselbe in deiner Nähe wie früher. Deshalb wollte ich mir einfach klar über meine Gefühle werden." 

„Und hat es etwas gebracht?" fragte Draco lachend. Er empfand die Situation als äußerst lustig. Pansy nickte und wurde rot. 

„Ja, ich glaube ich bin verliebt" meinte sie dann nach kurzem Zögern. „Aber doch nicht etwa in mich", fragte Draco belustigt. Jetzt lächelte Pansy. 

„Nein, nicht in dich. Ich finde Blaise ziemlich süß" antwortete sie dann. Draco sah sie gespielt entrüstet an.„Ich verstehe zwar nicht wie man sich von mir in Blaise verlieben kann, aber ich werde dir helfen." Pansy kicherte. 

„Du bist zu gütig. Es tut mir leid, dass es zu dem Kuss kommen musste, aber nur so konnte ich mir meiner Gefühle klar werden" Draco schüttelte den Kopf. 

„Schon gut, ich denke, ich bin mir meiner Gefühle dadurch noch sicherer geworden", meinte er nur. Er fasste sich ein Herz und fuhr dann fort: „Ich bin nämlich schwul und habe mich in..... Harry Potter verliebt." Er hatte es zwar nicht vorgehabt, Pansy sofort davon zu erzählen, doch es fühlte sich richtig an. Doch anstatt erstaunt zu sein, lächelte Pansy. 

„Das dachte ich mir schon, du hast 99% deiner Schneebälle auf ihn geworfen und deine Blicke sagen alles. Ihr wärt ziemlich süß zusammen." Dass Harry ihren Kuss wahrscheinlich mitbekommen hatte, hatte sie schon wieder vergessen. Draco wurde rot und er umarmte seine Freundin dankend. Zusammen gingen sie in Richtung Gemeinschaftsraum, während sie austüftelten, wie Pansy Blaise für sich gewinnen konnte.

Pov Harry

Nachdem Harry den Kuss zwischen Pansy und Draco gesehen hatte, war er sofort in den Schlafsaal gerannt und hatte sich in seinem Bett verkrochen. Hermine und Ron hatten ihm zwar hinterher gerufen was denn los sei, doch Harry hatte sie ignoriert. Er verstand nichts mehr. Zuerst kam Draco ihm immer näher und machte ihm sogar die Hoffnung, er würde seine Gefühle erwidern und dann küsste er Pansy! Harry spürte einen Stich und einzelne Tränen rannen über seine Wangen. Plötzlich hörte er die Tür aufgehen.

 Als er aufsah, sah er Ron und Hermine hereinkommen. Sie sahen ihn besorgt an und Hermine setzte sich vorsichtig auf sein Bett. „Harry, ist alles in Ordnung? Ist etwas passiert?" fragte sie und reichte Harry aus dem Nichts ein Taschentuch. Harry nahm es dankend an und fing dann an zu erzählen, was er eben gesehen hatte. Von Minute zu Minute weiteten sich Hermines Augen immer mehr und Rons Gesicht wurde immer finsterer. Als Harry geendet hatte, rutschte Hermine zu ihm und umarmte ihn fest. Ron aber fing an im Zimmer herum zu tigern. „So ein Schwein, ich wusste, dass man ihm nicht trauen kann! Na, wartet der wird was erleben! Einfach so mit deinen Gefühlen zu spielen!", rief er und sein Hals färbte sich fleckig. Er wollte schon zur Tür gehen, doch Harry hielt ihn zurück. „Lass, Ron, dass hilft nichts. Wenn er nichts für mich empfindet, dann ist das wohl so", sagte er tonlos und starrte an die Decke. Auch Hermine schüttelte den Kopf. „Harry hat Recht. Wir können nichts gegen Dracos Gefühle unternehmen. Wenn wir etwas für dich tun können Harry, dann sag es", sagte sie mitfühlend und stand auf. Ron, dem es anscheinend schwerfiel, Draco einfach so davon kommen zu lassen, ballte seine Fäuste, nickte dann aber und umarmte Harry kurz. „Wie Mine schon gesagt hat, Harry, wenn du was brauchst, ruf uns einfach." Harry nickte dankend. Als seine beiden Freunde wieder gegangen waren, drehte er sich auf den Rücken und schloss die Augen. Er wollte den Tag einfach vergessen. Nein, am liebsten wollte er Draco vergessen. Er hustete und schlief kurz darauf ein. 

Drarry- More than just enemies?Where stories live. Discover now