1 - VII

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Mey

"Mey! Steh auf!", rief mein Vater und ich zog mir müde die Decke über den Kopf. "Dein Paket ist da!", hörte ich wieder seine Stimme und schon saß ich kerzengerade im Bett. Mein Puls ging von gefühlt 0 auf 100."Wieso hast du mich nicht eher geweckt Appa?", fragte ich ihn verzweifelt als ich aufgeregt den Flur ins Wohnzimmer unserer kleinen Wohnung entlang schlitterte. "Eingang.", half er mir und ich drehte mich um und stürmte in den Eingangsbereich, wo mein Vater in Mantel, Schal, Anzug und Aktentasche stand. Und neben ihm ein großes Paket.
"Ich bin dann mal weg. Ich bin in zwei Tagen wieder da, der Kühlschrank ist voll. Du bist ein großes Mädchen, du schaffst das ohne mich, oder?", fragte er mich und lächelnd zupfte ich ihm den Schal zurecht. "Ja, Appa. Schließlich ist das nicht das erste Mal dass du kurz weg gehst. Viel Erfolg! Fighting!!", munterte ich ihn auf und er griff sich seine große schwarze Sporttasche, in der sich seine Ersatzklamotten, Akten und noch viel mehr befand.
"Spiel nicht zu viel.", ermahnte er mich, ehe er die Tür aufmachte, kalte Winterluft eindrang, mir winkte und ich darauf wartete dass die Tür ins Schloss fiel. "Lern eine Frau kennen!", rief ich ihm hinterher, ehe sich die Tür schloss und nach wenigen Sekunden hörte ich den Schlüssel im Schlüsselloch, er schloss immer ab. Und schon griff ich nach dem Paket.

Ich rannte damit in mein Zimmer und legte es vorsichtig auf meinem ungemachten Bett ab, griff mir mein Smartphone und fing an So-Young, meiner besten Freundin zu texten.

Mey: Ich hab es!! Es ist da! ES LIEGT VOR MIR

So-Young: Omo! OMO!! Spielst du jetzt?? Schreib mir dann sofort wie es ist!

So-Young: Die Post war bei mir noch nicht da!! ARGHHH!!

So-Young: Ich will auch spielen!!

Mey: DU WEIST NICHT WIE AUFGEREGT ICH BIN!!

Mey: Ich spiele jetzt!!

So-Young: Viel Spaß T^T ich mach den Postboten fertig, wenn er da ist!!

Ich schickte ihr noch schnell ein Bild von dem Packet, ehe ich zur Schere griff und es vorsichtig aufschnitt. Ich entfernte den Deckel und ich nahm all die reingestopfte Zeitung zum Schutz raus und meine Augen weiteten sich als ich die Verpackung des Spiels sah: Gun World VII. Das erste Realitäts Spiel.
Sofort entfernte ich die Schutzfolie und studierte die Abbildungen auf der Vorder- und Rückseite. Es war defintiv Gun World, nur so viel besser. Alle Vorgänger des Spiels waren für Playstation gewesen und nun gab es die neue Version als Realität Spiel mit dem dazu gehörigem DreamHead Helm.
Gun World war eines der erfolgreichsten Spiele der Welt und der Erfinder war ein totales Genie. Ich dachte nie dass man Gun World VI toppen könne, aber nun gab es Gun World VII, das Realitäts Spiel.
Ich erinnerte mich noch daran wie ich damals Stunden lang vor dem Fernseher saß und gespielt hatte, mich durch alle Quests gekämpft hatte und manchmal sogar wütend den Controller gegen die Wand geschmissen hatte.

Wie vom Namen abzuleiten war, ging es in dem Spiel um Waffen. Man kann zu Beginn eine Waffe wählen und man konnte anschließend in der Welt rumlaufen, mit Freunden chatten und Quests erfüllen. Für jeden erfüllten Quest gab es Coins, mit dem man seine Waffen aufbessern konnte, neue kaufen könnte oder seinen Charakter neu einkleiden konnte.
Das was dieses Spiel ausmachte, Gun World VII, war der DreamHead Helm.

Ehrfürchtig holte ich ihn aus seiner Verpackung und strich über ihn. Er war schwarz und robust, innen aber gepolstert für einen guten Tragekomfort.
Er hatte mich ein Vermögen gekostet, aber letzten Endes war das Jobben mit So-Young doch sinnvoll gewesen in den Ferien.
Meine Finger kribbelten förmlich und ich fühlte mich als wäre dies der beste Tag in meinem Leben. Ich zog das kleine Büchlein aus der Verpackung, blätterte es kurz durch und schmiss es schließlich in den Karton zurück. Wofür brauchte man auch so dicke Anleitungen, wenn es eine kurze auf der Verpackung des Helmes gab?

Last Game - BTS Suga FFWhere stories live. Discover now