jule x kai

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julian brandt x kai havertz

idee: von mir:)

forgetting

📍london

pov. kai

Ich bin mir nicht sicher. Ich bin mir nicht sicher, was das ist, ob dieses Kribbeln vielleicht doch nicht das richtige ist; das, von dem immer alle sprechen. Ich weiß es nicht, so richtig habe ich das noch nie gespürt war.

Ich kann nicht schlafen, weil ich nur an dich denken muss, weil ich daran denke, was du gerade machst. Ich denke an unsere Abmachung, ich denke an unser Versprechen und an dein Versprechen, an das, was für dich wahrscheinlich das Beste und für mich das schlimmste ist.

Ich gehe auf unseren Chat, schließe ihn wieder und meine Augen sehen eine kleine rot leuchtende eins über dem WhatsApp Icon. Ich sehe Dinge, die es nicht gibt, Dinge, die so gewohnt sind, dass ich sie sogar schon sehe, wenn sie nicht da sind.

Ich scrolle auf Instagram, ich schaue mir ein Reel nach dem anderen an. Glückliche Familien, die zumindest so tun, als wären sie es, Urlaubsvlogs und Haushaltstipps. Ich bin beschäftigt, mir die kurzen Videos anzusehen, doch unterbewusst suche ich nur nach einem. Ich suche nach dir, obwohl ich weiß, dass ich dich dort nicht finden werde.

Meine Gedanken sind unterbewusst bei mir, ich weiß, dass meine Aufmerksamkeit eigentlich nicht auf den Reels liegt, sondern auf dem, was in meinem Kopf passiert. Doch es ist mir egal, ich schaue weiter, Video um Video, Familie um Familie, Tipp um Tipp.

Ich will an etwas anderes denken, ich versuche es, doch bei jedem Gedanken kommst sofort du in meinen Sinn. Zuerst nicht mal als erster Gedanke, sondern erst als zweiter. Und dann überwiegst doch du, mal wieder und wie so oft.

Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt. Vielleicht sollten wir uns treffen und du mich dann verletzen, verletzen wie mich noch nie ein Mensch verletzt hat und wie ich nicht mal wusste, dass es geht, vielleicht auch nicht. Vielleicht trifft auf uns Falscher Zeitpunkt, richtige Person zu, vielleicht sind wir dafür ein Beispiel. Vielleicht sollten wir durch den anderen erkennen, dass wir noch Zeit brauchen, bis es so weit ist. Vielleicht sollte ich lernen, dass auch ich wichtig bin, dass da jemand ist, der mir zuhört und du, dass du nicht alleine bist, auch wenn es sich so anfühlt. Vielleicht solltest du lernen, dass es egal ist, ob man einen besten Freund hat, wenn man auch andere Freunde hat. Vielleicht sollte ich es dir zeigen, vielleicht war es meine Aufgabe, dir dies mitzugeben.

Umso länger ich darüber nachdenke, umso mehr wird mir klar, dass ich dir oft gesagt habe, dass ich für dich da bin und wie stolz ich auf dich bin. Du hast das auch gesagt. Du hast es auch zu mir gesagt und damit das erste Mal das Kribbeln verursacht, wo du noch dachtest, ich wäre eine Nachricht und nicht so viel mehr. Jetzt sage ich das. Du nicht mehr. Ich weiß nicht, wann du das das letzte Mal gesagt hast; wann du die Worte, die ich das erste Mal in meinem Leben aus deinem Mund gehört habe, das letzte Mal gesagt hast.

Alles war immer wichtiger als ich. Deine Familie, deine Freunde. Alles und ich weiß, dass ich unwichtig für dich bin. Du siehst in mir jemand, dem du vertraust, den du liebst und von dem du weißt, dass er nicht weg ist. Du siehst in mir jemand, der da ist, egal was passiert. Es hat lange gedauert, bis du mir vertraut hast, bis du mir so vertraut hast. Ich frage mich, wie es war, was passiert ist, dass du mir so vertraut hast. Was habe ich gemacht, damit du mir so vertraust? Dich zu schnell geliebt? Dir zu schnell mein Vertrauen geschenkt?

Ich bin ein Mensch, der den anderen das sagt, was ich fühle. Ich rede nicht gerne um den Brei herum, ich sage es, wenn ich Leute liebhabe oder wenn ich etwas gut finde. Du bist anders. Ich würde es dir am liebsten hundert Mal sagen, zehn Mal pro Tag, dass du mir wichtig bist und dass ich dich mehr liebe als alles andere, doch du bist anders. Du fängst an zu lachen, wenn ich dies mache oder machen würde; du würdest es niemals erwidern. Du sagst es nie und wenn dann nur, wenn ich es kurz vorher zuerst gesagt habe oder dich gefragt habe, wie du denn fühlst. Ich höre die Dinge, die ich am liebsten höre, von dir so selten, dass ich sie oft vergesse.

Ich weiß nicht, ob das zwischen uns noch Sinn ergibt, wenn du wieder da bist. Wenn du wieder kommst. Ich weiß nicht, ob du überhaupt wieder kommst, ich weiß nicht, ob du in der Zeit alleine noch etwas anderes merkst. Ich weiß nicht, ob du feststellst, dass es ohne mich vielleicht doch besser war, dass du das nicht mehr kannst und nie wieder zurückkommst. Ich weiß nicht, ob ich es bereuen soll, gesagt zu haben, dass du dir so viel Zeit nehmen sollst, wie du brauchst und ich auf dich warte, wenn es dir dann besser geht. Für dich ist es gut. Für mich ist es Ungewissheit und das ein Warten auf etwas, was vielleicht nie wieder eintritt.

Ich bin immer für dich da, das sage ich oft. Ich sage dir die Dinge, die ich denke und versuche so gut es geht auch so zu handeln, nichts zu versprechen und das dann doch nicht auszuführen. Ich versuche Dinge so zu machen, dass sie für dich gut sind, dass es für dich passt und nicht unbedingt so, dass ich es mag. Ich versuche alles, damit du glücklich bist und erhalte meistens nur das Gegenteil.

Ich frage mich, wer für mich da ist, wenn ich für dich da bin. Ich frage mich, wieso ich mich einsam fühle, wenn doch so viele da sind, denen ich wichtig bin. Ich frage mich, wieso mein Kopfkissen nass von den Tränen ist, die ich einzig und allein wegen dir vergieße und warum ich, sobald ich allein bin, sofort an dich denke. Ich frage mich, wieso ich so viel denke, wieso ich an dich denke, obwohl du gerade vermutlich nicht an mich denkst.

Ich vergesse immer wieder, dass du vielleicht ähnlich denkst wie ich. Ich vergesse, dass ich dir vielleicht auch wichtig bin und es bei dir bloß anders zur Geltung kommt. Ich vergesse manchmal, dass du nicht immer der bist, den ich in meinem Kopf sehe, sondern ein eigener Mensch.

Ich vergesse zu viel und doch zu wenig, damit ich dich vergesse, denn das wäre vermutlich das Beste für uns beide. 


<3

oneshots || footballWhere stories live. Discover now