Kapitel 5

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Ich gehe wieder zurück aufs Schulgelände, und Mr. Smith und der Direktor stehen natürlich gerade vor dem Eingang. "Aha, wenn das mal nicht unsere Ausreißerin ist!", sagt Mr. Smith. "Ich habe mir Sorgen gemacht und wir haben Dich gesucht! Schüler dürfen nicht einfach so abhauen, das fällt alles auf mich zurück und ich kriege eine Anklage, weil ich der Aufsichts-Pflicht nicht nachgekommen bin!", schimpft er. Doch ich verriet natürlich nicht, dass ich nur geschwänzt habe weil ich die Möglichkeit auf ein Date mit so einem heißen Kerl bekam! Da nahm ich es natürlich auf mich. Ich habe Mr. Smith noch nie so sauer gesehen (eigentlich sehe ich ihn ja seit heute zum ersten Mal, aber was solls). "In mein Büro! Sofort!", sagt der Direktor. Als wir im Büro sind, riecht er an meiner Stirn, als er die Brandwunde bemerkt. "Auch noch geraucht? Das gibt einen blauen Brief!".

Ich gehe nach draußen und sehe gerade, wie Sincerily mal wieder aus einem Spind mit verwuschelten Haaren mit einem Jungen rauskommt. "So so, stimmt es was man sich erzählt", sagt sie als sie sich sämtliche menschliche Hinterlassenschaften von ihrem Minirock wischt. "Schon einen Tag hier, und dann schwänzen und rauchen?".

Ich fühle mich verurteilt und ungerecht behandelt. Ich spüre so eine Stinkwut gegen die böse Sincerily, da versuche ich mich zu verteidigen und es platzt nur so aus mir heraus: "Ich war das nicht! Stan-Hardy hat mich dazu angestiftet!".

Oh verdammt, jetzt habe ich mich verplaudert. Das sollte eigentlich keiner erfahren! Sincerily erstarrt. "Stan-Hardy? Ich versuche schon seit fünf Jahren, mit ihm in die Kiste zu steigen, doch er reagiert nie wenn ich ihn anspreche! Und Du schaffst das einfach mal so?". Ich sehe den Hass in ihren Augen. "Naja. Der hat das sicher nur gemacht, weil Du aus so einem tollen, exotischen Ort kommst. Da gibt es so tolle Dinge wie... den Mount Rushmore. Obwohl, da fällt mir ein - der steht ja gar nicht in North, sondern in South Dakota, hahahahah!", und geht weg.

So eine Oberbitch. Jetzt wird die sicher überall herum erzählen, dass ich mich verplappert habe und dass ich es als einziges Mädchen seit der Schulgeschichte geschafft habe, mit dem Bädboi rumzuhängen!

Nach der Schule gehe ich mit Annie nach Hause, die mich tröstet. "Alle in der Schule hassen mich bestimmt jetzt!". "Achwas, die hassen Dich nicht. Die sind nur neidisch weil Du hübscher bist als sie". "Ich? Hübsch? Ich bin doch total durchschnittlich!", sage ich weinend. "Oh, da ist unser Haus. Gehen wir rein".

Ich öffne die Tür, und als ich sie aufmachte fielen uns ganz viele alte Pokale von Schönheitswettbewerben entgegen. Maaaaaam war nicht zu Hause. Es lag ein Brief auf dem Tisch, wo draufstand:

"Ich bin jetzt auf Geschäftsreise. Ein halbes Jahr lang, vielleicht auch länger. Da ich mir in LA keine Stammkundschaft aufbauen konnte, reise ich ab jetzt jeden Tag für neue Kunden-Akquise von einem Ort zum Anderen. Das Essen steht im Kühlschrank, Geld überweise ich Dir. Sehen uns irgendwann mal. Tschüß".

Ah, Glück gehabt, denke ich, jetzt erfährt Maaaaaaaam nichts von meinem blauen Brief. Dann kann sie ja jetzt in Ruhe einige nächtliche Geschäfts-Transaktionen durchführen.

Die tragische Tragödie von Catilynn und dem BadboyWhere stories live. Discover now