ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍ

t w e n t y e i g h t.

-Mittwoch, 8. August 2018-

Mit klopfendem Herzen setze ich mich auf den Stuhl, den Shawn mir zurückgezogen hat und lächle ihn an. Er setzt sich mir gegenüber hin und nimmt dann eine der Karten, die bereits auf dem Tisch lagen, als wir angekommen sind. Zögerlich tue ich es ihm gleich und studiere die Karte. „Nicht auf die Unterlippe beißen, sonst garantiere ich für nichts." meint Shawn da, während er weiter auf die Karte starrt. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich auf meiner Lippe herumgekaut habe, weshalb ich meinen Blick mit leicht roten Wangen senke. Dann allerdings wandert mein Blick an Shawn vorbei nach draußen, wo einige Mädchen stehen und scheinbar Fotos von uns machen. „Wieso fallen die mir jetzt erst eigentlich auf?" Shawn guckt hoch und folgt meinem Blick. „Du warst ja auch nie da, als ich bei meinen Fans war." Ich nicke und schaue ihm in die Augen. „Aber wir sind ja auch zusammen draußen herumgelaufen. Wieso wurdest du da nicht erkannt?" Shawn zuckt leicht mit den Schultern, was mich zum Schmunzeln bringt. „Wenn ich mit dir unterwegs bin, achte ich nicht wirklich auf die Umgebung..." kann ich hören, aber da ich mir nicht sicher bin, ob ich das überhaupt hören sollte, sage ich nichts dazu.

Das Essen war unglaublich lecker und die Momente danach, als wir aufgegessen und uns einfach nur unterhalten haben, waren ganz besonders für mich. Wir sind dann, nachdem Shawn unbedingt zahlen musste, wieder zum Auto gegangen und als Shawn mir schon die Tür öffnen wollte, sehe ich die enttäuschten Blicke der Mädchen. „Geh zu ihnen. Das würde sie wirklich glücklich machen." flüstere ich meinem Freund zu, der mich kurz mustert, bevor er zustimmt und zu den Mädchen geht. Schmunzelnd beobachte ich das Geschehen und die Art, wie Shawn mit seinen Fans umgeht. Immer wieder wirft Shawn mir einen kurzen Blick zu und jedes Mal versichere ich ihm, dass er sich Zeit lassen kann. Irgendwann ist jedes Mädchen dann zufrieden und Shawn verabschiedet sich von ihnen, bevor er wieder zu mir geht. Wir steigen ins Auto und fahren los, bevor ich Shawn frage, was die Mädchen so gefragt haben. „Naja, so das Typische: wie es mir geht, was ich heute noch so mache... und sie haben gefragt, wer du bist." Überrascht gucke ich ihn an, weshalb er grinst. „Und was hast du geantwortet?" Shawn nimmt meine Hand und spielt mit meinen Fingern, bevor er antwortet. „Jemand ganz Besonderes." Nun muss auch ich lächeln und drücke seine Hand etwas fester, weshalb er wieder hochschaut. Das nutze ich, um ihn zu küssen und meine freie Hand an seine Wange zu legen.

Knapp 10 Minuten später halten wir vor einem Gebäude und Shawn steigt wieder aus, was ich ihm gleichtue. Wir betreten das Gebäude und sofort wird Shawn von seiner Mutter begrüßt. Gemeinsam mit ihr gehen wir in das oberste Stockwerk, wo Shawn dann auch von seinem Vater und seinen Freunden begrüßt wird. In diesem gemütlichen Beisammensein feiern wir Shawns Geburtstag und er sieht wirklich glücklich aus.

„Hey Emma, kann ich dir jemanden vorstellen?" fragt Shawn nach einiger Zeit und ich nicke lächelnd. Ein weiterer Junge stellt sich zu uns und lächelt mich an. „Hey, ich bin Cameron. Shawn hat so einiges über dich erzählt." Cameron zwinkert, weshalb ich leicht rot werde.
Die Party wurde dann noch von anderen Leuten, die scheinbar nicht einmal Shawn kennt, gecrasht und so ist das Ganze größer geworden als eigentlich gedacht. Und da Shawn keinen nüchternen Eindruck mehr macht, scheint ihm das auch nichts auszumachen. Er feiert munter weiter und ignoriert dabei die ganzen verträumten Blicke, die die meisten Mädchen ihm zuwerfen. „Bin ich auch so?" frage ich Cameron, den ich mittlerweile Cam nennen darf. „Keine Ahnung, ich habe euch zwei noch nicht zusammen gesehen, aber wenn ich raten müsste..." Er lässt den Satz unbeendet, aber ich habe so schon verstanden und gucke ihn empört an.
Mittlerweile wurde die Party eher nach draußen verlegt und einige sind sogar in den Pool gesprungen, unter anderem auch Shawn. Klar ist es noch warm, aber jetzt komplett in den Pool zu gehen...
Cam und ich haben uns an den Rand des Pools gesetzt und lassen unsere Beine in das Wasser baumeln. „Willst du nicht viel lieber auch feiern?" frage ich leicht gedankenverloren und mustere Shawn, der inmitten der vielen Mädchen einen Shot nach dem anderen trinkt. „Nein, ich bleibe bei dir. Ich bin sowieso gerade nicht so in Feierstimmung und außerdem habe ich Shawn versprochen, auf dich aufzupassen." Fragend gucke ich Cam an, der daraufhin grinst. „Shawniboy hat Angst, dass einer der Jungs hier dich anbaggern könnte." Ich schnaufe ironisch und fahre mir durch die Haare. „Er hat Angst davor? Also ich glaube, andersrum wäre es gerechtfertigter." Mit einem Nicken deute ich auf die Traube an Menschen in der Nähe von uns, weshalb Cam leicht lacht.

„Kann ich dich kurz alleine lassen? Ich glaube, dein Shawn braucht ein wenig Hilfe." Ich nicke und gucke Cam hinterher, der Shawn hilft, sich von den Mädchen zu befreien. Shawn bedankt sich bei ihm und schwimmt dann von den ganzen Menschen weg, direkt auf mich zu. „Hey Shawty." sagt er dann mit rauer Stimme, was mir einen Schauer den Rücken herunterjagt. „Shawty?" frage ich schmunzelnd, um zu überspielen, was für eine Auswirkung diese raue Stimme auf mich hat. Shawn grinst und stützt sich auf den Beckenrand, sodass er jetzt auf Augenhöhe mit mir ist. Das Wasser perlt von seiner Haut ab und einige Haarsträhnen hängen ihm ins Gesicht.
Er beugt sich zu mir und hätte mich mit Sicherheit geküsst, doch ich halte ihn auf. „Bist du dir sicher Shawn?" frage ich ihn leise. „Natürlich bin ich mir sicher, Emma. Ich liebe dich und stehe dazu." murmelt er kurz vor meinen Lippen und küsst mich dann auch, vor all diesen Leuten, die ich größtenteils noch nie gesehen habe und auch nie wiedersehen werde.
Shawn intensiviert den Kuss und ich kann mir nicht vorstellen, dass es sonderlich leicht ist, sich die ganze Zeit auf die Arme zu stützen, und dennoch genieße ich es.
Shawn ist zwar benebelt, aber er ist noch so bei Verstand, dass er weiß, dass ich ich bin und dass er auch nur mich küsst...