Die Entführung

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Zehn Stunden zuvor: als wir fertig gefrühstückt haben und unsere Eltern in die Arbeit gefahren sind, legten Max und ich uns erstmal auf das Sofa und schauten erst mal ein wenig fern. Zwei Stunden später wurde das Programm langweilig und wir schalteten den Fernseher wieder aus. Auf einmal hörte ich ein leises scharren auf dem Balkon und machte Max darauf aufmerksam. Er wollte vorsichtig nachschauen, was das war, doch ich hielt ihn mit ausgestreckten Arm und warnenden Blick zurück. Ich flüsterte: "Bist du irre?! Was, wenn das irgend so ein Psychopart ist?" Aufgrund meiner Vermutung holte ich zwei lange Messer aus der Küche und gab eines davon Max. Langsam schoben wir die Vorgänge beiseite und öffneten die Balkontür. Leider sollte dich mein Verdacht bestätigen, denn vor uns stand ein Mann mit einer Teufelsmaske auf dem Kopf und einem sechs-Schuss-Revolver in der Hand. Wir stolperten zurück, als er mit auf uns gerichteter Waffe das Haus betrat. Durch die Maske klang seine Stimme seltsam verzehrt als er uns anblaffte. "Kein Mucks sonst schieße ich, kapiert?!" Wir nickten nur. Er verlangte Zettel und Stift und ich lief los um die geforderten Sachen zu holen. Er kritzelte ein paar Zeile auf das Blatt, fesselte uns die Hände auf dem Rücken und stülpte uns Säcke über den Kopf. "Anna, ich hab Angst", sagte mein Bruder zu mir. "Ruhe!" Zischte unser Entführer. Er versetzte uns einen Schlag in den Nacken und sowohl Max als auch ich verloren das Bewusstsein.

Wir wachten erst wieder in einem dunklen Raum auf. Man hatte uns die Handfesseln und die Säcke abgenommen, dafür waren an unseren rechten Knöcheln Eisenfesseln mit einer Kette angebracht, die jeweils in einem massieren Eisenring in der Wand endeten. Das schlimmste war aber die Kälte, denn unser Entführer hatte Max bis auf die Boxershort und mich bis auf BH und Slip ausgezogen.

Der AugensammlerWhere stories live. Discover now