16: Selber schuld!

2.7K 146 7
                                    

"Also es wird nicht klappen, meinte Herr Romano, weil wir euch das regeln lassen sollen und er weiß, dass du es da raus schaffst. Falls es doch noch schlimmer werden sollte, sie dich zum Beispiel ins Ausland verschleppen wollen oder so, dann können wir auf jeden Fall eingreifen!"
"Ja...so ungefähr ist das bei uns auch, Leo. Du sollst es erstmal alleine schaffen, da man später auch öfter in Schwierigkeiten kommt und nicht immer Hilfe erwarten kann, weil man nicht immer jemanden auf die Schnelle hat." Na toll, das waren ja super Neuigkeiten.
"Na ganz toll, super Nachricht!", beschwerte sich Leonardo und ich fing an zu grinsen. Wir haben das selbe gedacht.
"Warum grinst du so blöd?", fragte die eine Frau genervt, von der ich den verdammten Namen immer noch nicht kannte.
"Ich, ehm...habe...gerade an...ja...an Pizza gedacht!", sagte ich schnell. Echt jetzt? Pizza?
"Ja also, ich habe langsam auch Hunger und dann kommt es halt vor, dass ich an Essen denke."War ja gar nicht mal so eine blöde Ausrede. Allerdings ignorierte sie das völlig.

"Claudia, geh raus und schau mit Raul und Sergio nach, ob alles in Ordnung ist. Nicht, dass das Unwetter etwas zerstört hat. Marco, Franco und Clara, ihr bringt diese ganzen Papierstapel mal nach drüben und sortiert die. Ich werde hier auf die beiden aufpassen." Das Unwetter hatte endlich ein Ende genommen und alle schwärmten aus. Ich wollte auch laufen und meine Beine bewegen, ich konnte einfach nicht mehr sitzen.
"Ich muss mal", sagte ich nach ein paar Minuten, in denen ich mir einen groben Plan überlegt hatte.
Sie verdrehte die Augen und seufzte. "Hast ja nicht mal was getrunken, also wieso?"
"Das liegt so in unserer Natur, kann ich ja auch nichts machen! Kann ich jetzt gehen?"
"Na gut, bevor du mir hier alles nass machst." Sie kam auf mich zu und machte mich los, behielt dennoch einen starken Griff um meinen Arm. Sie führte mich zu einer Tür, die wohl zur Toilette gehörte. Es war so schön wieder ein paar Schritte zu tätigen.
"Nicht länger als drei Minuten! Ansonsten komme ich einfach rein, klar?" Streng sah sie mich an.
"Ja, ich beeile mich doch schon!" Zufrieden lächelte sie und sah mir zu, wie ich ins Bad trat. Es hatte ein Fenster! Wusste ich's doch! Schnell ging ich darauf zu und musste leider feststellen, dass es nur auf Kipp ging. Leonardo musste mir helfen.

"Leonardo! Hilfe. Fenster. Hinten. Aufmachen", sagte ich hustend, damit man nicht merkte, wie ich sprach.
"Alles gut da drinnen?", wurde ich von außen gefragt.
"Ja, alles bestens. Habe mich nur verschluckt!"
"Verstanden. Komme", hörte ich im linken Ohr.
Bald darauf tauchte sein Gesicht vor dem Fenster auf und ich war wirklich froh, nicht mehr alleine zu sein.
"Noch eine Minute!", kam es von der anderen Seite der Tür. Ich drehte meinen Kopf über die Schulter. "Ja doch!" Dann wieder zu Leonardo. "Bitte mach schnell!", flüsterte ich ihm zu. Er trat kräftig gegen das Fester und es knackte ein paar mal laut, bevor sich das Fenster endlich öffnen ließ.
"Was war das?", fragte die Frau jetzt angespannter. Jedoch antwortete ich dieses mal nicht und nahm mir einen kleinen Tritthocker neben dem Waschbecken und versuchte mich aus dem kleinen Fenster zu zwängen. Ich stemmte mich hoch und war schon halb draußen, da merkte ich, wie die Tür aufgemacht wurde und die Frau hinein stürmte. Verdammt!
"Hilf mir, Leonardo! Zieh an meinen Armen, bitte!"
Und er zog sofort, doch die Frau reagierte ebenfalls schnell und schon zog sie an meinen Beinen.
"Du bleibst schön hier!", sagte sie sauer und zog noch fester.
"Aua! Leute, dass ist nicht gerade angenehm! Könnten Sie vielleicht netterweise einfach loslassen?", fragte ich an die Frau gerichtet und zappelte mit den Beinen, um sie abzuschütteln.
"Halt die Klappe! Sergio kannst du vielleicht verwirren, mich aber nicht! Außerdem könnte dein Freund genauso gut loslassen!" Ich sah sie sauer über die Schulter an.
"Er. Ist. Nicht. Mein. Freund!!!" Ich riss einen meiner Füße los und trat sie so gut es ging. Ich traf sie im Gesicht, was sie etwas zurück taumeln ließ und ich nutzte das, um mich mit meinen Armen abzustützen und raus zu drücken. Mein Bauch tat weh und ich spürte einen kleinen brennenden Schmerz, als ich endlich draußen auf dem Boden aufkam. Ich hob mein leicht zerrissenes Shirt ein wenig an und musste leider feststellen, dass ich mir am Bauch so einige Schrammen geholt hatte. Einige davon bluteten schon und brannten ein wenig.
"Scheiße!", murmelte ich. Im nächsten Moment wurde ich von Leonardo weggezogen, wieder in den Wald hinein.

UndercoverKde žijí příběhy. Začni objevovat