Hundert Monde und ein Stern
Eine Collage aus verschiedenen Gedichten
Einst wollte ich, verirrt im Dickicht seichter Poesie
Eine Dichterin bloß unter vielen sein
Doch unser blühend' Erdenreich neue Träume mir verlieh
Und meine Lyrik schien geschmiedet wie der feinste Edelstein
Als Wanderin im Paradiese süßem Glücke hingegeben
Erstarb die Untauglichkeit und erwachte der Stolz
Wo Strophen seitdem mystisch klingend hinaus zum Walde streben
Erspürte tief im Innern ich zuvor mein Herz aus Holz
Dessen wegweisendem Feuer waren vielerlei Funken
In abertausend Farbnuancen sanft entsprungen
Obgleich ich mich mitunter wähnte schrecklich schlafestrunken
Wenn geschäftige Gedanken manchen Kreuzreim sich ersungen
Sogar mondhelle Grüße zur magischen Nacht
Hab' in Jahren der Muße ich gern überbracht
Sobald sich stets verhüllt in bläulich-schwarzen Garderoben
Lichte Sternenwälder hoch über mir erhoben
Bis heute schaffen Jahreszeiten Inspiration
So lockt der Winter mit dem wiederkehrenden Versprechen
Auf des Schimmels Rücken allem Tristen entfloh'n
Über versunkene Felder weit vorzupreschen
Zarte Krokusse staunen, auf Leben erpicht
Wenn allerorts es nach holdem Frühling duftet
Und Madame Eitelkeit ihr rotes Haar zu Zöpfen flicht
Ihr Geheimnis wird erst im Gedichte gelüftet
Solch milde Klänge, gleich einem lieblichen Flüstern
Erfüllen mein Werk, meist mitteilsam und doch auch schüchtern
Schweifen gar durch jene der Zeit entrissenen Sphäre
Wie salziger Atem fernab brodelnder Meere
Entschwunden ist derweil jedes ungedruckte Wort
Denn wild wogende Wellen von immenser Stimmgewalt
Tragen Ideen alter Tage zuhauf mit sich hinfort
Bis Sinnhaftigkeit im Dunst des Vergessens verhallt
Als Sandkörnchen im großen Weltgetriebe
Kann ich bloß Jahre im Kleinen gestalten
Und Lyrik, durchdrungen von Wesensart und Liebe
Zeiten hindurch höchst kraftvoll entfalten
Gewiss ist dies kein Epilog und nicht des Reimes Ende
Es trägt doch jede Dichtung einen Neubeginn im Kern
Ungeachtet auch, wie sehr mein Leben sich noch wende
Schwärm' ich von hundert Monden und einem hellen Stern
(2024)
Siehe auch "Magischer Wintereinbruch", "Wanderin im Paradiese", "Herz aus Holz", "Nächtliche Wildnis", "Mondhelle Grüße", "Die Nacht", "Winterglück", "Vorfrühling", "Madame E...", "Nordische Gedankenreise", "Sprache des Meeres" und "Zeiten hindurch".

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Gesammelte Gedichte
PoesiaGesammelte Gedichte, die ich innerhalb des Zeitraums von 2012 bis 2024 verfasst habe. Nicht abgeschlossen, wird ständig erweitert.