Auswertung

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Der Prozess der Stadtentwicklung dauerte mehrere Jahrzehnte an und wird bis Heute fortgesetzt. Durch Verfall und Wiederaufbau veränderte sich das Stadtbild mehrmals. Ziele, die man sich vor 1990 setzte, konnten nur in kleinem Umfang oder gar nicht umgesetzt werden, da die Regierung als „Gegenspieler" fast alle Anläufe zur Stadtaufwertung untersagte. Oft genug scheiterten die geplanten Vorhaben jedoch schon an Schwierigkeiten, wie der Materialknappheit oder am Fehlen von Geldmitteln. Entsprechende Umplanungen erfolgten. Der Fortschritt, die Zukunft sollte Gestalt annehmen und nicht die Vergangenheit, die nur an schlechte Zeiten bezüglich des Zustandes der Altstadt erinnerte.

Nachdem glücklicherweise die Wende folgte, konnten die bisherigen Projektanläufe, nach Überarbeitung, mit eingebaut und umgesetzt werden. Nun waren finanzielle und auch materielle Probleme beseitigt und stellten kein Hindernis mehr dar.

Seit über 20 Jahren dauert nun die Sanierungsmaßnahme an und kann momentan am Reichenturm erkannt werden, der nach über 20 Jahren nun, 2016, wieder restauriert wird, was deutlich macht, dass Sanierung ein Prozess ist, welcher sich unausweichlich wiederholen muss, früher oder später. Vernachlässigung dessen, führt letztendlich zu einem Zustand, wie nach dem 2. Weltkrieg. Verfall und die dadurch folgende Zerstörung wird durch Baupflege gestoppt und verhindert.

Der Zweck, der der Erneuerung und dem Wiederaufbau voran ging, erfüllte sich. – Eine bewohnbare und zumutbare neue Altstadt. Fertig gestellte Wohnhäuser luden zum komfortablen und modernen Wohnen ein. Endlich gab es in alles Häusern Standards, wie fließendes Wasser und allgemein Sanitäre Anlagen, was zu Nachkriegszeiten keine Selbstverständlichkeit darstellte. Neue Balkone und bunte Farbanstriche der Fassaden zieren die Altstadt und geben ihr einen besinnlichen Flair, den nicht nur neue Zuwanderer, sondern auch Touristen anlockten.

Es stellt sich natürlich die Frage warum die Einwohner Bautzens sich so sehr für ihre Altstadt einsetzten. Diese ist relativ einfach zu beantworten. Für sie ist Bautzen nicht nur irgendeine Stadt, sondern die, die sie ihre Heimat nennen. Wer würde sich nicht dafür einsetzten, ein Teil seiner Heimat schützen zu wollen und zuschauen, wie sie dem Erdboden gleich gemacht wird? Natürlich niemand! Die Verbundenheit mit der Stadt und der Ergeiz sie wieder aufzubauen blieb fest in den Köpfen der Bewohner hängen und zahlte sich dementsprechend aus. Auch wenn viele Probleme den Prozess der Sanierung nach hinten schoben oder gar stoppten, die Ergebnisse sprechen für sich. (Bild 5) 90% der Wohnhäuser, Türme und weiteren Gebäuden, wie die Ortenburg, unterliegen seither dem Denkmalschutz und ihnen werden besondere Aufmerksamkeit zugesprochen.

Geschichte der Stadt BautzenWhere stories live. Discover now