Was passiert wenn deine Freundin dir auf einmal sagt, dass deine Augen Neon-Blau leuchten?
Was passiert wenn ein fremder Junge dich bittet mit ihm zu kommen?
Was passiert wenn du mitgehst?
Und was passiert wenn er und seine Freunde dich in eine ande...
Wir hörten ein lautes Brüllen, welches nicht menschlich war. Wir schauten uns geschockt an. Ich sprang wie vom Blitz getroffen auf und rannte aus dem Zimmer. Was ich sah, war einfach nur scheußlich. Der schwarze Drache krümmte sich vor Schmerz auf dem Boden und brüllte immer wieder. Es sah so aus als ob etwas unsichtbares ihm diese Schmerzen zufügte. Das Gebrüll wurde immer lauter, auch die anderen Zimmertüren wurden aufgerissen. Alle schauten den Drachen geschockt an. Das konnte ich nicht mit ansehen. Ich rannte auf den Drachen zu und kniete mich vor ihn hin. Ich streichelte ihn behutsam und flüsterte ihm beruhigend zu. Tatsächlich wurde das Brüllen leiser, die unsichtbare Kraft verflog. Er hatte die Augen geschlossen und atmete schwer, er hatte wahrscheinlich immer noch Schmerzen. Die anderen schauten mich geschockt an, zum Teil weil sie mich ja gar nicht kannten. Ich streichelte den Drachen weiter. Ju kniete sich neben mich, ich schaute ihn kurz an und er verstand. Schnell rannte er in einen Raum und kam, zehn Sekunden später, mit einer großen Schüssel Wasser zurück. Er stellte sie neben mich. Ich "nahm" etwas Wasser und leitete es über den Drachen. Nach ein paar Sekunden Konzentration ließ ich das Wasser über ihn sprühen, wie den feinsten Regen. Ich wusste nicht ob es bei anderen Wesen funktionierte, aber ich hoffte. Und Ja, der Drache öffnete seine Augen wieder. Jetzt konnte ich sie mir genauer ansehen. Sie waren giftgrün mit einem Hauch gelb. Als er mich sah, verengten sich seine Pupillen zu dünnen Schlitzen, aber nach ein paar Sekunden der Anspannung, wurden sie wieder kugelrund und er "lächelte" mich an. Ich lächelte zurück.
Der Drache stand vorsichtig wieder auf, verlor mich dabei nicht aus den Augen. Als er sicher wieder auf allen Vieren stand, kam er langsam auf mich zu. Die anderen wichen etwas zurück, aber ich blieb auf der Stelle stehen. Er stand jetzt genau vor mir. Nun war es an der Zeit Mut zu zeigen. Ich streckte meinen Arm langsam aus. Nach kurzem Zögern, kam er mit seinem Kopf näher und berührte meine Handfläche. Er vertraute mir.
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Nach ein paar Sekunden lösten wir uns wieder voneinander und ich ging zu Ju, welcher mich anlächelte. Jetzt schaute ich mir die Anderen genauer an, die immer noch geschockt dastanden. Einer hatte Dreadlooks und ein anderer eine Glatze. Ich sah das Andre bei dem mit Glatze und bei einem anderen Blonden, stand. Das waren wahrscheinlich seine Mitbewohner. Ich suchte Taddl und entdeckte ihn bei einem anderen Jungen. Sein Mitbewohner. Und Viktor stand etwas abseits von Ju und mir.
"Ja Leute. Äh, wenn ich vorstellen darf, Cynthia! Meine Freundin, Viktors Schwester und die Auserwählte", stammelte Ju. Ich verstand ihn. Ich hätte auch etwas gestottert. "Wir sind gerettet.", flüsterte der mit den Dreadlooks, fast unhörbar. Aber wir verstanden ihn natürlich alle. Ich lächelte schwach.
Wir saßen alle im, viel zu großen, Wohnzimmer. Aber ausreichend Platz war gut, denn der Drache wich nicht mehr von meiner Seite. Während die Anderen redeten, begutachtete ich seinen Körper. Er war schlank, für einen Drachen. Klein, aber dafür wendig. Er hatte große Flügel und zwei Schwanzflügel. Wir er so da lag, sah er glücklich aus. Bei alle den Anderen, einfach unter Leuten, und keiner hatte mehr Angst vor ihm. Als er meinen Blick bemerkte, schaute er mich an. Ich lächelte. Er versuchte es mir nach zumachen und zog seine Mundwinkel leicht nach oben. Dabei konnte ich sehen, dass er keine Zähne hatte. Moment mal? Keine Zähne? Aber wie auf Kommando schossen seine Zähne aus dem Zahnfleisch hinaus. Ah, einziehbar. Ju beobachtete mich die ganze Zeit und musste auch lächeln. "Niemand hatte sie jemals an ihn heran getraut.", sagte jetzt der mit den Dreads, welcher sich mir vorher als Simon (Ungespielt) vorstellte. "Aber da du die Auserwählte bist, hast du wahrscheinlich keine Angst vor ihm.", fügte er hinzu. Ich schüttelte lachend den Kopf. Jetzt hatte ich die perfekte Idee für einen Namen. "Ohnezahn.", flüsterte ich. Jetzt schauten mich alle verwirrt an. "Er heißt jetzt Ohnezahn." "Äh, wie du vielleicht gesehen hast, hat der Drache Zähne.", sagte Rewi (Rewinside). Und wieder wie auf Kommando, zog Ohnezahn seine Zähne nach oben, sodass sie verschwanden. Rewi guckte etwas verdutzt, musste aber leicht grinsen.
Es war wieder helllichter Tag und ich war alleine in der Küche, natürlich mit Ohnezahn. Mit einem Maßstab bewaffnet ging ich zu Ohnezahn, der mich etwas komisch anguckte. "Keine Angst, das ist nichts Schlimmes.", flüsterte ich ihm zu. Er ließ mich machen. Ich nahm seine Maße des Oberkörpers, also Rücken, Beine und Bauch. Warum machte ich das? Ich wollte ihm in Ithersta einen Sattel basteln, damit ich auf ihm reiten konnte. Hier ging das leider nicht, da ich nicht das passende Werkzeug hatte. Aber bald. "So fertig.", sagte ich noch und schrieb mir die letzten Zahlen auf.
Ich sah das die ersten schon ins Wohnzimmer gingen, da wir ausgemacht hatten, am nächsten Tag den Fluchtplan zu gestalten. Ich atmete einmal kurz durch, sah runter zu Ohnezahn und folgte den Anderen.
