16 Rettung?

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Viktor POV

Eine Woche war es jetzt her. Vor einer Woche wurde Ju in die 5. Realität entführt, und wir alle litten. Meine Schwester am meisten. Schon am nächsten Tag, nach dem Kampf, ging sie alleine in die Arena um zu trainieren. Ich schaute immer mal wieder zu, da man sie sonst nicht zu Gesicht bekam. Sie kämpfte sozusagen ihre Trauer in sich hinein. Aber ein bisschen bewunderte ich sie schon. Durch das Breakdancen erschuf sie immer wieder neue Moves, zur Verteidigung. Keiner konnte sie im Kampf schlagen. Ja, Andre und Taddl versuchten sie immer wieder abzulenken, da sie mit ihr kämpften. Aber durch ihre neuen Künste blieb sie unschlagbar. 

Cynthia kam gerade aus der Arena, es war bereits abends und die Sonne ging langsam unter. Ich holte sie immer ab, auch wenn sie nie in Wort mit mir wechselte. "Ich werde gehen!", brach sie auf einmal die Stille. Ich schaute sie fragend an. "Morgen breche in die fünfte Realität auf.", klärte sie mich auf. "Ich habe lange darüber nachgedacht und du wirst mich nicht abhalten können. Irgendwann hätte ich sowieso gehen müssen.", sprach sie weiter. Ich schluckte. "Du willst es zu Ende bringen, oder?", fragte ich ruhig. Sie nickte. Ich musste lächeln. Sie möchte alle Luciferna retten, und das kann sie nicht alleine schaffen. "Ich komm mit!" Sie guckte mich an, ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. "Du wirst das alleine nicht schaffen.", fuhr ich fort. "Ich wollte dich eh dabei haben.", gestand sie. Mir kam eine Idee. "Wir nehmen noch Andre und Taddl mit. So sind die stärksten aus Ithersta zusammen und so würde es am einfachsten werden." Wieder nickte sie mit einem Grinsen. 

Es war der nächste Morgen und Thia und ich gingen zu Andre und Taddl. Andre ist für den Moment zu Taddl gezogen, da beide ihre Mitbewohner verloren hatten. Gestern konnten wir die Beiden überreden mitzukommen, da sie ja dann ihr besten Freunde wieder sehen konnten. Und keiner von Beiden hatte auch nur annähernd Schiss. Wir Vier waren die Einzigen die davon wussten, keiner würde merken dass wir fehlen. Hoffe ich. 

Zu Viert gingen wir so schnell es ging zu einer Lichtung, niemand sollte und bemerken. Sie war weit vom "Dorf" entfernt. Wir waren in der Mitte der Lichtung, atmeten noch einmal tief durch und Andre sagte den Spruch, welcher das Portal öffnete. "aperire ostium ad tenebras" (Öffne das Portal zur Dunkelheit -> lateinisch) Nachdem er das sagte, erschien das Portal. Wir konnten die Dunkelheit sehen. Wir schauten uns alle ein letztes Mal an und schritten dann hindurch. 

Als wir uns auf dem Boden der fünften Realität befanden, konnte ich sehen, dass Cynthia Schmerzen hatte. Dadurch das sie Gefühle erkennen konnte, musste das Ganze hier sehr unangenehm für sie sein. Das Portal schloss sich hinter uns. Wir befanden uns, wie in Ithersta, auf einer großen Lichtung. Der Himmel war blutrot und die Wolken schwarz. Der Boden und die Pflanzen waren entweder verbrannt oder verwelkt, wahrscheinlich beides. Hinter uns befand sich ein Wald aus abgebrannten Bäumen, die aber trotzdem sehr hoch waren. Als ich meinen Blick über den Horizont schweifen ließ, entdeckte ich etwas. Es war wie ein Haus, riesig. Aber rund. Wie konnte man so etwas bauen? Die anderen Drei schauten sich auch die Landschaft an. Cynthia fackelte nicht lange und ging los. Wir folgten ihr. Ich hatte permanent das Gefühl beobachtet zu werden, wahrscheinlich war es Remor.

Wir kamen an dem großen Gebäude an, und tatsächlich, es war ein rundes Haus. Ich musste leicht schmunzeln. "Sollen wir da jetzt hoch klettern oder was?", fragte Taddl als er sich das Haus genauer ansah. Viele Äste und Ranken, natürlich verwelkt, rankten sich um das Gebäude. Cynthia nickte. "Ja ganz genau.", sagte sie und fing schon an zu klettern. Die Jungs und ich blieben noch etwas verdutzt stehen, bis Cynthia rief: "Kommt ihr?" Wir schauten uns einmal kurz an und fingen auch an zu klettern. Die ersten Fenster waren in einer unglaublichen Höhe, wahrscheinlich damit die Gefangenen nicht abhauen konnten.

In fünf Metern Höhe konnte man schon das erste Fenster erkennen. Wir konnten uns theoretisch aussuchen welches wir nehmen, da sie alle sehr eng beieinander lagen. Als ich mich einmal umdrehte und in den Horizont blickte, musste ich schlucken. Die "Sonne" ging unter, und hervor kam die tiefste Schwärze. Das war also die Nacht in der fünften Realität. Cynthia war am Fenster angekommen und schaute zu uns herunter. Keiner von uns zeigte Anzeichen an Müdigkeit oder Schmerzen, was auch gut war. Wir wussten nicht was uns da drin erwartete. Als wir alle auf der selben Höhe waren, kletterte Thia schließlich ganz ans Fenster heran und schlug es mit ihrem Ellbogen ein. Für eine Sekunde hielt sie sich nur mit einer Hand und den Füßen an der Mauer, sie ist ziemlich stark geworden. Das Zimmer wahr anscheinend leer, da sie einfach hinein kletterte. Als ich an der Reihe war, konnte ich meinen Augen nicht glauben. Es war das Zimmer von Ardy (Dat Adam). Taddl hatte mir gesagt das sein Zimmer komplett leer war. Und jetzt verstand ich auch warum. Remor hatte die Möbel hierher geholt. Cynthia half mir ins Zimmer zu kommen, indem sie mich hoch zog. Ich landete etwas unsanft auf dem Boden, rappelte mich aber sofort wieder auf. Als nächstes kam Andre, welchen ich hoch zog. Er staunte nicht schlecht als er sich im Zimmer umsah. Und dann kam noch Taddl. Cynthia zog ihn hoch. Als er das Zimmer sah, konnte ich eine kleine Träne erkennen, die seine Wange hinunter lief. Er lächelte. 

Cynthia gab uns ein Zeichen, dass wir leise sein sollen. Sie war sozusagen die Anführerin der ganzen Mission. Wir gingen langsam zur Tür und meine Schwester öffnete sie, schloss sie dann aber wieder ruckartig. Fragend schauten wir sie an. "Da sitzt einfach mal ein Drache.", flüsterte sie. Aber so wie ich sie kannte, hatte sie keine Angst. Natürlich nicht, ich meine wo sind wir denn gerade. Sie öffnete langsam die Tür und schlüpfte hinaus. Ich kam nach ihr, dann Taddl und dann Andre. Jetzt sah ich den Drachen auch. Er schaute uns interessiert an, machte keine Anstalten uns anzugreifen. Ich sah auf die einzelnen Türen, und an jeder hing ein Schild mit dem jeweiligen Namen. Den ersten Namen den ich lesen konnte war, Sebastian. Rewi? Ich hatte keine Zeit zum nachdenken, denn Cynthia lief los und steuerte auf eine ganz bestimmte Tür zu. 'Julien' stand drauf. 

Sie klopfte gar nicht erst, sondern stürmte einfach hinein. Wir folgten ihr. Als wir in dem Zimmer standen, sah ich einen verwirrten Ju auf dem Bett sitzen. Ich lächelte ihn an. Cynthia stürzte sofort auf ihn und umarmte ihn. Ich musste noch mehr grinsen. Ju ist halb vom Bett gefallen und jetzt lagen Beide richtig komisch aufeinander. Sie küssten sich leidenschaftlich, ein Begrüßungskuss wahrscheinlich. 

"Was macht ihr denn hier?", fragte Ju nachdem wir uns alle begrüßt hatten. "Euch retten natürlich.", sagte Cynthia lachend. Wieder öffnete sich die Tür. Und wer war es? Melina. Sie schaute uns alle geschockt an und ihr Blick bleib bei Cynthia hängen. Wir umarmten uns alle gegenseitig und Cynthia stellte sich vor. Natürlich sagte sie auch das sie die Auserwählte war. Melina war richtig froh uns zu sehen. Wie lange war sie schon hier? Ich weis es nicht mehr. Als wir uns alle beruhigt hatten uns Still schweigend im Zimmer verteilt saßen, Cynthia natürlich bei Ju, hörten wir alle ein markerschütterndes Brüllen. Und es war nicht menschlich.

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Jo da bin ich wieder :D Was wird wohl passieren? Wie wird die Geschichte enden? Schreibt eure Vorschläge doch mal in die Kommentare. Dankeschön <3 <3 <3 :D :D :D 

Ich weis es klingt komisch, aber ich finde dieses Kapitel richtig gut, von der Grammatik und dem ganzen her. :D

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Fran Bow/ Julien Bam Fanfiction #Wattys2016Where stories live. Discover now