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8| Wodka-Melone

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Frustriert knalle ich die Zeitung auf den kleinen, viel zu überfüllten Wohnzimmertisch. Was habe ich mir nur gedacht? Es wird ewig dauern, eine Wohnung zu finden, die ich mir leisten kann.

Ich brauche einen Job. Ich könnte in der Bar nachfragen, in der ich bis letztes Jahr gearbeitet habe, aber ich habe ehrlich gesagt keinen Bock mehr, Teller und Gläser zu spülen.

Es war eine ziemlich kleine Bar, ganz in der Nähe unseres Appartements, aber ich habe gekündigt, als mir diese perversen Penner zu viel wurden und ich mir die Miete mit Kara auch ohne diesen Job finanzieren konnte.

Es war illegal, dass ich dort arbeitete, aber das hat keinen gejuckt, ich stand eh nur in der kleinen, dreckigen Küche und habe das Geschirr gespült.

Brooke ist in ihrem Zimmer und der Rest dieser Freaks hat sich sonst wohin verpisst. Mit anderen Worten, ich bin alleine mit Sherlock. Sie mag mich nicht, das weiß ich. Ich sehe es an ihrem abwertenden Blick, mit dem sie mich immer ansieht. Aber das geht mir am Arsch vorbei. Sie ist eine Zicke und ich spare mir einfach den Stress mit ihr.

»Wollen wir was trinken gehen?« Ich schicke meinem Cousin eine SMS. Er ist noch unterwegs, müsste aber eigentlich bald hier sein. Ich habe keinen blassen Schimmer, wo Liz, oder Sommersprosse stecken, aber das ist mir herzlich egal. Ben ist arbeiten, er hat Jones und mich mit meinem Zeug hier rausgelassen und ist dann direkt wieder gefahren.

Das ist jetzt bereits ein paar Stündchen her. Den Koffer und den Karton habe ich nicht ausgeräumt, sie stehen gestapelt in dem Zimmer, in dem ich schlafe.

»Bin in zehn Minuten da.« Meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen, als ich seine Antwort sehe. Ich schalte mein Handy oben an der Seite aus und lehne mich in dem Sofa zurück.

Mein Blick geht ungewollt zu dem Päckchen, welches auf dem Küchentisch steht. Jones hat es bei unserer Ankunft einfach darauf geschmissen und seitdem liegt es dort unangerührt.

Ich will die teure Uhr, die sich wahrscheinlich darin befindet, nicht sehen. Es kotzt mich an. Letztes Jahr haben sie mir ein Armband geschenkt. Es war süß. Und aus purem Silber. Ich habe es in Geld umgetauscht.

Die Wohnungstür wird aufgeschoben und Anderson betritt den Raum. Ach ja, ich habe ganz vergessen, dass er auch hier wohnt. Er benimmt sich wie ein Geist. Spricht kaum und ist kaum zu sehen.

Er telefoniert mit irgendwem, verdreht dabei die Augen und legt sofort auf, als er mich auf dem Sofa sitzen sieht. Sein Kiefer ist angespannt und seine markanten Gesichtszüge verziehen sich zu einem ausdruckslosen Gesichtsausdruck.

Jetzt bin ich diejenige, die mit den Augen rollt. Ich erhebe mich und bleibe armeverschränkt stehen.

"Du musst mich nicht mit deinem Blick töten. Und erst Recht nicht auflegen, weil du mich hier siehst. Es ist sehr unhöflich ein Gespräch einfach so zu beenden", nörgle ich, bloß um ihn zu provozieren.

"Wohnst du jetzt hier oder nicht?", fragt er, ohne auf meine vorherigen Worte einzugehen. Arsch. Ich gehe in die Küche und öffne den Kühlschrank, bloß um nach einer Beschäftigung zu suchen.

"Du nervst." Ich habe Jake den Rücken zugekehrt, weil ich keine Lust habe, mich weiter mit ihm zu unterhalten und hoffe, dass er jetzt einfach in sein Zimmer geht.

Tja, falsch gehofft und zu früh gefreut. Ich höre Schritte, die sich der Küche nähern.

"Sorry, dass ich hier wohne." Sein sarkastischer Tonfall regt mich auf. Ich schließe den Kühlschrank wieder, habe mich nicht mal nach etwas Essbarem umgesehen. Seufzend drehe ich mich zu Anderson um.

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