Die Heldin

401 63 18
                                    

Ein kleiner Junge krabbelt aus dem Bett. Eingekuschelt in seine Kuscheldecke, und mit seinem Teddy bewaffnet, schleicht er durch das nächtliche Haus.
Er ist allerhöchstens fünf und auf der Suche nach der Heldin die seine Alpträume vertreibt, die auf zauberhafte Weise machen kann, dass alles wieder gut wird.
In der Küche brennt Licht und er sieht seine Mutter am Küchentisch sitzen. Er freut sich darüber, dass die Heldin noch wach ist.
Er betritt den Raum und spricht sie an.
Sie blickt auf und er sieht, dass ihr Tränen übers Gesicht laufen und ihre Augen gerötet sind. Ungläubig tritt er näher, spricht sie nochmals an.
Kann nicht begreifen.
Sie ist die Heldin.
Man kann ihr nicht schaden.
Vor ihr liegt ein Foto vom Vater des Jungen. Der Held arbeitet ganz weit weg und hilft Menschen, wo böse Menschen andere töten weil sie Frieden wollen.
In der Hand hält sie die Kette die der Held immer getragen hat wenn er nach Hause kam.
Sie sieht den kleinen Jungen an wie er da so steht, verloren, verunsichert, mit Teddy und Kuscheldecke, und nennt seinen Namen. Der Kleine erwiedert ihren Blick, kommt zu ihr und umarmt sie, er hat begriffen, dass er heute Nacht ihr Held sein muss.

MomentoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt