Kapitel 5

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Verdammte Scheiße!
Wo ist mein Tagebuch? Wie eine Verrückte lief ich durch mein Zimmer um alle Sachen zu packen. Gleichzeitig bemühte ich mich so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Die Darkorna hatten ein sehr gutes Gehör. Im Gegensatz zu mir, manchmal wünschte ich mir wirklich hören zu können. Das Meeresrauschen, welches in Bücher als so wunderschön beschrieben wird, die Musik, der Klang von Regentropfen. Diese kleinen Geräusche machen das Leben aus.

Ich schloss kurz die Augen und dann den Rucksack. Jetzt werde ich endlich entkommen.

Ich nahm eine Haarklammer aus der Box unter meinem Bett und ging zuversichtlich zur Tür. In Filmen klappt das ja auch ständig! Nach einer Zeit. die mir unendlich vorkam, hatte ich es geschafft die schwere Tür zu öffnen und die Riegel zu lösen. Ich blickte auf den Gang und es sah einigermaßen ruhig aus.

Vorsichtig schlich ich den Gang entlang. Ich hatte keinen Plan wo ich hingehen sollte, wenn ich es aus der Villa Kongur geschafft habe. Doch dieser Gedanke war momentan irrelevant.
Ich würde frei sein sobald ich nicht mehr hier währe. Mein Leben würde sich zum besseren wänden.
Hoffentlich.

Ich lief durch das ganze Haus um den Stellen, an denen es wahrscheinlich war, jemanden zu begegnen zu meiden. Das Haus war groß und ich musste häufig anhalten und mich verstecken, sobald ich die Vibration von Schritten auf dem Fußboden vernahm.

Allerdings konnte nichts meinen Tatendrang stoppen. Dachte ich. All diese Dinge die mir in diesem Haus so vertraut vorkamen, waren mir plötzlich fremd. Mir fiel außerdem auf, dass in diesem Haus kein bisschen von mir steckte. Damit meine ich, dass hier keine gemalten Bilder, Fotos von mir oder ein paar meiner Sachen sind. Diese Tatsache war erschreckend. Das Haus sähe ,wenn es mich nicht gäben würde oder ich nicht hier wäre, genau gleich aus. In mir bahnte sich wieder dieses Gefühl an das ich meinen Vätern egal geworden bin.
Vielleicht war ich es auch schon immer?
Vielleicht haben sie mir die Liebe und Fürsorge auch nur vorgespielt?
Nur warum sollten sie das tun?

Vollkommen in meinen Gedanken versunken bemerkte ich nicht wie ich an einer offenen Tür vorbei lief und sich darin einige Darkorner tummelten. Ich bemerkte sie im gleichem Moment wie sie mich und innerhalb einer Sekunde fing ich an zu rennen.

Ich gab alles und meine Beine flogen quasi über das Parkett. Ich rannte und rannte egal wohin, Hauptsache raus. Weg aus dieser Hölle die sich auch mein Leben nennt. Das mein Verstand mir sagte das ich gegen Darkorner nicht den Hauch einer Chance habe ignorierte ich einfach. Auch wenn ich niemals entkommen könnte, will ich dennoch bis zur letzten Sekunde gekämpft haben.

Mit diesem Gedanken spornten ich mich an weiter zu laufen, doch bevor ich auch nur das Ende des Flures erreichen konnte, waren sie da.
Es fühlte sich an wie ein kräftiger Schlag (in gewisser Weise war es das auch, da ich grade von einem Darkorner mit Superkräften umgenietet wurde).

Ich wurde hochgehoben und in dieser Sekunde wusste ich das es aus war.

Mein Kampfwille war hoffnungslos verschwunden und der Frust überrollte mich. Tränen liefen meine Wangen hinunter, ich wollte schreien doch es kam kein Ton über meine Lippen.
Die Vernunft, welche ich grade noch verdrängt hatte meldete sich mit einem gehässigen „Ich habe es dir ja gesagt" wieder.

Mein Leben war grade zerstört. Ich würde es niemals aus eigener Kraft schaffen hier zu entkommen, egal wiesehr ich es auch wollen würde.

Anthea Aquarius (Alea Aquarius FF)Where stories live. Discover now