𝐅𝐀𝐋𝐋𝐄𝐍 𝐀𝐏𝐏𝐋𝐄┇𝐘𝐮𝐧𝐨 𝐱 𝐑𝐞𝐚𝐝𝐞𝐫┇ᴮˡᵃᶜᵏ ᶜˡᵒᵛᵉʳ ᶠᶠ

30. Die Herausforderung

Ich stehe vom Boden auf und klopfe meine Knie sauber. Währenddessen nimmt Yuno den Bogen von mir weg und fordert mich plötzlich mit einem ernsten Ausdruck in der Stimme heraus: "Ein Treffer und ich werde mich deinem verrückten Plan hingeben."

"Was soll ich denn treffen?", frage ich überrumpelt und schaue um mich herum, daraufhin antwortet er: "Dein Ziel werde ich gleich aussuchen. Lass uns erst ein Stück weiter gehen."

Trotzig folge ich ihm und wir gehen auf ein Ort zu, an denen mehrere Laubbäume zu sehen sind.
Bevor er sich ein Ziel aussucht, stelle ich ihm die Frage: "Was passiert eigentlich, wenn ich nicht treffen sollte?"

"Dann wirst du dich meinem Plan hingeben.", daraufhin zeigt er mit dem Finger auf einem Baum, dass mit einer Zahl markiert ist. ,,Triff die Zahl an dem Baum. Das sollte genug Spielraum für dich hergeben."

"Wie viele Versuche habe ich?"

"Einen.", antwortet er knapp und ich merke, wie meine Nervosität hoch kommt, so dass meine Hände unkontrolliert anfangen zu zittern.

In dem Moment, wo Yuno mir den Bogen überreichen will, bemerkt er wohl gerade, wie ich mit meinen Händen zu kämpfen habe. Er zieht ruckartig meine Hände in seine und lässt den Bogen auf dem Boden liegen.

"Was wird das?", antworte ich überrascht und spüre die Wärme in meinen Wangen hochkommen.

"Du hast Angst.", gibt er nichtssagend von sich, woraufhin ich skeptisch schaue.

"Habe ich nicht. Ich bin jetzt nur nervös geworden, dadurch, dass ich nur einen Versuch habe."

"Das meine ich nicht.", ertönt es von ihm, dabei verstärkt sich der Druck seiner Hände. "Du hast während der Nacht geweint."

"Ich habe was?", schrecke ich auf, daraufhin sagt er aber nichts mehr, jedoch schaut er mir tief in die Augen rein, um wohl auf eine Reaktion von mir abzuwarten. "Nun... Das kann ich mir jetzt selber auch nicht erklären. Habe ich denn irgendwas gesagt oder... getan?"

"Nichts, was mir jetzt aufgefallen wäre.", antwortet er, woraufhin ich erleichtert ausatme. Denn somit war er noch am schlafen, als ich... die Grenze überschritt.

Er redet weiter: "Dir muss wohl im Unterbewusstsein auch klar sein, dass dein Plan absurd ist."

"Ja, ich weiß das! Mir bleibt aber nix besseres übrig. Das ist meine einzige Spur und Chance endlich etwas über meine Eltern herauszufinden.", gebe ich hoffnungsvoll von mir und erinnere ihn: ,,Du hattest mir mal vor kurzem versprochen gehabt, mir dabei zu helfen sie zu finden. Falls du dich erinnerst. Nun wenn du so viel Angst hast, dann musst du es auch nicht mehr einlösen."

Bevor ich ihn zu Wort kommen lasse, ziehe ich meine Hände weg von ihm und hebe den Bogen auf.

"Sieh Gut hin, Yuno."

Mit einem diesmal sicheren Gefühl spanne ich ein Pfeil an und versuche so Gut es geht, die Position, welche Yuno mir gestern beigebracht hatte, nachzumachen. Ich lasse dann den Pfeil los, doch ich sehe schon wie dieser nach unten sinkt, weswegen ich anfange zu verzweifeln. Bevor der Pfeil jedoch auf dem Boden landet, spüre ich einen sehr starken Wind in unsere Richtung ziehen, so dass der Pfeil mitgezogen wird und gegen die markierte Zahl am Baum stößt.

"Wie ist das nur möglich?", frage ich fassungslos und drehe mich zu Yuno. ,,Wieso hast du mir geholfen?"

"...Brauche ich dafür einen Grund?", gibt er nach einem kurzen Moment von sich und starrt dabei, mit gekreuzten Armen, zur Seite.

"A- Aber was wird jetzt aus der Abmachung?"

"Du hast getroffen. Wir ziehen dein Plan durch.", sagt er plumpt und verhält sich so, als wäre nie was davor geschehen. Doch ich belasse es nicht dabei und hacke weiter nach:
,,Aber ohne deiner Magie hätte ich verloren! Du hast dich die ganze Zeit gegen diesen Plan gewendet! Das macht doch alles keinen Sinn!"