Kapitel 3

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"Ryder? Du kommst heute doch auf die Party, oder? Allein geh ich da sicher nicht hin. Außerdem müssen wir Sena noch überreden. Da brauch ich deine Hilfe sonst denkt sie vielleicht noch ich nehm sie dahin mit und verschwinde dann!" Aus der Küche dringen höchst verdächtige Geräusche zu uns. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. "Wenn Jason kocht, betritt man die Küche am besten nicht ohne Schutzbrille und hält mindestens 5 Meter Abstand." Schmunzelnd folge ich ihm ins Schlachtfeld. Und tatsächlich, die Küche kam einem Kriegsschauplatz gleich. Mit Jason in der Mitte, welcher wie der einzige überlebende wirkt. Überall pickte Teig, Mehl oder Butter. Sogar Ryder war jetzt schon damit voll, obwohl er gerade erst wie ich hereingekommen ist. "ähm..? Ist das normal?" Gleichzeitig nickte Ryder während Jason den Kopf schüttelt. "Gar nicht war. Warte nur bis du es probiert hast, ich bin ein hervorragender Koch." Der Blondhaarige schaut belustigt und ungläubig zu seinem Freund. "Halt dir einen Kübel bereit, Sena. Du wirst ihn brauchen!" Jason schüttelte nur den Kopf und meinte wir sollen uns hinsetzten.

Erstaunlicherweise waren die Pancakes wirklich lecker. Und mit Nutella und Banane dazu genau das was ich an einem Samstagmorgen gebraucht habe. "Also wie war das jetzt mit der Party am Abend?" Verwundert schaut mich mein Gastbruder an. Wir mussten ihn erst aufklären das wir schon das Vergnügen miteinander hatten. "Sena, ich wollte nicht." "Schon gut!" schnitt ich ihm das Wort ab. Er brauchte sich nicht zu entschuldigen, wenn er vor hatte das ich mich hier einlebe, selbst wenn die Mission hinter meinem Rücken stattgefunden hat. "Ich hatte eigentlich nicht vor direkt feiern zu gehen. Aber warum auch nicht. Ich muss neue Leute kennenlernen und das scheint die schnellste Möglichkeit zu sein!"

Damit schienen sich die Jungs zufriedenzugeben. Ich wusste das meine Entscheidung richtig ist. Allerdings war ich trotzdem nervös. Nach dem Frühstück haben wir alle zusammengeholfen die Küche wieder anschaulich zu machen. Die Jungs haben noch ein bisschen über irgendeinen Boxkampf geredet. Vielleicht werde ich sie mal fragen, ob sie es mir zeigen können. Probieren will ich das nämlich schon ewig, es hat sich nur nie ergeben. Gegen Nachmittag stieg meine Nervosität immer weiter an. Ich wollte nicht gleich an meinem wirklichen ersten Tag einen schlechten Eindruck hinterlassen. Also nahm ich mir Zeit mich fertig zu machen.

Ich hatte mir ein schwarzes Kleid rausgesucht. Es war bis zur Taille eng anliegend und fiel dann locker und endete etwas über meinen Knie. Der Ausschnitt war nicht alt zu tief, allerdings hatte das Kleid keine Träger was mir etwas Sorge bereitet. Ich habe etwas Mascara und durchsichtigen Lipgloss aufgetragen. Meine Haare fielen mir in sanften Wellen über die Schultern und dazu trug ich Pumps mit etwas höherem Absatz. Jetzt stand ich hier vor meinem Spiegel und schaute mich unsicher an. "Schultern zurück, Brust raus, Kopf gerade. Sonst fällt dir deine Krone noch runter. Du siehst fantastisch aus Sena. Trau es dich auch den anderen zu zeigen!" spiegelt sich Nadines Stimme in meinem Kopf wieder. Sie würde mir jetzt aufmunternd zulächeln auf den Po schlagen und mich derart zu Lachen bringen bis mein Make-up schon fast wieder verschwimmt.

Also tat ich genau das ich richtete mich auf und marschierte vorsichtig die Stufen hinunter. Als Ryder mich sah pfiff er laut. "Jason da wirst du eine Menge zu tun haben, wenn du sie heute für dich behalten willst!" Dieser verdrehte nur die Augen. "Was mein lieber Freund eigentlich damit sagen möchte: Du siehst fantastisch aus!" Dankend nicke ich den beiden zu. Wir steigen in eine mindestens genauso teure Kiste wie ich sie gestern gesehen habe und fahren in die Nacht hinein.

