Vorwort

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Silenttown ist ein Ort aus meinem Roman „Herr der Steine". Und auch in gut kontrollierten Regionen kommt es gelegentlich zu schlimmen Ereignissen, über die es sich lohnt zu berichten. Silenttown ist eigentlich eine ruhige Stadt. Vor kurzem herrschte noch Stille.

Der Stadtgründer und spätere autonom entscheidende Bürgermeister „Mr. Silence" hatte lange Zeit alles dafür getan, um sich sein eigenes Reich zu schaffen. Und das wird nicht nur fast lückenlos kameratechnisch überwacht, sondern auch persönlich autoritär kontrolliert, unter Einsatz von Geräuschsensoren. Silenttown war zu einer Hightech-Stadt der nahen Zukunft geworden. Für einige dystopisch, für andere utopisch. Wem das nicht gefiel, hatte jederzeit die Möglichkeit, die Stadt zu verlassen. Es blieb also jedem selbst überlassen, dort zu leben. Vielen gefiel es – die Ruhe. Denn, was der Stadtherrscher am meisten hasste waren nervige Geräusche. Und um denen nicht die leiseste Chance zu geben, hatte „Mr. Silence" einfach alles verboten, was dem irgendwie nah kommen könnte: motorisierten Verkehr, Maschinen und sogar Signale – denn alles fing eigentlich an mit einem piependen und klopfenden Ampelsummer. Zu Musik hatte er dagegen ein ambivalentes Verhältnis. Es war immer schwierig zu sagen, was ihn diesbezüglich störte. Walgesänge wirkten jedenfalls beruhigend auf ihn. Aus dem Grund war es jedem Bürger erlaubt, über Kopfhörer dem individuellen Musikgeschmack auf leisem Niveau nachzugehen.

Doch die Ruhe lässt nach. Der autoritäre Bürgermeister ist Vergangenheit. Es gab unter der neuen Stadtführung gewisse Vorkommnisse ...

Mord in SilenttownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt