Der Anfang [des Endes]

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TRIGGER WARNUNG
In diesem Kapitel wird Sexueller Missbrauch beschrieben,
ich bitte euch nicht weiterzulesen wenn es zu viel wird, oder ihr wisst das
es euch triggern könnte. Das ist es nicht wert.

Sie saß in einer dunklen Ecke, als die Polizei eintraf.
Nackt und mit Prellungen am ganzen Körper, fast so dunkel und schäbig wie die Wohnung in der sie gefunden wurde. Es war nicht allzu klar, was hier passiert war, zumindest noch nicht.

"Miss?"

Eine sanfte Stimme drang durch die Dunkelheit.
Sie hörte es, konnte aber nicht erkennen was genau die Frau wollte. Sie tat deswegen nichts. Weder bewegte sie sich, noch antwortete sie oder sah sie an. Wie konnte sie auch etwas anderes tun oder sich bewegen, anstatt schweigend hier zu sitzen und auf seinen Körper zu starren? Sie hatte es schon seit Stunden getan und konnte sich immer noch nicht erinnern. Dabei war ihr klar, dass sie die Schuld für diese Situation trug.

"Miss? Mein Name ist Katherine. Ich bin mit der Polizei hier. Wir sind gekommen um herauszufinden, was passiert ist und Sie hier raus zu holen."

Die Frau, Katherine, saß nur einen Meter von ihr entfernt auf ihren Knien und achtete darauf, sie nicht zu berühren. Sie hielt ihr eine dunkle, schwer aussehende Decke entgegen. Sie sollte diese nehmen um ihren verletzten und nackten Körper zu bedecken. Sie konnte jedoch nicht. Sie war einfach nicht in der Lage es alleine zu tun, da sich jedes Glied an ihrem schweren Körper tot anfühlte. Fast so tot wie sein Körper direkt vor ihr.

Sie wusste nicht was sie tun sollte, da sie selbst keine Ahnung hatte was genau in den letzten Stunden passiert war. Alles war zu schnell passiert. Ihr Kopf hatte noch nicht einmal die Chance gehabt zu realisieren was passiert war, ehe er am Boden lag - in seinem eigenen Blut, still und ohne such auch nur einen weiteren Zentimeter zu bewegen. Zuerst hatte sie nicht sicher sagen können ob er lediglich zu Boden gegangen und bewusstlos war, schnell aber hatte sie begriffen was los war. Er war nicht einfach nur bewusstlos.

Sein Körper hatte sich nicht bewegt, seit er gefallen war.
Und sie hatte sich nicht bewegt, seit sie sich von ihm befreit hatte und in die Ecke gekrochen war, in der sie nun kauerte.

"Miss, alles wird gut. Können Sie sich bewegen?"

Katherine kam näher und machte es ihr schwer zu atmen. Plötzlich passierte es wieder und die Szenen blitzten auf. Sie konnte nicht einmal etwas dagegen tun.

Seine Hand lag an ihrem Hals und zwang sie zu stehen, obwohl er sie so hart geschlagen hatte, dass sie nicht atmen konnte. Sein Körper drückte sich gegen ihren, die Wand fühlte sich an ihrem Rücken und ihrer nackten Haut zu kalt und zu hart an. Es tat weh wie er sie berührte und ihr das Gefühl gab sie wüsste nicht wer er war. Sie waren seit über zwei Jahren zusammen, und obwohl er immer grob gewesen war, hatte er sie bis jetzt noch nie gegen ihren Willen verletzt. Sie mochte es wenn er grob war, dass hier jedoch war etwas ganz anderes.
In Momenten konnte er aber auch zärtlich sein, fast so als wäre sie aus Glas.
Aber nicht heute. Heute war er grausam und hart.

"Fass mich nicht an!"
Sie schrie ihn an und schob seine Hand weg. Sie versuchte es zumindest, was ihn nur dazu brachte näher zu kommen. Er war wütend und sie wusste es, aber sie wusste nicht, was passiert war. Das hatte er noch nie getan. Er hatte sie nie so berührt, zwang sich ihr nie auf, wenn sie ihn wirklich nicht wollte. Er hatte ihre Grenzen immer respektiert, und obwohl er nie glücklich darüber war abgelehnt zu werden, hatte er sie nie irgendwie berührt, wenn sie es nicht wollte.

Sie versuchte erneut gegen ihn anzukämpfen, aber nichts passierte. Er ging nicht weg und ließ los, stattdessen schob er sein Bein zwischen ihre und zwang sie, sich ihm zu öffnen. Er war überzeugt dass sie nur schauspielerte, obwohl ihre Augen voller Tränen waren und ihr die Angst ins Gesicht geschrieben stand. Er schien es sogar zu mögen, was diese Situation nur verschlimmerte.
"Nein bitte. Bitte lass los! Du tust mir weh!"
An diesem Punkt fielen die Tränen. Sie konnte nicht richtig atmen, konnte ihn im Moment nicht einmal mehr ansehen. Seine Hand rutschte ihre Haut hinunter und fühlte jeden Zentimeter ihres kämpfenden Körpers. Anders als sonst hinterließ seine Berührung kein angenehmes Brennen, dieses Mal hinterließ er lediglich Angst. Er drängte sich durch den Kampf und schob seine Hand in ihre Pyjamahose, ohne auch nur ein zweites Mal darüber nachzudenken, was er gerade tat.

Die Dunkelheit des AugenblicksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt