29. Gegensätze

242 16 3
                                    

YUNO POV.

Eine Stunde ist vergangen und ich komme immer noch nicht dazu einzuschlafen.

(v/n) redet im Schlaf. Ihren Wortfetzen nach zu urteilen durchlebt sie gerade einen Albtraum.

Auf einmal höre ich ein Schluchzen und ich drehe mich daraufhin zu ihr um.

,,(v/n)...?", flüster ich fragend nach ihr, doch bekomme keine Antwort. Sie ist mit dem Rücken zu mir gedreht.

Ich versuche keine Gedanken darin zu verschwenden und lege reflexartig meine Hand auf ihrem Rücken ab, um sie zu beruhigen. Mir wird dann aber bewusst, dass (v/n) es nicht wollen würde, weswegen ich mich wieder von ihr weg drehe. Daraufhin lässt das Schluchzen von ihr plötzlich nach und ich kann endlich ungestört einschlafen.

Jedoch kriege ich immer noch kein Auge zu, obwohl ich müde bin. Ich drehe mich wieder zu ihr und ohne nachzudenken spreche ich aus: ,,Ich kann es nicht ausstehen, dich so traurig zu sehen."
Anschließend drehe ich mich wieder weg von ihr und zwinge mich zu schlafen. Jedoch werde ich von einer anderen Sache noch geplagt...

(V/N) POV. / Der nächste Morgen

Die Sonnenstrahlen scheinen durch das Fenster auf mein Gesicht, weswegen ich wach werde. Langsam öffne ich meine Augenlieder und finde mich in einen der peinlichsten Augenblicke meines Lebens wieder, mit dem ich hätte rechnen sollen.

Mein Körper hat sich an Yunos Rücken angeschmiegen.

Voller Abneigung Rolle ich weg von ihm und knalle hart auf dem Boden ab.

,,Autsch!", entgegnet es mir vor Schmerz.

Ich stehe auf und reibe mir dabei an meinem vor schmerz pochendem Rücken und gehe Richtung Badezimmer. Dabei bemerke ich wie die Kissen, welche als eine Art Mauer zwischen uns dienen sollten, alle auf dem Boden liegen. Währenddessen schaue ich auch kurz zu Yuno rüber, der aber zum Glück immer noch seelenruhig an der Stelle schläft. Fast schon zu Ruhig, dafür, dass es so hell geworden ist.

Ohne mir länger darüber Gedanken zu machen trete ich in das Badezimmer hinein und mache mich fertig. Währenddessen muss wohl Yuno aufgewacht sein, denn als ich wieder zurück in das Zimmer rein spaziere, huscht er düster an mir vorbei, ins Badezimmer rein. Dabei hat er mich nicht mal begrüßt ...oder wenigstens angesehen.

Hat er etwa wegen mir schlecht geschlafen und ist deswegen jetzt so schlecht drauf?? Aber dann hätte er doch auch was dagegen tun können. - Man, die Kissen zwischen uns haben echt nichts gebracht! Wie soll ich ihn nun normal begegnen?

Um mich von meinen Gedanken abzulenken, packe ich meine Sachen in einem Rucksack zusammen und richte das Bett neu.

Ich höre wie Yuno aus dem Badezimmer rauskommt, doch ich bleibe mit dem Rücken zu ihm gedreht. Es ist mir nämlich zu unangenehm ihn jetzt noch zu sehen.

,,(v/n) lass uns zurück zur Hauptstadt fliegen.", entgegnet er mir ohne Umschweife.

Vor Schock höre ich auf zu packen, als hätte seine kalte Stimme mich erfroren.

Ist das ein Scherz?
Das muss ein Scherz sein!
Aber Yuno macht von sich aus nie Scherze...

,,Auf gar keinem Fall! Diese Chance dürfen wir uns nicht entgehen lassen! Wieso hast du jetzt überhaupt deine Meinung geändert?", ich blicke ihn zögerlich an und bemerke daraufhin seine dunklen Augenringe, weshalb ich verstumme.

,,Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht und bin auf dem Entschluss gekommen, dass wir auf eine Falle treffen werden. Sie werden auf uns vorbereitet sein."

,,Ja, aber-"

,,Wir haben unsere Mission erfüllt. Wir wissen nämlich, dass sie sich in dem vermutenden Standort befinden. Der König der Magier wird wissen wie er mit dem Rest verhandeln will.", er schaut mich hoffnungsvoll an, doch ich will mich nicht mehr weiter dazu äußern. ,,Lass uns zurück gehen, (v/n)."

,,Du lügst...", murmel ich unweigerlich von mir, während er mich skeptisch ansieht. Seine Aura hat sich nämlich während des letzten Satzes verändert. ,,Du willst ohne mich weiter gehen!"

,,Deine Magie hat sich gut weiter entwickelt.", komplimentiert er mich plötzlich, doch interessieren tut es mich wenig. Er will doch jetzt nur vom Thema ablenken!

,,Wie kannst du nur mich täuschen wollen?! Sally wollte sich eigentlich nur mit MIR treffen. Ich habe schon Risiken begangen, indem ich euch von ihrem Deal erzählt habe und nun versuchst du mich wegzudrängen, damit du den Helden spielen kannst! Ist dir der Titel als König der Magier aufzusteigen etwa so wichtig?", ströme ich vor Wut und atme tief Luft ein, als ich zu Ende spreche.

,,(v/n) ich habe nicht ansatzweise an mein Ziel gedacht, während ich uns diesen Plan kreiert habe. Mir geht es um deine Sicherheit. Ich kann es nicht riskieren, dass du in Gefahr gerätst."

,,Yuno, hier geht es aber nicht um mich oder dich, sondern um meine Eltern, die vermutlich in Gefahr sind. Wenn es nur eine kleine Chance gibt sie zu finden, dann werde ich sie nutzen. Auch ohne deine Hilfe.", er antwortet darauf nicht und schaut mich nur schweigsam mit einem ernsten Blick an. Doch das gebe ich mir nicht länger.

Ich nehme mein Rucksack und verlasse verärgert und gleichzeitig auch enttäuscht das Zimmer.
Da treffe ich auch gleich in einem unpassendem Moment auf eine der Mitarbeiterinnen des Ryokans, die sich zu mir bewegt.

,,Guten Morgen, hat Ihnen der Aufenthalt gefallen?"

,,Ja... Der Onsen hier hat mir besonders gefallen.", antworte ich knapp und versuche mich dabei an sie vorbei zu schleichen, jedoch stellt sie mir neugierig die nächste Frage: ,,Warum sehen Sie denn so betrübt aus? Haben Sie sich mit Ihrem Ehegatten gestritten?"

,,Mein Ehegatte?", frage ich verwundert, bis mir kurz danach unsere gestrige Notlüge für den Rabatt eingefallen ist, und lache daraufhin nervös. ,,N- Natürlich, mein F- Freund. Nein, zwischen uns ist alles Gut, würde ich sagen. Wir wollen jetzt unsere Reise fortführen und verlassen jetzt das Ryokan."

Die Tür hinter mir öffnet sich plötzlich und niemand anderes als Yuno tretet heraus. Wenn man schon vom Teufel spricht. Er tauscht irritiert die Blicke zwischen mir und der rot gewordenen Dame, bis ich ihn am Arm nehme, um der Situation zu entfliehen. Mit einem aufgesetzten Lächeln verabschiede ich mich dann von der Dame, die mir auf einmal grimmig hinterher guckt.

Wir laufen die Treppen runter und ich nehme meine Hände weg von ihm, als sie nicht mehr in unserem Blickfeld war. Bei der Theke angekommen bezahlt Yuno unsere Unterkunft, wir tauschen unsere Schuhe zurück und verlassen daraufhin das Ryokan.

Während ich versuche ihn stur zu ignorieren, fängt er an das Gespräch von eben wieder aufzurollen: ,,Hör mir zu (v/n). Was du tun willst ist zu riskant und dass du eigensinnig handeln willst, macht die ganze Sache nur noch schlimmer."

,,Weißt du, es ist nett dich mal längere Sätze sprechen zu hören, aber gerade kotzt mich das nur an. Wenn du mir nicht helfen willst, dann geh alleine zurück und erstatte dein dämlichen Bericht. Ich werde das fortführen, was ausgemacht war.", beharre ich engstirnig darauf und nehme mein Besen, um hoch zu fliegen.
Plötzlich wendet sich der Wind gegen meine Magie und lässt mich zurück drehen, sodass ich vor Yuno in die Knie falle.

,,Du hast deine Magie gegen mich verwendet!", verurteile ich ihn direkt und werde nur noch zorniger durch sein arrogantes Verhalten. Darauf entgegent er aber wiederum: ,,Du hast mir keine Wahl gelassen.", und zuckt dabei kurz mit den Schultern. ,,(v/n), du kannst noch nicht mal richtig Bogenschießen. Selbst deine Waffe wird dir zum Nachteil fallen."

,,Was redest du da? Du hast mir doch gestern beigebracht, wie es geht und es hat auch geklappt. Hast du ja selber gesehen.", widerspreche ich ihm, woraufhin er einen lauten Seufzer raus haut.

Ich stehe vom Boden auf und klopfe dann meine Knie sauber. Währenddessen nimmt Yuno mein Bogen von mir weg und fordert mich plötzlich mit einem ernsten Ausdruck in der Stimme heraus: ,,Ein Treffer und ich werde mich deinem bizarren Plan hingeben."

~~~~♧~~~~

𝐅𝐀𝐋𝐋𝐄𝐍 𝐀𝐏𝐏𝐋𝐄┇𝐘𝐮𝐧𝐨 𝐱 𝐑𝐞𝐚𝐝𝐞𝐫┇ᴮˡᵃᶜᵏ ᶜˡᵒᵛᵉʳ ᶠᶠOnde as histórias ganham vida. Descobre agora