Als wir bei einem etwas kleinerem Haus als dem von uns ankommen, dröhnt mir der Bass schon derart in den Ohren das ich gar nicht aussteigen will. Ein paar Leute rempeln mich bereits im Vorgarten an und nuscheln ein betrunkenes "Tsuldigung." Es war gerade mal 21 Uhr!! Jason zieht mich weiter ins Haus. Die erstbesten drücken mir einen Plastikbecher in die Hand. Ich sehe zu wie die Jungs ihre gleich leeren. Verunsichert schaute ich auf meinen herab, irgendein Gefühl hielt mich davon ab es ihnen gleichzutun.  Ich halte meinen Ryder entgegen. Eine verwirrte Falte taucht zwischen seinen Augenbrauen auf. Sie lässt ihn eine spur älter und reifer aussehen, tut seiner Attraktivität aber keinen Kratzer an. "Ich hol mir lieber selbst was!" erkläre ich kurzerhand bevor ich mich auf die Suche nach etwas zu trinken mache. In der Küche war eine kleine Bar aufgebaut. Von der Hälfte hatte ich keine Ahnung was es überhaut war. Ohne bedenken gieße ich mir das erste was ich zu greifen bekomme in meinen Becher. "Hey! Machst du dir sowas auch lieber selbst?" Eine kleine Blondine, mit Teddybären braunen Augen lächelt mir zu. "Ich gehe gern auf Nummer sicher." "Geht mir genauso, wer weiß schon so genau was denen durch den Kopf geht. Ich bin Katherina, aber nenn mich ruhig Kate das macht die Sache etwas einfacher." "Asena, aber die meisten nennen mich Sena." Ohne Worte bedeutet sie mir ihr aus der Küche zu folgen. "Was bringt dich hier her?" Das war eine verdammt gute Frage. Es ging alles so schnell, dass ich gar nicht die Chance hatte es richtig zu verarbeiten. "Ich mache ein Auslandsjahr." War die erste und beste Antwort, die mir eingefallen ist. "Gott, sena. Wo warst du. Ich hab mir schon sorgen gemacht." Nicht das schon wieder. Die ganze Zeit versuchte ich nun schon nett und höflich zu sein. Ich würde nie gemein und frech ohne gute Begründung sein. Aber ich hatte schon die ganze Zeit ein komisches Gefühl, was ihn anbelangt. Und der Alkohol gab mir den letzten Kick. "Und warum Jason? Du kennst mich doch nicht einmal." Platzte es plötzlich aus mir heraus. "Darum geht es nicht aber ich kannte deine Schwes.." Ich warf ihm meinen besten Killerblick zu. Wenn er jetzt weiter reden würde kann ich für nichts mehr garantieren. Offensichtlich hatte er ihn richtig gedeutet denn ohne weiter zu sprechen drehte er sich um und ging. "Du kennst Jason Lancaster?" Kate klang ganz aufgeregt und übermütig. Warum verstand ich nicht. Ich wollte mich aber gerade auch nicht darum bemühen. "Entschuldige mich bitte mal!" Ich leerte was auch immer mit einem Schluck. Die Flüssigkeit brennte in meinem Hals. Nachdem ich mir noch zwei davon besorgt hatte beschloss ich tanzen zu gehen. Ich schwang meine Hüften zur Musik und bemerkte schon bald die stickige Luft, welche mich beim hereinkommen so genervt hatte gar nicht mehr. Ich schalte ab. Alles was mich verunsichert, verletzlich macht. All die Sachen, an welche ich jetzt nicht denken wollte. Der Alkohol macht dies erstaunlich einfach. Ich kann mich nicht mehr erinnern mit wie vielen Leuten ich schon getanzt hatte als wie aus dem nichts zwei Hände meine Taille umschlingen und mich umdrehten. Es war der Typ, welchem ich zuhause über den Weg gelaufen bin. Wie war nochmal sein Name. Noah? Nemo? Das brachte mich wie bescheuert zu Lachen. Ich schmiege mich noch etwas mehr an ihn, obwohl das keinen Unterschied mehr macht. Kein Blatt hätte sich mehr zwischen uns drängen können. Im nüchternen zustand hätte ich mich so etwas nie getraut. Es passte nicht zu mir. Obwohl ich zugeben muss das es mich schon länger gereizt hat. Aber was soll ich sagen ich halte nicht viel aus. Wir tauschten kein einziges Wort miteinander. Unsere Körper wussten genau was sie wollten. Mir entwich ein leises Quicken als er seine weichen Lippen auf meine Haut am Hals presst. Meine Atmung beschleunigte sich schlagartig. Hungrig erkundet er meine Haut und lässt mich unter seinen Berührungen zittern. Währenddessen ließ ich meine Hände über seine Brust wandern. Verdammt, der wusste genau einzusetzen was er hatte. Als der Unbekannte eine besonders sensible Stelle gefunden hat, saugt er daran. Um ein Stöhnen zurückzuhalten beiße ich mir leicht auf die Unterlippe. Wie als wüsste er genau was ich versuche, lässt er jetzt auch noch seine heiße Zunge über die strapazierte Haut gleiten. Ein leises, lustvolles stöhnen entgleitet mir. Ich kann sein schmunzeln auf meiner Haut spüren. Keine Sekunde später lässt er mich los, verschwindet in der Menge und lässt mich schweratmend zurück.

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⏰ Last updated: Apr 16, 2022 ⏰

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