Kapitel 11

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Ok Chun-Ja's POV

Wieso sagst du sowas?" War so wirklich das einzige was in dem Moment aus mir rauskam.

Er löste sich von mir, sagte nichts weiter, setzte sich auf den Tresen drauf und beobachtete mich dabei, wie ich Tee kochte.
Ich blickte ab und an mal zu ihm, in der Hoffnung er würde mit eine Antwort geben, doch es kam nichts.
Er schaute mir nur stumm zu und war, so wie es aussah, vertieft in seinen Gedanken.

Wie gerne ich in diesem Moment nur seine Gedanken lesen wollte.
So gerne wollte ich wissen, was in letzter Zeit mit ihm los war, weshalb er sich so drastisch und plötzlich veränderte.
Doch eine Antwort darauf bekam ich nicht. Nicht einmal einen Hinweis darauf bekam ich.
Das einzige was ich bekam waren verwirrende Sätze aus seinem Mund. Jedes Mal wenn er sauer oder traurig wurde, kam mehr aus ihm raus aber ich konnte einfach nichts miteinander verbinden.
Und sein Verhalten auf dem Schuldach ging mir auch nicht mehr aus dem Kopf. Es hing fest und machte mich regelrecht fertig.

„Du tust so viel für mich.." Nuschelte er wie aus dem nichts.
Sein Blick war auf seine Hände gerichtet und ein schniefen war zu hören.

Ich stellte seine Tasse Tee neben ihn und suchte anschließend nach deinem Taschentuch, welches er dringend benötigte. So wie er schniefte, musste der Schnodder wohl raus und nicht noch mehr rein.

Nicht sehr lange dauerte es, bis ich eins fand und es ihm vor die Nase hielt. „Sonst tut dir deine Nase noch weh" meinte ich und versuchte zumindest ein wenig zu lächeln, damit er nicht mehr so betrübt aussah, aber das brachte leider auch nichts. Seine Mimik war nicht zu ändern.

Er nahm das Taschentuch und bedankte sich, indem er mir kurz zunickte und daraufhin seine Nase putzte.
Ich beobachtete ihn währenddessen und es kam mir so vor als würde ich ihn stundenlang beobachten, so lange habe ich es nicht mehr gemacht.
Ich mochte es Leute zu betrachten und zu beobachten, vor allem bei Jimin mochte ich es.

Er hatte ein schönes Gesicht, das musste man ihm lassen.
Eine kleine Nase, volle Lippen, schöne und ausdrucksvolle Augen und unglaublich weiche Wangen.
Seine Haare sagen nicht nur weich aus, sie waren es auch. Eine auffällige Haarfarbe hatte er nicht. Ein einfaches Schwarz und das war's. Allerdings waren seine Augen hingegen fast schon herausstechend und hypnotisierend.

„starr' mich nicht so an, das macht mich nervös." Gab er von sich, wie sonst auch immer wenn ich das tat.

Tut mir Leid." Entschuldigte ich mich. „Ich hab das nur eine Weile lang nicht mehr getan und hab es wohl ein wenig vermisst." Gab ich lachend zu.

Er lächelte ein wenig schüchtern und nahm sich dann die Tasse Tee, die ich neben ihn hingestellt hatte.
Ein wenig nippte er daran. Währenddessen schweiften seine Augen etwas hin und her. „Hast du je darüber nachgedacht nochmal von neu anzufangen?"

„Wie meinst du das?" Meine Antworten waren immer die selben, so verwirrt war ich von seinen Fragen.
Sie kamen immer so plötzlich und unerwartet.

„hast du jemals darüber nachgedacht einfach abzuhauen und von null zu starten. Gleiche Fehler nicht noch einmal zu begehen und so zu sein wie du immer sein wolltest." Erläuterte er mir, doch ich schüttelte meinen Kopf.

„Nein. Denn das würde heißen, dass du nicht mehr bei mir bist und ich denke das wäre es mir nicht wert."

„Und was wäre, wenn wir zwei gemeinsam von neu anfangen würden? Irgendwo anders einfach. In einer anderen Stadt, einem anderen Land.." Fragte er weiter und trank währenddessen immer mal wieder ein paar kleinere Schlücke vom Tee.

Aber was wäre denn dann mit Taehyung oder Seokjin? Würdest du sie nicht vermissen?" Stellte ich ihm eine Gegenfrage.

Er schien kurz zu überlegen bevor er antwortete. „Man kann nicht alles im Leben haben." Meinte er. „So haben es meine Pflegeeltern immer gesagt."

Ich ignorierte seine Aussage einfach und fing nun an ihn Fragen zu stellen. „Und wohin wollen wir? Wo werden wir arbeiten und wie wollen wir denn dann sein?"

„Aufs Land. Vielleicht Japan oder China. Süd-Korea ist zu langweilig. Dann werden wir zwei Bauer oder liefern die geernteten Sachen aus. Wie wir sein wollen ist egal. Das ist uns überlassen aber wir beide würden wirklich ein tolles Team abgeben, findest du nicht?"

Ich nickte. „Das würden wir. Aber was ist, wenn ich irgendwann mal eine Familie gründen möchte ? Dann gibt es doch gar kein uns mehr."

Wer weiß?" Meinte er und grinste ein wenig. „Vielleicht wickel' ich dich ja um meinen Finger und dann gehörst du für immer mir~"

Lachend schlug ich ihm gegen seine Schulter. „Idiot." Schmollte ich. „Als ob du es schaffen würdest, mich um den Finger zu wickeln."

„Wenn ich es nicht schaffe, dann auch kein anderer Chinesischer oder Japanischer Bauer!" Er trank den letzten Schluck seines Tees aus, sprang von dem Tresen runter, stellte die Tasse ins die Spülmaschine und drehte sich zu mir. „Solange du bei mir bist, geht es mir gut. Verrückt was? Wie einflussreich eine normale Freundin doch sein kann. Du löst in mir fast schon die selben Gefühle aus, wie es eine feste Freundin tut."

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Endlich wieder ein Update nach gefühlten Jahrhunderten, hahaha
Ich hoffe euch hat das Kapitel einigermaßen gefallen und dieses Mal ist es länger Geworden, wie versprochen ~

Leave | Jimin ✓Where stories live. Discover now