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Kapitel 6

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Mittlerweile war es Freitag und heute würde meine zweite Rache folgen, von der Emily diesmal auch wieder Bescheid wusste. Wir beide standen vor dem Haupteingang und mussten noch etwas erledigen, bevor die zweite Runde starten konnte.

Ich legte gerade auf, da ich noch bei jemandem anrufen musste und sah Emily dann grinsend an. „In 20 Minuten ist es so weit."

Wir betraten bereits die Schule und gingen direkt in die Cafeteria. Kurz sah ich mich um und entdeckte Tyler an seinem Tisch. Ich musste mich normal verhalten, sonst würde auffallen, dass ich etwas geplant hatte. Emily und ich setzten uns also an den Tisch etwas weiter weg, aber dennoch mit perfekter Sicht auf Tyler.

Mag sein, dass meine Rachepläne nicht allzu nett waren, aber das sollten sie eben auch nicht sein. Ich wollte endlich mal die Zeit genießen, in der ich Spaß hatte mit jemandem und Tyler leiden musste. Ich wollte einfach, dass er anfing zu bereuen, was er und seine Familie uns angetan hatten.

Emily hatte ich nichts davon erzählt und das wollte ich auch nicht. Sie wusste zwar, dass mein Vater gestorben war, aber ich hatte ihr nicht gesagt woran das lag und Tyler hatte sie damit gar nicht erst in Verbindung gebracht, was auch besser war. Ich mochte Emily sehr, aber ich fand, dass diese Sache doch etwas zu persönlich war. Sie unterstützte mich jedoch dabei, da ich ihr erzählt hatte, dass Tyler mein Leben früher zur Hölle gemacht hatte. Mehr musste sie gar nicht wissen und schon war sie dabei gewesen.

Und ich war komischerweise froh darüber, dass sie an meiner Seite war. Dann fühlte ich mich wenigstens nicht allzu alleine und hatte Gesellschaft, die ich auch wirklich zu schätzen wusste.

Nach 20 Minuten sah ich endlich, wie drei Männer in Smokings die Cafeteria betraten und sich umsahen. Alle schienen verwirrt zu sein, nur Emily und ich genossen die Show. Als sie endlich Tyler erblickten, gingen sie auf ihn zu.

„Bist du Tyler?", wollten die drei Männer wissen und er nickte zögerlich.

„Was wollt ihr?" Die drei sahen sich zuerst verwirrt an, doch einer spielte dann die Musik auf seinem Handy ab und schon fingen sie an zu tanzen.

Tyler schien verwirrt und der eine Typ zog Tyler an ihn ran und gab ihm einen kurzen Lap Dance, während die anderen beiden sich auszogen. Das war einfach zu genial!

Jeder hatte sofort sein Handy parat und filmte die Show. Tylers Mitläufer standen vom Tisch auf und gingen schnell von ihm weg oder besser gesagt, sie liefen schon fast. Da konnte ich mich nicht mehr halten und musste laut loslachen, sodass Tylers Blick auf mich fiel. Wahrscheinlich wusste er, dass ich es war, doch er hatte keine Beweise gegen mich. Dieses Mal nicht.

Tyler wollte aufstehen, als der Typ ihn wieder zurück nach unten drückte und sich vor ihm auszog, während die anderen zwei ihn festhielten.

Einer der Jungs setzte sich auf Tylers Schoß und ich und Emily schrien laut durch die Cafeteria. „WUHUU! GIB'S IHM!" Alle fingen an zu lachen und ich blickte nur amüsiert zu Tyler.

„Lasst mich los! Das ist ekelhaft!", zischte Tyler sauer.

„Bist du homophob oder was?", schrie ich laut und stand auf, sodass es jeder hören konnte und Tyler wusste, dass er nichts Falsches sagen durfte. Es gab viele Leute auf der Schule, die homosexuell waren.

„Nein, nur kann endlich jemand die Idioten von mir runter nehmen? Ich bin hetero."

„Das wird dir jetzt nur leider keiner mehr glauben, Pumuckl." Ich verschränkte amüsiert meine Hände vor der Brust. „Pass nächstes Mal lieber auf, wann du deine Stripper bestellst", gab ich frech von mir. Ein paar Schüler fingen an zu lachen und ich setzte mich augenblicklich wieder hin, als unser Direktor die Cafeteria betrat.

EiskaltWhere stories live. Discover now